IRONMAN Kolumne: Der perfekte Zeitvertreib

von Jan Sibbersen, Kona, Hawaii für tri2b.com | 14.10.2004 um 16:00
Inzwischen hat in Kona fast jeder Sportler seinen persönlichen Zeitvertreib gefunden. Hier die unter größtem Risiko recherchierte Empfehlungsliste des <i>tri2b.com</i>-Kolumnisten Jan Sibbersen ...

Auf der Suche nach der Leichtigkeit des Seins, vielleicht auch aus purer Langeweile, hat in Kona fast jeder Triathlet in den letzten Tagen „sein Ding“ gefunden – den perfekten Zeitvertreib im Warten auf den Tag X. So auch der Autor, der aber Wert legt auf die Feststellung, für die Recherche nicht alles selbst ausprobiert, sondern sich auch umgehört zu haben. Hier die Jan Sibbersen-Rangliste der „Top 10 Zeitvertreibe“ vor dem IRONMAN Hawaii:

10. Platz Besuch bei den Chiropraktiker-Studenten am "Dig-Me" Beach zum Einrenken. Aber Vorsicht, akute Gefahr der kompletten Ausrenkung – dann ist das Rennen gelaufen, bevor es begonnen hat.
9. Platz Dauerlauf mit Thomas Hellriegel und Markus Forster am Alii Drive. Nachteil: Extreme Dehydrierung führt am kommenden Samstag zum Totalkollaps im Energy Lab, zehn Kilometer vor dem Ziel.
8. Platz  Schwimmen mit den Delfinen im Hilton Waikoloa. Vorteil: Gut für die Beweglichkeit in der Hüfte, das könnte sich unter Umständen auch positiv auf Rad- und Laufleistung auswirken. Muss aber nicht.
7. Platz Lockere Radausfahrt zum Vulkan - eine Tour mit schlappen 4000 Höhenmetern. Diese Freizeitbeschäftigung verspricht die schnellstmögliche und komplette Akklimatisierung.
6. Platz Wettkampfrad vollständig auseinandernehmen und am besten auch wieder zusammenbauen. Besonders gerne wird das, Gerüchten zufolge, im Hotel Royal Kona Resort gesehen – mit frischen Bettbezügen als Unterlage für Tretlager & Co.
5. Platz Kaffee trinken mit Jürgen Zäck im Lava Java Coffee House. Vorteil: viel entspannender als die Plätze 10 bis 6. Nachteil: Uferlose Koffeinsucht, schon vor dem Cola-Rausch im Marathon!!
4. Platz  Harte Radausfahrt mit Kai Hundertmarck. Vorteil: kürzer als die Ausfahrt zum Vulkan (Platz 7). Nachteil: mit Sicherheit größere Schmerzen als bei besagtem Vulkan-Trip.
3. Platz Letztes Training nach dem Motto: "Noch mal eben antesten, ob’s noch geht". Besteht sinnvollerweise aus mindestens drei Kilometern Schwimmen, 60 Kilometer Highway-Radeln und einem kurzen Lauf ins Energy Lab und zurück (etwa 20 Kilometer). Nur Vorteile – man ist nicht allein und es wird bestimmt kein langweiliger Tag.
2. Platz Achtstündiges Sonnenbad am „White Sands Beach“. Das ist Entspannung in Reinform, und gleichzeitig ein guter Test: Wie reagiert mein Körper auf Dehydrierung, Hitzschlag und Sonnenstich? So wird man am Renntag wenigsten nicht überrascht ...
1. Platz ... der absolute Renner unter den Freizeitbeschäftigungen deutscher Triathleten vor dem Rennen: Die Erdinger Party! Tiefenwirksame Entspannung spätestens nach dem zweiten Hefeweizen, perfekte Mineralzufuhr durch drei Alkoholfreie und schließlich die Lockerung aller Gelenke beim hemmungslosen, bayerischen Biergartentanz. Vorteil: Man fühlt sich (fast) wie zu Hause, wenn nur nicht diese dumme Hitze wäre. Erhöhtes Risiko: das dritte und vierte Hefeweizen ...
Jan Sibbersen, der wohl schnellste,
Schwimmer unter den Triathleten,
ist beim IM Hawaii selbst am Start.
Neben seiner Profi-Karriere im
Triathlon ist er auch Geschäftsführer
von XTERRA WETSUITS EUROPE


Aloha und vor allem „hang loose“ aus Kona, Euer Jan