IRONMAN Germany: Main-Träume gehen in Frankfurt baden

von Jens Richter für tri2b.com für tri2b.com | 03.09.2004 um 17:00
Kaum verkündet, haben die Umzugspläne des Frankfurter IRONMAN-Veranstalters eine erste Absage erhalten. Die Behörden wollen einem Schwimmen im Main nicht zustimmen ...

Kaum verkündet, haben die Pläne des IRONMAN GERMANY-Veranstalters Xdream Sports & Events von einem Umzug der Schwimmstrecke in die Frankfurter City eine erste Absage erhalten. Schiffahrts- und Gesundheitsamt wollen das Schwimmen im stark befahrenen und belasteten Main nicht genehmigen. Erst vor zwei Tagen hatte der Präsident des IRONMAN GERMANY, Kurt Denk, in einer Pressemeldung seine "Vision" eines perfekten City-IRONMAN skizziert und dafür sogar ein Zitat des Bürgerrechtlers Martin Luther King bemüht: "I have a dream …" – doch von den Träumen Denks und der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) halten die Verantwortlichen bei den zuständigen Behörden wenig. Die mehrtägige Sperrung einer der wichtigsten Bundeswasserstraßen sei ausgeschlossen, zudem sei eine Freigabe des mitten durch die Frankfurter Innenstadt führenden Flusses aus "infektionshygienischen, unfalltechnischen und ästhetischen" Gründen nicht möglich, heißt es in ersten Stellungnahmen. Politiker der Oppositionsparteien im Frankfurter Römer bezeichneten die Pläne als "unausgegoren". Kritisch belastet Statt wie bisher im Langener Waldsee könne der 3,8 Kilometer lange Schwimmwettbewerb im Main zwischen Flößerbrücke und Holbeinsteg gestartet werden. Um die Wasserqualität zu verbessern, solle der Fluss für 36 Stunden zum stehenden Gewässer werden und nötigenfalls mit 100.000 Kubikmeter Frischwasser "veredelt" werden, so der Plan Denks. Woher diese Wassermengen kommen und wie sie eingeleitet werden sollen, ist noch unklar. Das Stadtgesundheitsamt Frankfurts will die Freigabe des Gewässers nicht erteilen: Zu viele Bakterien, zu geringe Sicht – so das Ergebnis jährlicher Qualitätskontrollen. Danach gilt der Main in diesem Bereich als "kritisch belastet und stark verschmutzt". "Hirngespinste" Der Leiter des zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamtes Aschaffenburg, Stephan Momper, bezeichnete die Pläne Denks in einer ersten Reaktion gegenüber der Frankfurter Rundschau als "Hirngespinste". Nicht einmal am Wochenende sei eine 36-stündige Sperrung des Mains, einer der wichtigsten Verkehrsadern der Binnenschifffahrt, durchzusetzen. Zudem müsse selbst bei einer Vollsperrung für einen ständigen Abfluss des nachströmenden Wassers gesorgt werden, so Momper. Die Bemühungen um eine kurzfristige Verbesserung der Qualität der oberen Wasserschichten würden durch die dabei entstehende Tiefenströmung erschwert. Enttäuscht von den Umzugsplänen der IRONMAN-Veranstalter zeigte sich die Stadt Langen, die an ihrem Waldsee in den vergangenen drei Jahren eine Infrastruktur für den Start des IRONMAN errichtet hatte. Das Ausbleiben von 2.000 Athleten und über 20.000 Zuschauern sei für die Stadt "ein herber Verlust", meint der Langener "Fachdienstleiter Sport", Joachim Kolbe.