IRONMAN Australian 2003: Titelverteidiger siegen erneut

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 06.04.2003 um 12:47
"Macca" Chris McCormack und Lisa Bentley gewannen am Samstag den IRONMAN-Klassiker in Down-Under. Während Aussie McCormack das Rennen deutlich dominierte, riss die Kanadiern Bentley erst auf den letzten Metern den Sieg an sich ...

"Macca" Chris McCormack und Lisa Bentley haben am Samstag wie im Vorjahr den IRONMAN-Klassiker in Down-Under gewonnen. Während "Aussie" McCormack das Rennen deutlich dominierte, riss die Kanadiern Bentley erst auf den letzten Metern den Sieg an sich. Wetter zeigte sich launisch Am Race-Day herrschte auch in Forster-Tuncurry (New South Wales) Aprilwetter: Regenschauer, frischer Wind und 18 Grad Celsius Wassertemperatur im Pazifischen Qzean wirkten nicht gerade einladend auf die 1527 Teilnehmer beim Ironman Australian 2003. Doch der Wetterbericht sagte für den Tag Wetterbesserung mit milderen Temperaturen und Bewölkung voraus – was will man mehr? In einer beeindruckenden Atmosphäre - der Regen und die tief über dem Meer stehende Sonne erzeugten einen doppelten Regenbogen - setzte sich kurz nach dem Startschuss zunächst der Australier John van Wisse an die Spitze des Feldes. Doch in seinem Schlepptau befand sich zu diesem Zeitpunkt schon Peter Jacobson, Sydney`s „Super Fish“. Dicht dahinter im ersten Pack Chris McCormack und Jason Shortis. Bei den Frauen führte die Australierin Tracey Ellingham vor Raeleigh Rogers und Bella Comerford. Jabobson „first out of the water“ Im weiteren Verlauf konnte sich Peter Jacobson etwas von seinen Verfolgern und eigentlichen Favoriten absetzen. Die wollten nicht unnötige Energie verschwenden, denn beim Schwimmen gewinnt man keinen Ironman – man kann ihn aber verlieren. Der junge Australier ließ sich die Führung bis zum Wasserausstieg nicht mehr nehmen und hatte nach 46:05 min als Erster wieder festen Boden unter den Füßen. Die Verfolger führte John van Wisse (46:34 min) vor Blyth Hartnett (46:40), Petter Murray (46:46 min), Chris McCormack (46:48 min) in die Wechselzone. Mitfavorit Jason Shortis hatte zu diesem Zeitpunkt fünf Minuten Rückstand auf die Spitze. Bei den Frauen wurde der Schwimmauftakt von Tracey Ellingham in 48:09 Minuten am schnellsten bewältigt, gefolgt von Raleigh Rogers und Belinda Granger. McCormack vorne weg Schon auf den ersten Radkilometern machte Chris McCormack seine Vorankündigung wahr, er wolle dem Rennen seinen Stempel aufdrücken. Er setzte sich an die Spitze des Feldes, während der Schwimmspezialist Jacobson immer weiter nach hinten durchgereicht wurde. Ganz anders die Renneinteilung von Stefan Kolm und Jason Shortis: Sie spielten ihre Langdistanzerfahrung aus und schoben sich unaufhaltsam in die Top Five – allerdings mit gut fünf Minuten Rückstand auf den wild entschlossenen „Macca“. Dieser wurde jetzt zusätzlich von den vielen einheimischen Fans angefeuert. Ein ähnliches Bild gab es zu diesem Zeitpunkt auch im Damenrennen. Belinda Granger übernahm die Spitze von Tracey Ellingham und fuhr mit über vier Minuten Vorsprung vor einer kompakten Verfolgergruppe, in der sich auch die hohe Favoritin und Vorjahressiegerin Lisa Bentley befand. Einer gegen Alle konnte beginnen Dann ein bekanntes Bild bei Ironman Australien – die Gruppenbildung der Verfolger nahm immer größere Ausmaße an. Das alt bekannte Spiel „Einer gegen das Pack“ begann. Doch Chris McCormack blieb davon unbeeindruckt. Nach 110 km hatte er fast 12 Minuten Vorsprung auf Luke Bell, den 23jährigen Lokalmatador, und einen immer stärker werdenden Jason Shortis, der wiederum vor einer großen Verfolgergruppe. Derweil spielten sich im Feld der Agegrouper kuriose Szenen ab. Ein Japaner hatte seine Radschuhe im Hotel vergessen und fuhr barfuss in die Top 50. Kate Major vor Belinda Granger Die lange Alleinfahrt von Belinda Granger war nach gut 120 km beendet. Kate Major, ihres Zeichens die beste Australierin beim Hawaii Ironman 2002, schloss die Lücke und übernahm kurz vor dem Wendepunkt bei Tarbuck Bay die Führung. McCormack schnürt lachend die Laufschuhe Die Zuschauer waren aus dem Häuschen als Chris McCormack mit 14 Minuten Vorsprung lachend den Marathon in Angriff nahm. Dahinter stürmten der junge Luke Bell, auf dem Rad mit Rückenschmerzen kämpfend, und der schnelle Läufer Jason Shortis in die Rad-Lauf Wechselzone. Derweil wurde der im Vorfeld hoch gehandelte Sieger des Ironman Japan Yoshinori Tamura ein Opfer des nasskalten Wetters. Er erreichte völlig entkräftet mit einer dreiviertel Stunde Rückstand auf die Spitze die Wechselzone – aber ein Japaner gibt niemals auf. Chris McCormack lief den Marathon zügig an, wohlwissend das seine Verfolger schnelle Beine haben. Auch dürfte Kona 2002 noch in seinem Kopf sein, als er in Führung liegend auf dem Alii Drive einbrach. Doch heute war alles anders. Das Wetter, das Rennen und vor allem die Beine. „Macca“ lief die Kilometer im Vier-Minuten Schnitt und war auf Kurs 8:15 Std., nur neun Minuten entfernt von Pauli Kiuru`s 92er Rekordzeit. Dahinter folgte Jason Shortis, der mittlerweile den tapfer kämpfenden Luke Bell von Rang zwei ablöste. Kate Major führt weiter das “Womens-Race” an Kate Major vor Belinda Granger, in dieser Reihenfolge verließen die „Ironwomen“ die Laufwechselzone. Wobei sich jetzt folgende Frage stellte: Hat Lisa Bentley fünf Wochen nach ihrem Auftritt beim Ironman Neuseeland schon wieder genügend Reserven, um noch in den Kampf um den Sieg eingreifen zu können? Man kann es vorweg nehmen, sie hatte die nötigen Körner. Dies bekam zuerst Belinda Granger zu spüren, die auf Rang drei zurückfiel. "Macca" macht's Auf den letzten Kilometern verlor McCormack zwar noch etwas an Tempo, so dass die Uhren 8:19:15 Std. zeigten als „Macca“ unter den Klängen von ACDC`s TNT das Zielband durchtrennte. Sein ersten Worte gingen an das heimische Publikum, dass ihn den ganzen Tag frenetisch unterstützte. Auf Rang zwei folgte nach 8:30:05 Std. bei seinem 26sten Ironman mit der schnellsten Marathonzeit des Tages Jason Shortis. Den dritten Platz sicherte sich "Lokal Hero" Luke Bell vor Jason Metters und Matt Stephens. Km 39: Showdown zwischen Bentley und Major Nur drei Kilometer war Kate Major von ihrem ersten Ironman Sieg entfernt. Doch der Laufstärke von Lisa Bentley hatte sie jetzt nichts mehr entgegenzusetzen. In 9:19:20 Std. verteidigte auch Bentley ihren Titel vor Kate Major. Rang drei sicherte sich Belinda Granger. Somit hielt zumindest die Kanadierin Lisa Bentley die internationale Fahne hoch. Denn ansonsten war der IROMAN-Australian 2003 eine Australische Meisterschaft mit internationaler Beteiligung.
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