Ironman Lake Placid: Lisa Norden gewinnt bei der Langdistanz-Premiere

von tri2b.com | 25.07.2021 um 22:00
Mit einem schwedischen Doppelsieg endete der Ironman Lake Placid 2021. Lisa Norden (Siegerzeit: 9:11:26) triumphierte am Austragungsort der Olympischen Winterspiele von 1980 bei ihrer ersten Langdistanz vor der US-Amerikanerin Heather Jackson und Joanna Ryter aus der Schweiz. In der Männerkonkurrenz gelang Rasmus Svenningsson in 8:13:23 Stunden ebenfalls ein Premierensieg und zudem ein neuer Streckenrekord. Die Ränge zwei und drei gingen an Arnaud Guilloux aus Frankreich und den Briten Joe Skipper.

Beim Schwimmen lag wie gewohnt die US-Amerikanerin Lauren Brandon (47:30 min) an der Spitze, gefolgt von der Brasilianerin Pamela Oliveira (+2:24) und Lisa Norden (+4:09). Heather Jackson wechselte an Position sechs aufs Rad und lag dort 8:54 min hinter der Spitze.

Brandon konnte ihre Führung auf den ersten 60 Kilometern behaupten, dann übernahm Norden die Führung und baute diese bis ins Radziel auf über sechs Minuten aus, wobei Heather Jackson die Rolle der ersten Verfolgerin übernommen hatte. Die US-Amerikanerin, die bereits in den Jahren 2016 und 2018 in Lake Placid gewinnen konnte, hatte ihrerseits den Rest der Konkurrenz um Brandon, Oliveira und Dede Griesbauer deutlich distanziert.

 

Jackson holt auf und liegt plötzlich am Boden

 

Wie erwartet verlor Norden, 2012 Olympia-Zweite in London und zuletzt verstärkt bei den Radspezialistinnen im Einzelzeitfahren unterwegs, beim Laufen vom Start weg Zeit auf Jackson, die mit ihrem sparsamen Schritt wie ein Uhrwerk lief. Kurz nach der 30 km-Marke, als Nordens Vorsprung auf unter eine Minute zusammengeschmolzen war, lag Jackson plötzlich am Boden und stretchte sich Krämpfe aus der Oberschenkelrückseite. Der unfreiwillige Stopp kostete um die vier Minuten und Norden lag nun wieder auf Siegkurs und lief das Rennen kontrolliert zu Ende. Nach 9:11:26 Stunden war der Sieg für die 36-jährige Schwedin perfekt und das Kona-Ticket in der Tasche. Jackson (9:18:52) wurde Zweite vor der Schweizerin Joanne Ryther (9:31:47), die sich im Marathon noch vom siebten Rang aufs Podium schob.

 

 Svenningsson fährt im Radfinale davon

 

In der Männerkonkurrenz dominierte der Ungar Balasz Csoke das Schwimmen, der nach 46:44 min eine vierköpfige Spitzengruppe mit dem Franzosen Romain Guillaume und den beiden Brasilianern Thiago Vinhal und Igor Amorelli in die erste Wechselzone führte. Der spätere Sieger Rasmus Svenningsson hatte auf Rang acht 2:45 min Rückstand, während die Mitfavoriten Joe Skipper (GBR/+5:18) und Matt Russell (USA/+7:25) noch weiter zurücklagen.

Auf dem Rad übernahm anfangs Guillaume die Führung, mit Amorelli und seinem Landsmann Arnaud Guilloux im Schlepptau, während Svenningsson langsam die Lücke zur Spitze schloss. Nach 60 gefahrenen Kilometern war der Schwede dran und bildete anschließend mit den beiden Franzosen bis zur 150 km-Marke ein Führungstrio. Auf den letzten 30 Kilometern übernahm Svenningsson dann die alleinige Führung und nahm Guilloux noch gut zwei Minuten ab, Guillaume verlor sogar noch viereinhalb Minuten. Joe Skipper wechselte an Position vier in den Marathon, hatte aber über elf Minuten Rückstand.

 

Spannender Marathon-Showdown zwischen Guilloux und Skipper

 

In der ersten Hälfte des Marathons verlor Guilloux nur wenig Zeit auf Svenningsson und auch Joe Skipper, der wie gewohnt in den Laufschuhen eine Aufholjagd startet, lag noch über neun Minuten zurück. Svenningssons Oberkörpervorlage wurde zwar zunehmend stärker, sein erster Ironman-Profisieg kam aber nicht mehr in Gefahr. Mit neuem Kursrekord (8:13:25) gewann der Ironman Agegroup-Weltmeister von 2018 den Ironman Lake Placid. Arnaud Guilloux (8:23:13), von Krämpfen geplagt, rettete sich auf Rang zwei vor dem von hinten heranstürmenden Joe Skipper (8:24:01) ins Ziel.