Ironman-Vorschau: Hamburg und Zürich erwarten heiße Triathlon-Schlachten

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 25.07.2018 um 10:38
Der Juli endet, wie er begonnen hat: Mit zwei echten Triathlon-Langdistanz-Highlights, dem Ironman Hamburg und dem Ironman Switzerland in Zürich. Ausgebuchte Starterfelder bei den Agegroupern, für die Profis die Chance, noch kurz vor Torschluss im Kona-Proranking zu punkten, und Hochsommerwetter pur, lassen jeweils echte Triathlon-Schlachten erwarten. In Hamburg wird das Profifeld mit dem Südafrikaner James Cunnama und Daniela Sämmler von den Premierensiegern aus dem Vorjahr angeführt. In Zürich greift Ronnie Schildknecht bei seinem Heim-Ironman nach Titel Nummer zehn.

 

Ironman Hamburg

 

Daniela Sämmler wird als Titelverteidigerin, Challenge-Roth-Siegerin und deutsche Rekordhalterin in der Hansestadt im Blickpunkt stehen und einmal mehr die Gejagte sein. Überlegen hatte die Darmstädterin im Vorjahr die Premiere des Ironman Hamburg gewonnen und wird am Sonntag daher als Favoritin in die Alster springen. Im gemeldeten zehnköpfigen Profifeld ragt unter Sämmlers Konkurrentinnen vor allem der Name Sarah Crowley heraus. Die Australierin war vor drei Wochen Dritte in Frankfurt und weilte in der Zwischenzeit zur Vorbereitung in der Höhenluft von St. Moritz.

 

Sonja Tajsich feiert Abschied

 

Gut in Szene setzten wollen sich vor heimischem Publikum auch die  weiteren deutsche Pro-Frauen: Katharina Grohmann, Carolin Lehrieder und vor allem Sonja Tajsich. Für die Regensburgerin soll das Rennen der Abschluss ihrer langen erfolgreichen Triathlon-Profikarriere sein. Drei Ironman-Siege (Malaysia 2006/Südafrika und Regensburg 2010), Platz zwei bei der Challenge Roth 2012 und Rang 4 beim Ironman Hawaii 2012 waren dabei die größten Erfolge für die gebürtige Münchnerin.

 

Tim Don will von Hamburg nach Hawaii

 

Im Männerrennen ist James Cunnama zwar der Titelverteidiger, im Rampenlicht dürfte aber am Wochenende rund um die Alster ein Engländer stehen. Tim Don will in Hamburg das Unmögliche möglich machen und sich knapp zehn Monate nach seinem Horrorunfall bei der finalen Trainingsfahrt für den Ironman Hawaii 2017 erneut für den Showdown in Kona qualifizieren. Die Bilder von Tim Don mit dem Halo-Heiligenschein, dessen Genickbruch damit durch Ruhigstellung erfolgreich behandelt wurde, gingen um die Welt. Ebenso sein Wettkampf-Comeback im Rahmen des Boston-Marathons. Die erfolgreiche Rückkehr ins Triathlon-Wettkampfgesehen gelang dem 40-Jährigen Ende Juni beim Ironman 70.3 in Costa Rica mit einem Sieg, dem für die Kona-Quali in der Hansestadt am Sonntag  eine Top-5-Platzierung reichen dürfte.  Ein Ironman-Finish benötigt auch Bart Aernouts, um noch auf den Kona-Zug auszuspringen. Der Roth-Sieger von 2017 ist aktuell auf Rang 34 platziert und wäre mit einer Zielankunft auf dem Hamburger Rathausplatz sicher in Kona dabei.

Aus deutscher Sicht liegt der Fokus auf Horst Reichel und Markus Fachbach, die im Vorjahr zusammen mit Sieger Cunnama auf dem Podium standen. Nicht minder spannend dürfte die Ironman-Premiere von Franz Löschke werden, der nach einer verletzungsbedingten Wettkampfpause gleich in die Vollen geht.

Spannend ist auch die Frage, wie fair es auf der neuen, nahezu brettebenen Radstrecke entlang der Elbe zugehen wird. Ziemlich klar sind hingegen die Wetteraussichten für den Raceday: Sonne pur und Höchsttemperaturen jenseits der 30-Grad-Marke sind vorhergesagt. Aktuell (Stand: 25.07./Messstelle Lombardsbrücke) beträgt die Wassertemperatur der Alster 25,1 Grad, was ein komplettes Neoverbot zur Folge hätte.

>>Rückblick: Die Bilder der Ironman Hamburg-Premiere ...

 

Ironman Switzerland

 

Ähnlich heiß wird es auch in Zürich zur Sache gehen. Temperaturen von über 30 Grad sind auch hier vorhergesagt und die Wassertemperatur des Zürichsees liegt aktuell (25.7.) bei 24,6 Grad. Bedingungen, wie sie regelmäßig beim Ironman Switzerland vorkommen und bei denen Ronnie Schildknecht so richtig warmläuft. Neun Siege stehen für Schildknecht beim Heim-Ironman zu Buche, zwischen 2007 und 2013 waren es sieben in Serie; im Vorjahr gab es statt dem Rekordsieg allerdings ein DNF. Nun soll die Siegesserie fortgesetzt und nebenbei die Kona-Quali fix gemacht werden. 40 Mitbewerber um den Sieg tauchen in der Profistartliste auf, allen voran die Schweizer Ruedi Wild und Jan van Berkel, die im Vorjahr hinter Sieger Nick Kastelein auf den Rängen zwei und drei auf der Landiwiese einliefen. Gemeldet ist auch der australische  Radturbo Cameron Wurf, der bei einem Start dem Rennen ganz sicher eine ganz besondere Dynamik verleihen wird. Aus deutscher Sicht könnte der Kölner Johann Ackermann davon profitieren, der seine Stärken ebenfalls auf der Radstrecke ausspielen dürfte.  

Bei den Frauen fehlt mit Celine Schärer ebenfalls die Titelverteidigerin. Annabel Luxford führt daher die Startliste der Profifrauen an. Die Australierin, im Vorjahr Neunte beim Ironman Hawaii, benötigt für eine neuerliche WM-Qualifikation noch ein Finish. Gemeldet ist auch die Finnin Kaisa Sali, zuletzt Dritte bei der Challenge Roth. Die Schweizer Fans setzen ihre Hoffnungen auf die Vorjahresdritte Martina Kunz, Regula Rohrbach und Nina Derron. Die deutschen Farben werden in Zürich von Lina-Kristin Schink und Jenny Schulz vertreten.

>>Rückblick: Die Bilder des Ironman Switzerland 2017 ...

 

Ironman Canada Whistler

 

Marino Vanhonacker hat schon mal ein Grizzlybären-Warnschild gepostet.  Der Belgier könnte in Kanada mit den entsprechenden Bärenkräften seiner Ironman-Rekordliste (17 Ironman-Siege) einen weiteren Erfolg hinzufügen. Konkurrenz bekommt "Bink" in der Provinz British Columbia vor allem von den Hausherren, die unter anderem durch Trevor Wurtele, Brent McMahon und Jeff Simonds im Rennen vertreten sind. Bei den Frauen wird in Whistler nur eine Agegroup-Konkurrenz ausgetragen.