ITU Weltcup: Filip Ospaly entscheidet Spurtfinale in Hamburg

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 07.08.2005 um 16:52
Den 4. Holsten City Man hat Filip Ospaly gewonnen. Nach Platz zwei im Vorjahr war der Tscheche nun siegreich und verwies die beiden Schweizer Reto Hug und Sven Riederer in einem packenden Finish auf die nächsten Plätze. Maik Petzold wurde nach einem starken Rennen Fünfter ...

Der Tscheche Filip Ospaly hat das Weltcup-Rennen in Hamburg am Sonntag nach 1:45:33 Stunden für sich entschieden. In einem ebenso packenden wie dramatischen Finale gewann er vor den beiden Schweizern Reto Hug und Sven Riederer. Bester Deutscher wurde der Bautzener Maik Petzold auf Rang fünf. Bei kühlen 16 Grad Außentemperatur, ein Grad kühler als die Wassertemperatur in der Alster, ging der 4. Holsten City Man und damit auch der neunte Weltcup dieser Saison über die Bühne. Ein Rennen, das Spannung versprach, und die auch hielt. Bis auf die letzten Zentimeter. Deutsche mit vorn dabei Ein großes Feld steuerte beim Schwimmen auf den ersten Wechsel zu. Mit dabei neun Deutsche, von denen sich mit Jan Frodeno und Andreas Raelert gleich zwei in der Spitze einsortierten. Andreas Raelert schien nach einem dreiwöchigen Trainingslager in den Pyrenäen besonders motiviert. Er wechselte schnell und bildete mit Kris Gemmell (NZL) die erste Spitzengruppe. Dazu gesellten sich noch Logan Wealing (USA), Sander Berk (NED) und der Schweizer Mathias Hecht. Nach drei Runden auf dem fünf Kilometer langen Kurs durch die Hamburger Innenstadt war die Gruppe aber wieder gestellt. Es folgten von da an einzelne Angriffe, die aber schnell wieder gekontert wurden. Erst nach der Hälfte der Radstrecke konnte sich wieder eine größere Gruppe absetzen und ihren Vorsprung bis zum zweiten Wechsel auf 48 Sekunden ausbauen. Aber schon nach der ersten Laufrunde war die Gruppe um Mathias Hecht, den beiden Russen Valentin Meshcheryakov und Ivan Vassiliev und Peter Croes (NED) wieder eingeholt. Von da an formierte sich ein neue, neunköpfige Gruppe, in der alle Favoriten vertreten waren. Und Maik Petzold. Diese Gruppe verkleinerte sich, je näher sie dem Ziel kam. Peter Robertson, der zwischendurch das Tempo mehrmals verschärfte, fiel ebenso zurück wie Sylvain Dodet (FRA). Auf dem letzten Kilometer hatten sich die beiden Schweizer Reto Hug und Sven Riederer zusammen mit Maik Petzold, Brad Kahlefeldt (AUS) und dem Vorjahreszweiten, Filip Ospaly gefunden, nachdem auch Kris Gemmell abreißen lassen musste. Ospaly unwiderstehlich Der Zieleinlauf war dann ganz im Sinne der Zuschauer auf dem vollbesetzten Hamburger Rathausplatz. Gleich drei Athleten stürmten auf die Ziellinie zu. Filip Ospaly zog den Endspurt an, folgen konnten ihm nur die beiden Schweizer. Der Tscheche rettete schließlich wenige Zentimeter vor Reto Hug und Sven Riederer, die sich gegenseitig zu behindern schienen und ins Ziel stürzten. "Ich habe gleich im Ziel gewusst, dass ich gewonnen habe", war sich Filip Ospaly seiner Sache bereits sicher, als die Zuschauer noch rätselten. Vierter wurde Brad Kahlefeldt vor Maik Petzold, der sich nach einem dreiwöchigen Trainingslager in starker Form zeigte und das Podium schon dicht vor Augen hatte. "Ich bin super glücklich. Das Rennen ist so gelaufen, wie ich es mir vorgenommen hatte", strahlte der Bautzener im Ziel, der diesmal lange taktierte. "Ich wollte nicht den Fehler vom letzten Jahr machen, als mich am Ende noch alle überholt haben", so Maik Petzold weiter. Unger stark, Frodeno und Weimer im Pech Neben Maik Petzold zeigten sich auch die anderen Deutschen stark in Hamburg. Daniel Unger hatte nach dem zweiten Wechsel noch lange Kontakt zur Spitze und visierte bereits einen Platz in den Top Ten. Am Ende wurde es Rang 13 mit 50 Sekunden Rückstand auf den Sieger. "Ein Platz in den Top Ten wäre natürlich super gewesen. Der gewisse Tick für ganz vorn fehlt mir noch. Mit den Wettkämpfen kommt aber auch die nötige Rennhärte wieder", zog er ein durchaus zufriedenes Fazit. Pech hatten Jan Frodeno und Christian Weimer, der in Salford noch Achter war. Jan Frodeno kam gerade einmal zwei Kilometer, als ihn die Defekthexe ereilte. Ihm rutschte das Pedal von der Achse und das Rennen war gelaufen. "Sowas ist mir noch nie passiert", haderte er hinterher mit dem sich und dem Material. Nach drei Radrunden war auch für Christian Weimer Schluss. Er musste mit einem Platten aus dem Rennen. Nicht ganz so zufrieden war Andreas Raelert, der nach dem Schwimmen noch ganz vorn war und am Ende 24. wurde. "Das habe ich aber vorher gewusst, dass es so unmittelbar nach dem Trainingslager gut oder schlecht laufen kann. Beim Schwimmen fühlte ich mich noch richtig gut, dann kam die Müdigkeit", suchte der Rostocker nicht nach Ausreden. Ein positives Fazit zog Bundestrainer Ralf Ebeling: "Ich bin glücklich über den Ausgang für uns. Wir sind der Weltspitze wieder ein Stück nähergekommen. Das hat nicht zuletzt Maik Petzold gezeigt, der nach dem Trainingslager auf Platz fünf ins Ziel kam und eine ganz starke Leistung zeigte."