ITU-WM Edmonton 2001: Peter Robertson und Siri Lindley neue Weltmeister

von Frank Wechsel / DTU für tri2b.com | 23.07.2001 um 10:03
Die US-Amerikanerin Siri Lindley und der Australier Peter Robertson haben in Emonton/Kanada die Weltmeistertitel im Triathlon gewonnen ...

Die US-Amerikanerin Siri Lindley und der Australier Peter Robertson haben in Emonton/Kanada die Weltmeistertitel im Triathlon (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) gewonnen. Bereits zum Beginn der Laufstrecke konnte sich Lindley aus einer Gruppe von 21 Athletinnen lösen, die sich auf der Radstrecke zusammengefunden hatten. Auch Peter Roberson stellte seine Siegesambitionen gleich zu Beginn des Schlussabschnittes klar, nachdem die Australier mit einer klugen Mannschaftstaktik für eine Vorentscheidung gesorgt hatten. Christiane Pilz (FIKO Rostock) erreichte bei den Frauen Platz 10, Joelle Franzmann (Tri Post Telekom Trier) wurde 13. Bei den Herren wurde Daniel Unger (asics Team Witten) 22., Maik Petzold (SG Adelsberg) 24. und Dirk Bockel (VfL Waiblingen) 52. Christiane Pilz erreicht Top-Ten-Platzierung Als 19. und 22. waren Pilz und Franzmann am späten Vormittag aus dem Wasser des Hawrelak Park Lake gestiegen. An der Spitze hatten sich vier Amerikanerinnen und zwei Australierinnen abgesetzt, die sich jedoch nicht einig waren und auf der zweiten Runde durch einen Sturz auseinander gerissen wurden. Vor allem durch die beherzte Führungsarbeit von Joelle Franzmann konnte die Verfolgergruppe bald die Lücke schließen. "In unserer Radgruppe ging gar nichts", sagte Joelle Franzmann, "da habe ich die Führungsarbeit übernommen." Auch in der zusammengeschlossenen Spitzengruppe war das Tempo offenbar zu langsam, so dass Franzmann auch hier die Führungsarbeit übernahm. "Doch irgendwann wollte ich nicht mehr den Deppen spielen und habe mich dann zurückgehalten." Nach einem optimalen Wechsel setzten sich Siri Lindley (USA) und Michellie Jones (Australien) auf die ersten beiden Positionen und gaben diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Joelle Franzmann und Christiane Pilz starteten als Dritte und Vierte auf die Laufstrecke, mussten jedoch vor allem auf der ersten der drei Runden einige Läuferinnen passieren lassen. "Der Lauf war am Anfang sehr hart, aber ich hatte mich bald gefangen", sagte die Deutsche Meisterin Christiane Pilz, die sich auf den letzten Metern ihre Top-Ten-Platzierung sicher konnte. "Mit meiner Platzierung bin ich sehr zufrieden." Joelle Franzmann, die nach einer langwierigen Sehnenscheidenentzündung im Olympiajahr erst vorsichtig wieder das Lauftraining aufgenommen hat, wurde 13. "Ich bin im Training bisher maximal 55 Minuten gelaufen, meine härtesten Tempoeinheiten waren 3 x 1.000 Meter. Wenn ich ab Oktober wieder richtig in das Training einsteige, habe ich noch gute Entwicklungsmöglichkeiten", sagte die Deutsche Vizemeisterin. Bei den Herren bildeten sich auf der Radstrecke zunächst drei große Gruppen - alle mit deutscher Beteiligung. In der ersten befand sich Maik Petzold, in der zweiten Daniel Unger und in der dritten Dirk Bockel. Auch der Mitarbeit Ungers war es zu verdanken, dass die zweite Gruppe mit allen Favoriten auf die erste aufschließen konnte. Zehn Kilometer vor dem zweiten Wechsel konnten sich in einem Ausreißversuch die Australier Chris McCormack, Miles Stewart und Peter Robertson sowie der Brite Richard Stannard lösen und einen Vorsprung von 30 Sekunden bis ins Ziel herausfahren. Auf der Laufstrecke nahm Robertson sofort das Heft in die Hand und hatte bald einen deutlichen Vorsprung zwischen sich und die Verfolger gelegt. Der zweitschnellste Radfahrer siegte mit der viertschnellsten Laufzeit vor seinem Mannschaftskollegen Miles Stewart und dem Neuseeländer Craig Watson. Daniel Unger belegte als bester Deutscher Platz 22: "Beim Schwimmen habe ich die internationale Härte gespürt und gleich ein paar heftige Schläge einstecken müssen", sagte der Baden-Württemberger in Diensten des asics Team Witten, "für meine erste WM bin ich mit dem Ergebnis auf jeden Fall zufrieden." Zufrieden zeigte sich auch Bundestrainer Ralf Ebli: "Der zehnte Platz von Christiane Pilz ist bei diesem starken Feld super. Joelle Franzmann ist inzwischen wieder sehr stabil von ihren Leistungen. Das ist für uns eine gute Bilanz. Von den Jungs bin ich auch begeistert, auch wenn - in Anführungszeichen - nur der 22. und 24. Platz heraussprangen. Es war klasse, in welchem Umfeld sich die beiden beim Laufen so stark eingesetzt haben. Bei den beiden sehe ich ganz klar den Trend nach oben. In der nächsten Saison sind wir dann vielleicht auch mal einstellig, was Maik Petzold ja auch schon beim Weltcup in Toronto mit Platz 7 angekündigt hatte." Für diese Saison hat Ebli noch drei Weltcuprennen in der Schweiz, Ungarn und Italien eingeplant. DTU-Präsident Dr. Klaus Müller-Ott fasste die Ergebnisse bei der hervorragend organisierten Weltmeisterschaft 2001, die am Sonntag 35.000 Zuschauer in den Stadionbereich im Hawrelak Park lockte, zusammen: "Bei den Männern müssen wir in diesem stark besetzten Feld zufrieden sein. Die Zukunft gehört ganz klar Maik Petzold und Daniel Unger. Bei den Damen lagen wir mit den Plätzen 10 und 13 im Rahmen der Möglichkeiten. Auch hier gehört die Zukunft den jüngeren Athleten."