IM Lake Placid: Simon Lessing gewinnt seinen ersten Ironman

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 26.07.2004 um 10:58
Simon Lessing feierte in Lake Placid einen Start-Ziel-Sieg. Er verwies bei optimalen Bedingungen am Sonntag den Australier Luke Bell auf Platz zwei ...

Noch nie hat Simon Lessing einen Ironman beendet. Am Sonntag holte der 33-jährige Brite in einer beeindruckenden Art und Weise dies nun nach. Der viermalige ITU-Champion beherrschte den IRONMAN USA von Beginn an und ließ nie einen Zweifel an seiner Stärke aufkommen. Daran konnte auch der zweitplatzierte Luke Bell nichts ändern. Ideale Bedingungen fanden die 1958 Teilnehmer des 6. IRONMAN USA in Lake Placid am Sonntag vor. Ein ruhiger Mirror-See und angenehme Temperaturen am Start, Windstille auf der Radstrecke und Tausende begeisterte Zuschauer, die den Parcours am Olympia-Zentrum in und um Lake Placid säumten. Für die Athleten beste Vorraussetzungen für einen packenden Wettkampf, der auch einen neuen Rekord brachte. Lessing stark am Berg ... „Ich freue mich auf die Hügel“, hatte Simon Lessing bereits vor dem Start am ruhigen Mirror-See verkündet und hatte die Konkurrenz von Beginn an im Griff. Nach 47:08 min stieg der Brite als Erster aus dem Wasser, gefolgt von Luke Bell und Tim Snow. Auf dem Rad dann entwickelte sich allmählich ein Zweikampf an der Spitze. Nach rund 25 Kilometer begann Luke Bell Zeit auf den führenden Briten gut zu machen. 20 Kilometer weiter hatte der Australier aufgeschlossen. Eine Vorentscheidung war dies jedoch nicht. Auch nicht, als Luke Bell die Spitze übernahm und Tempo machte. Simon Lessing ließ sich nicht abschütteln und drehte seinerseits den Spieß im hügeligen Abschnitt um. Er verschärfte das Tempo und machte bis zur Wechselzone schließlich über sechs Minuten auf seinen schärfsten Konkurrenten gut. ... und noch stärker beim Marathon Bei seinem ersten (Wettkampf)-Marathon ließ der 33-jährige dann nichts mehr anbrennen - entgegen vieler Erwartungen. Er absolvierte die Distanz in 2:46 min und schon während seines Run war klar, dass der Finisher-Rekord von 8:33:31 Stunden in Gefahr sein würde. Den stellte Steve Larsen im Jahr 2000 auf - ebenfalls während seines ersten Ironman-Rennes. Erster Ironman, erster Sieg! Am Ende unterbot Simon Lessing diesen Rekord deutlich: In 8:23:12 Stunden stellte er eine neue Bestzeit auf und distanzierte Luke Bell um 14 Minuten. „Der Rekord war eigentlich nicht wichtig für mich. Ich wollte nur ein solides Rennen machen“, so der ehemalige Kurzdistanz-Weltmeister nach einem beeindruckenden Rennen und fügte schmunzelnd hinzu: „Es war ein bisschen einsam. Acht Stunden sind doch länger als 1:50 Stunden.“ Sicherer Dritter Dritter wurde Courtney Ogden (8:50:45). Er hatte sich auf der Radstrecke nach vorn gekämpft und konnte während der 180 Kilometer auch Dave Harju hinter sich lassen, der zwischenzeitlich auf Rang drei fuhr. Während der Dave Harju aber später immer weiter zurückfiel, sicherte sich Courtney Ogden Platz drei, den er auch beim Marathon nicht mehr abgab. Dahinter kam Andriy Yastrebov aber bereits mächtig auf. Schon auf der Radstrecke machte er zusammen mit dem ehemaligen Radprofi Chann McRae Boden gut und überholte schließlich noch den Japaner Shingo Tani. Ab km 80 dominierte Kate Major Nicht minder beeindruckend war auch das Rennen der Frauen. Lange führte hier Andrea Fisher. Sie kam als Erste aus dem Wasser und bestimmte auch das Geschehen auf dem Rad. Bis Kilometer 80: Da schon schob sich Kate Major an die Führende heran. Nur wenige Kilometer weiter hatte die Australierin die Spitze übernommen und baute von da an ihren Vorsprung auf die nun Zweite Joanna Lawn schnell aus, und ließ den Abstand mit zunehmenden Rennverlauf noch weiter anwachsen. Furios und mit einem beruhigenden Vorsprung ging Kate Major auf die Marathonstrecke. Sie einzuholen vermochte keine der Konkurrentinnen. Auch nicht die Vorjahressiegerin Heather Fuhr. Sie wechselte als Fünfte vom Rad zum Marathon und hatte zwischenzeitlich schon 22 Minuten Rückstand zur Spitze. Selbst ein starker Run, mit dem sie noch auf Platz zwei vorpreschte, half nichts. Mehr als der erste Ehrenplatz mit 14 Minuten Rückstand auf die Siegerin war diesmal nicht drin. Joanna Lawn blieb noch der dritte Platz vor einer heranstürmenden Kim Loeffler.