Ironman Südafrika: Clavel, Dreitz, Frommhold und Co. auf Jagd nach dem Kona-Slot

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 03.04.2019 um 20:24
Am Sonntag nimmt mit der Ironman African Championship an der Nelson Mandela Bay auch die 2019er Saison der Ironman-Rennen richtig Fahrt auf. Insgesamt sechs Profi-Qualislots für den diesjährigen Ironman Hawaii werden vergeben. Dementsprechend groß ist der Andrang der Pros, die sich frühzeitig die Teilnahme am Saisonhighlight auf Big Island sichern wollen. Neben dem Vorjahresdritten Maurice Clavel hofft eine ganze Reihe deutscher Topathleten auf einen starken Langdistanzauftritt in Südafrika.

Clavel sackte im Vorjahr an der Nelson Mandela Bay mit seinem Podiumsplatz die Kona-Quali nach dem alten Punktesystem ein, nun soll dies dem Freiburger im Optimalfall auch mit dem neuen direkten Qualimodus gelingen. Je zwei Slots sind für Männer und Frauen ausgelobt, dazu noch zwei weitere Plätze, die je nach Finisherverteilung den Geschlechtern zugeteilt werden. Nimmt man die Meldeliste zum Maßstab (37 gemeldtete Pro-Männer/gemeldete 12 Pro-Frauen), dann sollten auch die zwei zusätzlichen Slots dem Männerfeld zugeteilt werden.

 

Frommholds gute Erinnerungen an die Nelson Mandela Bay

 

Ein Auge auf die Qualislots haben auch die beiden Team Erdinger Alkoholfrei-Athleten Andi Dreitz und Nils Frommhold geworfen. Dreitz hatte im vergangenen Spätherbst beim Ironman Arizona bereits einen Qualiversuch unternommen, der nach einem Einbruch im Marathon aber mit Rang zehn erfolglos blieb. In Südafrika will es der Franke nun besser machen, der zuletzt auf Mallorca den letzten Belastungsblock absolvierte. Ebenfalls auf Mallorca holte sich Nils Frommhold den letzten Schliff für den Ironman South Africa. 2014 triumphierte der gebürtige Berliner an der Nelson Mandela Bay, 2017 gelang ihm dort als Zweiter ein starkes Comeback nach einer Verletzungspause. Diesmal sind die Vorzeichen bei Frommhold ähnlich, der im vergangenen Herbst wegen Formschwäche die Saison vorzeitig beendete.  Im Konzert der Großen möchte außerdem auch Markus Thomschke mitspielen, der auf Lanzarote seine finale Vorbereitung durchführte.

Die internationale Konkurrenz ist derweil groß und ebenso namhaft. Angeführt wird die Startliste von Titelverteidiger Kyle Buckingham aus Südafrika, dazu gesellen sich u.a. die Namen von Ben Hoffmann (USA), Bart Aernouts (BEL), Patrik Nilsson (SWE) und den beiden Briten David McNamee und Tim Don.  Mit dem Australier Josh Amberger ist zumindest die Frage nach dem Swimleader nahezu sicher geklärt. Aus Österreich ist Michael Weiss gemeldet. Jan van Berkel, der die Schweizer Farben in Südafrika vertreten wollte, hat seinen Start kurzfristig wegen eines eingeklemmten Nervs absagen müssen.

 

Ippach und Hufe fordern Chales-Barclay heraus

 

Im Feld der Frauen geht die Vorjahressiegern Lucy Charles  als Topfavoritin ins Rennen. Allerdings tritt die Britin nach ihrer Hochzeit im Winter nun als Lucy Charles-Barclay an. Neben der Spanierin Gurutze Frades, der Kanadierin Angela Naeth und der Südafrikanerin Annah Watkinson dürfen sich auch deutsche Starterinnen Hoffnungen auf die Podiumsränge machen. Anja Beranek, die wieder unter ihrem Mädchennamen Ippach antritt, will nach einer krankheitsbedingten schwachen Saison 2018 mit neuem Schwung an alte Erfolge anknüpfen.  Die Fränkin hat sich dazu wie gewohnt auf Fuerteventura für ihren Comeback-Ironman vorbereitet.  In puncto Erfolge dürfte Mareen Hufe mit besonders viel Selbstvertrauen am Sonntag am Indischen Ozean an der Startlinie stehen. Zwei Ironman Siege (Klagenfurt, Malaysia) und Rang 13 auf Hawaii  fuhr die Weselerin 2018 ein, die mit dem Malaysia-Sieg zudem schon die Kona-Quali in der Tasche hat.

Der Ironman South Africa 2019 ist mit 150.000 US-$ dotiert und in den Agegroups werden 80 Kona-Slots vergeben. Der Start erfolgt am Sonntag, 7. April, um 6:30 Uhr Ortszeit (keine Zeitverschiebung zur MESZ). Ironman überträgt das Rennen live über Facebook.