Kommentar: Taten statt Worte

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 15.10.2005 um 02:27
<b>Viel, sehr viel wurde in den letzten Tagen gemutmaßt, beobachtet und in den Raum gestellt. Agegrouper, Pros, Betreuer, Zaungäste und nicht zuletzt die versammelten Journalisten versuchten vorab den Rennausgang des wichtigsten Triathlon-Rennens des Jahres zu deuten.

Viel, sehr viel wurde in den letzten Tagen gemutmaßt, beobachtet und in den Raum gestellt. Agegrouper, Pros, Betreuer, Zaungäste und nicht zuletzt die versammelten Journalisten versuchten vorab den Rennausgang des wichtigsten Triathlon-Rennens des Jahres zu deuten. Meistens wurden die Statements bei angenehm kühlen Drinks und Air Condition abgegeben. Ein Verzerrungseffekt, denn die Entscheidung über Sieg und Niederlage wird wie jedes Jahr auf dem glühenden Asphalt fallen, der keine Ice-Drinks kennt und mehr an einen Backofen erinnert. Schon fast traditionell tippen einige der sogenannten Experten von einem auf dem Alii Drive - beim morgendlichen oder abendlichen Aufgalopp - gesehenen Zwischenspurt eines Pros, auf die samstägliche Wettkampfleistung. Schnell wird in Kona der beste Schauspieler plötzlich zum Favoriten. Dem stehen freilich die Agegrouper in nichts nach. Auch 24 Stunden vor dem Startschuss wird noch in wabernder Hitze bei einem schnellen Lauf die eigene Stärke demonstriert. Das gehört zum IRONMAN wie der Hulatanz zu Hawaii. Und auch über die speziellen hawaiianischen Wetterkapriolen wurde ebenfalls schwer gerätselt. „Diesmal soll es leichter werden, mit wenig Wind“, oder „für das Wochenende haben sie Regen für Kona vorhergesagt, das liegt am El Nino“ tischte man in der Gerüchteküche auf. Bei soviel Tratsch und Klatsch heißt es vor allem Ruhe bewahren und die mentalen Fähigkeiten trainieren. Einer der Besten dieses Fachs, der sechsmalige Sieger, Mark Allen, hat dazu noch am Donnerstag auf der IRONMAN-Expo aus dem Nähkästchen geplaudert. Wenn aus dem Mund von „The Grip“ zu hören ist, dass es vielleicht Situationen gibt, bei denen man bergab auf dem kleinen Blatt und19er Ritzel gegen den Wind kämpfen muss, dann wird schnell klar, dass der IRONMAN nicht von Schauspielern und mit Sprüchen gewonnen wird. See you at the finishline