Ironman Texas: Ben Hoffman spurtet Magnus Ditlef nieder

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 23.04.2022 um 22:06
Ben Hoffman hat beim Ironman Texas den achten Ironman-Sieg der Karriere gefeiert und damit zwei Wochen vor der Ironman WM in St. George seine gute Form unter Beweis gestellt. Der 38-jährige US-Amerikaner setzte sich nach 7:57:58 Stunden in einem packenden Schlussspurt ganz knapp vor dem Dänen Magnus Ditlef (7:58:12) durch, der als Führender kurz vor dem Radziel wegen eines Reifenschadens an die neun Minuten verloren hatte. Rang drei ging an den Schweden Jesper Svenssen (8:08:54). Bester Deutscher war in den Woodlands der Ulmer Andreas Jung auf Rang sieben (8:19:30). Bei den Frauen ging der Sieg in 8:58:13 Stunden mit großem Vorsprung an die US-Amerikanerin Jocelyn McCauley .

Von Ben Hoffman war zunächst nicht viel zu sehen, der beim Schwimmen seinen Timing-Chip verloren hatte und deshalb auf dem Rad unter dem Radar in einer größeren Verfolgergruppe unterwegs war. An der Spitze fuhr nach dem Schwimmen im Lake Woodlands ein Duo mit dem Franzosen Sam Laidlow und dem Slowaken Richard Varga. Dahinter folgten Ditlef und Svensson, die sich allein auf die Verfolgung machten, und noch weiter zurück die größere Verfolgergruppe mit Hoffman. In dieser Gruppe waren neben Andreas Jung auch Cody Beals (CAN), David Plese (SLO) und Filipe Azevedo (POR) vertreten. Nach 120 Kilometern gelang es dann Ditlef die Lücke zur Spitze zu schließen. Svensson lag als Vierter bereits sieben Minuten zurück und die Verfolgergruppe hatte fast neun Minuten Rückstand. Der 24-Jährige, der bisher nur auf der Mitteldistanz unterwegs war, drückte nun weiter aufs Tempo und stellte damit auch Laidlow und Varga ab. Nur noch gut zehn Kilometer trennten den Dänen von der zweiten Wechselzone, als plötzlich die Luft aus dem Vorderreifen entwich. Als der Defekt endlich behoben war, waren Laidlow und Varga an die sieben Minuten enteilt und Ditlef fuhr mit Hoffman und Svensson, die sich etwas aus der großen Verfolgergruppe lösen konnten, in die zweite Wechselzone ein.

Finaler Showdown zwischen Hoffman und Ditlef

Im Marathon bildeten Laidlow und Varga anfangs weiter Duo, bevor der Franzose sich etwas vom Slowaken absetzen konnte. Dahinter machten Hoffman und auch Ditlef mächtig Dampf, die an der Halbmarathonmarke nur noch gut zwei Minuten zurücklagen. Nachdem Varga ausgestiegen war, ging nun auch Laidlow die Kraft aus. Innerhalb von wenigen Kilometern war die Führung dahin und Hoffman ging an die Spitze, dicht gefolgt von Ditlef. Zehn Kilometer vor dem Ziel liefen die beiden dann Brust an Brust über die finale Laufrunde in den Woodlands. Als das Ziel näher kam nahmen beide zunächst das Tempo heraus, um etwas zu taktieren. Auf den letzten zwei Kilometern setzte sich zunächst Ditlef vor Hoffman, der dann auf dem verwinkelten Weg in Richtung Zielkanal die Konterattacke setzte. Ditlef versuchte nochmals dagegenzuhalten, dem dann bei der letzten 90 Grad-Wende aber ein Krampf in den Hüftbeuger schoss. Das Rennen war entschieden.

Die Platzierungen der Germans

Der Ulmer Andreas Jung, der auf dem Rad lange in der Gruppe um den späteren Sieger Ben Hoffman mitfuhr, lief einen glatten 3-Stunden-Marathon und zeigte so als Siebter eine starke Leistung zum Saisonstart. Eine Top Ten-Platzierung hatte sich auch Sebastian Mahr erhofft. Der Ingolstädter lag nach dem Radfahren noch in Schlagdistanz zu den ersten Zehn, verlor dann aber im Marathon viel Zeit und wurde 16ter. Ähnlich erging es dem Tölzer Markus Hörmann, der nach einem starken Radfahren beim Laufen der schwülen Hitze der Woodlands Tribut zollen musste und auf Rang 18 ins Ziel kam.

 

McCauley souverän – Schweizerin Ryter nach Aufholjagd auf dem Podium

Ganz anders verlief das Frauenrennen. Die US-Amerikanerin Lauren Brandon, die zusammen mit ihrer Landsfrau Rachel Zilinskas da Schwimmen bestimmte, fuhr anfangs allein an der Spitze. Nach 60 Kilometern hatte dann Joceyln McCauley ihren gut fünfminütigen Schwimmrückstand wettgemacht. Für einige Kilometer blieben die beiden zusammen, bevor Brandon nach der 100 km-Marke nicht mehr folgen konnte. Von nun an war es ein einsames Rennen für McCauley, die ihren siebenminütigen Vorsprung nach dem Radfahren beim Laufen auf über zwölf Minuten ausbaute. Rang zwei ging an Lauren Brandon, die aber fast noch die drittplatzierte Joanna Ryter im Nacken spürte. Die Schweizerin, die wie die Siegerin McCauley in 14 Tagen bei der Ironman WM in St. George dabei sein wird, rannte mit dem schnellsten Marathon von Rang acht noch bis auf Platz drei nach vorne.