Ironman-Vorschau: Gomez mit Premiere in Cairns, Ryf in Rapperswil

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 07.06.2018 um 12:20
Nun ist es soweit. Der Spanier Javier Gomez steht am Sonntag im australischen Cairns erstmals an der Startlinie einer Triathlon-Langdistanz. Der fünfmalige ITU-Weltmeister und zweimalige Ironman 70.3-Weltmeister wird bei den Ironman Asia Pacific Championships allerdings nicht nur von der neuen Distanz gefordert sein. Die kontinentale Ironman-Meisterschaft lockt zahlreiche Topathleten an die Küste Queenslands.

"Es ist mein erster Ironman, deshalb weiß ich nicht wirklich was mich erwartet. Ich habe viel und sehr hart trainiert und bin sicher gut vorbereitet für ein gutes Rennen. Aber Vorhersagen sind schwierig. Ich will das ganze Rennen konzentriert bleiben und keine großen Fehler machen. Ich freue mich auf diese neue Erfahrung, die mich wohl aus der Komfortzone bringen wird. Wobei ich genau davor auch großen Respekt habe," so Gomez in einer Pressemitteilung des Team Bahrain Endurance 13.

 

Die namhafte Gomez-Konkurrenz

 

Vor allem die Australier und Neuseeländer können den ersten Ironman-Tag von Javier Gomez richtig schwer machen. Die Aussies Luke McKenzie, Tim Van Berkel, Tim Reed und David Dellow, sowie die Kiwis Braden Currie und Terenzo Bozzone muss Gomez im Auge behalten. Weitere große Namen sind US-Boy Tim O´Donnell und der Spanier Eneko Llanos, die einmal mehr ihre Erfahrung ausspielen wollen.

 

Beranek nach Schlangen-Fotoshooting schon auf Betriebstemperatur - Doping-Rückkehrerin Beth McKenzie

 

Im Feld der Frauen ragt auch einmal das deutsche Länderkürzel hervor. Anja Beranek will Down Under möglichst viele der maximal zu erreichenden 4.000 Punkte im Kona-Proranking einsacken. Die Herzfrequenz ist bei der Fränkin nach Foto-Sessions im "Aussie-Style" - mit umgehängter Schlange - schon mal auf Wettkampfdrehzahl, wie ein Facebook-Post verriet. Im Rennen bekommt es Beranek mit der australischen Titelverteidigerin Sarah Crowley  und der Babypausen-Rückkehrerin Mirinda Carfrae zu tun. In der Startliste taucht auch der Name Beth McKenzie auf. Die Ehefrau von Luke McKenzie kehrt nach Ablauf ihrer Dopingsperre ins Renngeschehen zurück. Im Jahr 2016 war sie unter ihrem alten Namen Beth Gerdes beim zunächst gewonnenen Ironman Australia positiv auf den Wirkstoff Ostarine getestet worden und erhielt eine zweijährige Wettkampfsperre. 

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Ironman 70.3 Rapperswil - Steins neuer Versuch

 

In Rapperswil am oberen Zürichsee startet Daniela Ryf nach einer langen Trainingsperiode wieder ins Wettkampfgeschehen. Die dreimalige Ironman Hawaii-Siegerin gab übrigens ihrem Teamkollegen Gomez folgenden Tipp mit auf den Weg: "Geh das Ganze einfach wie einen langen Trainingstag an und verpflege  dich gut."  In Rapperswil geht Ryf selbst als Titelverteidigerin und klare Topfavoritin ins Rennen.  Zu den Konkurrentinnen zählen u.a. ihre Landsfrauen Celine Schärer und Nina Derron. Aus Deutschland haben Lina-Kristin Schink und Sonja Tajsich gemeldet. Für Tajsich soll das Rennen in der Schweiz eine Zwischenstation auf dem Weg zum Ironman Hamburg sein. Die Regensburgerin will in der Hansestadt dann Ende Juli ihre Karriere als Profitriathletin beenden. 

Bei den Männern ist mit dem Schweizer Ruedi Wild ebenfalls der Titelverteidiger gemeldet. Wild bekommt es dabei gleich mit zwei Ex-Siegern zu tun. Ronnie Schildknecht bestimmte das Rennen in Rapperswil in den Anfangsjahren und triumphierte in von 2007 bis 2009 dreimal in Folge. Vor vier Jahren war Boris Stein am Zürichsee erfolgreich. Diesmal ist es für den Eitelborner der zweite Saisoneinstieg auf der Mitteldistanz. Der erste Versuch endete Ende April beim Ironman 70.3 Marbella krankheitsbedingt mit einem DNF.

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Weitere Race-Schauplätze: Boulder und  Staffordshire

 

Über die volle Ironman Distanz geht es auch in Boulder. In der dünnen Höhenluft von Colorado/USA sind die Nordamerikaner fast unter sich. Einziger Profistarter aus Mitteleuropa ist der Schweizer Mike Schifferle.  Im britischen Staffordshire spricht vieles für englisch sprechende Sieger. Das Feld des dortigen Ironman 70.3 führt bei den Frauen Lucy Gossage an. Aus Österreich ist Michi Herlbauer gemeldet. Im zahlenmäßig britisch dominierten Profifeld der Männer könnten allerdings der Italiener Domenico Passuello und Kenneth Vandendriessche aus Belgien den Titel von der Insel entführen.