ITU Triathlon WM: Laura Lindemann gewinnt Bronze, Britin Taylor-Brown neue Weltmeisterin

von Harald Eggebrecht/DTU Pressemeldung für tri2b.com | 05.09.2020 um 19:08
Laura Lindemann hat sich mit einem starken Auftritt beim ITU World Triathlon in Hamburg die Bronzemedaille gesichert. Die Potsdamerin musst sich im Hamburger Stadtpark nach 54:39 Minuten über die Sprintdistanz (0,75 km Schwimmen, 18,6 Radfahren, 5 km Laufen) nur der neuen ITU-Weltmeisterin Georgia Taylor-Brown (54:16) und Flora Duffy (54:25) von den Bermudas geschlagen geben. Die WM-Titelverteidigerin Katie Zaferes aus den USA konnte in der finalen Laufentscheidung nicht mehr in den Kampf um die Medaillen mit eingreifen und wurde hinter ihrer Teamkollegin Taylor Spivey Fünfte.

Für Lindemann begann das Rennen nicht gerade ideal. Aus dem Wasser kam sie als 20., hatte dann auch noch Probleme aus ihrem Neoprenanzug zu kommen. Trotzdem schaffte sie es auf dem Rad schnell zu der zu diesem Zeitpunkt ersten größeren Gruppe aufzuschließen, die dem frühen britisch-österreichischen Führungsduo mit Jessica Learmonth und Therese Feuersinger hinterhereilte. In der dritten von sechs Radrunden war deren Flucht beendet. Während anschließend Lena Meißner und auch die französische Mitfavoritin Casssandre Beaugrand mit einigen anderen Athletinnen aus der Spitzengruppe heraus fielen, verhielt sich Lindemann taktisch sehr geschickt. „Ich wäre natürlich gerne etwas weiter vorne aus dem Wasser gekommen, aber auf dem Rad ist es dann gut gelaufen, sodass ich eine gute Ausgangssituation vor dem zweiten Wechsel hatte.“

 

Der linke Schuh klemmt …

 

12 Athletinnen erreichten innerhalb von sieben Sekunden die zweite Wechselzone und hatte bereits 40 Sekunden Vorsprung auf die nächste Gruppe um Lena Meißner. Lindemann setzte ihre gute Ausgangsposition noch einmal aufs Spiel, als der linke Schuhwechsel nur mit Verzögerung klappte. „Da war ich sauer auf mich, auch wenn es mit kalten Füßen und Händen nicht einfach war, in den Schuh zu kommen“, erklärte Lindemann ihr Malheur, die deshalb nur als zehnte auf die Laufstrecke ging.

Die Britin Learmonth lief die ersten Meter als Führende an, bevor Landsfrau Taylor-Brown zusammen mit Flora Duffy die Spitze übernahmen. Taylor-Brown hielt nun weiter drauf und schnell musste auch Duffy reißen lassen. Die Frau von den Bermudas, 2016 und und 2017 Siegerin der World Triathlon Series, lief ihrerseits sicher auf Rang zwei. Dahinter bildete sich bald ein Duo mit der US-Amerikanerin Taylor Spivey und Laura Lindemann. Zwei Kilometer vor dem Ziel tat sich dann die entscheidende Lücke auf und die Deutsche „…ich war am Limit …, hatte nun allein die Bronzerang inne. Als es vom Rund-Wendepunktkurs in Richtung des winkligen Zieleinlaufs ging, war das WM-Podium gemacht. Gold für Georgia Taylor-Brown, vor Flora Duffy und Laura Lindemann.

 

Laura Lindemann setzt ihre Hamburger Erfolgsserie fort

 

„Ich bin natürlich sehr glücklich, dass für mich eine Medaille herausgesprungen ist“, sagte Lindemann nach dem Rennen. Es ist für die 24-Jährige ehemalige Junioren-Welt- und -Europameisterin der bisher größte Moment ihrer Karriere. Und den feierte sie ausgerechnet in einem Heimrennen in jener Stadt, in dem sie mit einem dritten (2017) und einem zweiten Rang (2018) in Rennen der World Triathlon Serie (WTS) und dem Gewinn des Vize-Weltmeistertitels im Mixed Relay (2019) ihre bisher größten Erfolge im Elitebereich schaffte.

 

Lisa Tertsch mit zweitbester Laufzeit

 

Lisa Tertsch (Darmstadt/55:56) lief dank der zweitbesten 5-Kilometer-Zeit (16:37) aller Athletinnen noch auf Rang 16 nach vorne. Marlene Gomez-Islinger (Weiden in der Oberpfalz/56:15) belegte im ersten WTS-Rennen ihrer Karriere Rang 22. Lena Meißner (Saarbrücken), die anfangs noch zu der 20-köpfigen Führungsgruppe auf dem Rad gehört hatte, wurde 32. (56:39). Anja Knapp (Dettingen/Erms) kam auf Rang 50 ins Ziel (57:51), Caroline Pohle (Leipzig) auf Platz 54 (58:23).