ITU-WM Gamagori 2005: Snowsill und Robertson holen sich ihre Titel zurück

von DTU Pressestelle für tri2b.com | 11.09.2005 um 10:00
Die Australier Emma Snowsill und Peter Robertson sind die neuen ITU-Weltmeister. Die DTU-Auswahl hatte bei der Titelvergabe in den Eliterennen keinen Erfolg. Bei den Junioren gewann Jonathan Zipf die Silbermedaille ...

Gegen das Feuerwerk, das die Australier bei den Weltmeisterschaften 2005 in Gamagori abbrandten, waren die deutschen Triathleten an diesem Wochenende chancenlos. Im Motorbootstadion der japanischen Küstenstadt konnte lediglich Jonathan Zipf vom Hansgrohe-Team Schwarzwald als Zweiter bei den Junioren zu den Medaillen greifen – vor allem aber die Eliteathleten blieben deutlich hinter den hohen Erwartungen zurück. Weltmeister auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) wurden die Australier Emma Snowsill und Peter Robertson. Fünf Athletinnen konnten sich im Rennen der Damen in einer starken Spitzengruppe bereits im Schwimmen von den Verfolgerinnen absetzen: Den Australierinnen Emma Snowsill und Annabel Luxford sowie den Amerikanerinnen Laura Bennett, Barbara Lindquist und Titelverteidigerin Sheila Taormina gelang es, den kleinen Vorsprung auf der Radstrecke kontinuierlich auszubauen. Gleich nach dem zweiten Wechsel machte Snowsill, die nach dem Gewinn ihres ersten Weltmeistertitels 2003 in Neuseeland mit Rückenproblemen kaum mehr in Erscheinung getreten war, ihre Siegambitionen klar und lief der hochrangigen Konkurrenz auf und davon. Um die Silbermedaille entbrannte ein spannender Zweikampf, den die Weltcupführende Annabel Luxford schließlich vor Laura Bennett für sich entscheiden konnte. Die hohe Favoritin Vanessa Fernandes aus Portugal, die in der zweiten Gruppe vom Rad gestiegen war, holte Platz um Platz auf, konnte aber nicht mehr in die Medaillenvergabe eingreifen. Die deutschen Damen enttäuschten: Anja Dittmer schlug sich nach einem durchwachsenen Jahr noch achtbar auf Platz elf, Christiane Pilz wurde 24. und Joelle Franzmann 39. Robertson rückt in den Kreis der Besten auf Bei den Herren bildeten sich nach dem Schwimmen drei Gruppen, die sich zur Hälfte der zweiten Disziplin zusammenschlossen, so dass das Laufen die Entscheidung bringen musste. Peter Robertson, der sich in Australien zunächst gar nicht für die WM qualifiziert hatte und für den verletzten Simon Thompson nachgerückt war, lief bereits auf den ersten beiden Kilometern einen Vorsprung heraus, den er mit aller Kraft bis ins Ziel verteidigte. Mit drei Siegen und zwei zweiten Plätzen bei seinen fünf WM-Teilnahmen ist Robertson damit in den Kreis der größten Triathleten aller Zeiten aufgerückt. Zweiter wurde im dramatischen Finale der Schweizer Reto Hug vor Robertsons Landsmann Brad Kahlefeldt. Bester Deutscher wurde Maik Petzold auf Platz 14, Jan Frodeno, Andreas Raelert, Christian Weimer und Sebastian Dehmer finishten auf den Plätzen 23, 29, 43 und 47. Junior Zipf holt einzige deutsche Medaille Die einzige Medaille für die Deutsche Triathlon Union hatte am Vormittag bereits Jonathan Zipf vom Hansgrohe-Team Schwarzwald gewonnen. Zusammen mit Sebastian Rank gelang Zipf nach der Hälfte der Radstrecke auf der Sprintdistanz (750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen) der Anschluss an die Spitzengruppe, so dass auch hier der Lauf die Entscheidung bringen musste. In der Abschlussdisziplin musste Zipf nur den überragenden US-Amerikaner Steve Duplinsky ziehen lassen und konnte sich über seine erste WM-Medaille freuen. Sebastian Rank wurde Fünfter. Die einzige weitere Top Ten-Platzierung für die Deutsche Triathlon Union gelang Rebecca Robisch (SC Roth), die bei den Juniorinnen Achte wurde. „Ich bin vom Abschneiden der Mannschaft enttäuscht“, sagte DTU-Sportdirektor Rolf Ebeling nach den beiden Wettkampftagen von Gamagori. „Die guten Ergebnisse im Juniorenbereich können nicht darüber hinwegtrösten, dass ich bei der Elite weitaus mehr erwartet hatte.“ Auch DTU-Präsident Dr. Klaus Müller-Ott konnte mit den Ergebnissen nicht zufrieden sein. „Wir haben unsere berechtigterweise hoch gesteckten Erwartungen nicht erfüllt“, sagte Dr. Müller-Ott. „Wir müssen die Ergebnisse jetzt im Ganzen und individuell analysieren und die richtigen Konsequenzen daraus ziehen.“