Mit Teamgeist in die Erfolgsspur

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 14.01.2003 um 21:00
Das Gesicht von Teamchef Günter Pauli müsste eigentlich tiefe Sorgenfalten haben: Schneemangel hat die Standortbestimmung seiner Wintertriathleten bis weit in den Januar geschoben. Die Stunden der Wahrheit schlagen für den Nationalkader am kommenden Wochenende am Kniebis. - Allerdings war die Form schon in Norwegen sehr gut ...

Die Wintertriathleten stehen unmittelbar vor ihrem ersten, echten Leistungstest – er steigt am kommenden Wochenende beim COOLMAN Wintertriathlon am Kniebis. tri2b.com sprach mit dem Teamchef der DTU-Auswahl, Günter Pauli, über die Chancen der deutschen Kaderathleten in dieser Saison. Skandinavien ist schneesicher Bei dem bisherigen Witterungsverlauf dieses Winters müsste man als Teamchef einer Wintersportart eigentlich nicht zu übersehende Sorgenfalten haben. Nicht so Günter Pauli, denn schließlich hatte auch die Konkurrenz mit dem Schneemangel zu kämpfen. Ausreichendes Schneetraining hatte keiner der Wintertriathleten unserer Breiten. Glücklicherweise hatte man bei einem viertägigen Schneelehrgang auf dem Dachsteingletscher im Oktober und einem darauf aufbauenden Schneelehrgang im norwegischen Beitostølen schon frühzeitig die Grundlage für eine solide Form auf den Langlaufskiern gelegt. Formtest gegen die Spezialisten Dass die deutschen Wintertriathleten gut trainiert haben und sich durchaus mit den Langlaufspezialisten messen können, hat allen voran Falk Göpfert von der SG katek Grassau bei seinem Sieg im Deutschlandpokal-Langlauf in Oberwiesental gezeigt. Benjamin Sonntag, Newcomer der Saison 2002, landete dort auf einem vielversprechenden siebten Platz. Teamchef Pauli hofft, dass beide Athleten auch in den Wintertriathlons und besonders bei der WM in Oberstaufen mit Topplatzierungen glänzen können. „Während Benjamin auf dem Bike seine Stärken voll ausspielen kann, hat Falk mit seiner Langlaufstärke gerade zum Finish hin die besseren Karten“, meint der Teamchef. Ebenfalls mit starken Trainingsleistungen wartet Walter Ernst auf. Der Oberstaufener ist für die Heim-WM natürlich besonders motiviert und hat neben seiner bekannten Laufstärke auch in den anderen Disziplinen deutlich zugelegt. Ein Fragezeichen steht hingegen hinter dem zweiten Oberstaufener im Team, Daniel Hehle. Ein Handgelenksbruch lässt einen Start bei der DM am Wochenende noch nicht zu, beim Weltcup in Wildhaus soll erst sein erster, echter Belastungstest erfolgen. Dann wird sich zeigen, welche Athleten der DTU die deutschen Farben im Staffelrennen bei der WM vertreten. Nach dem Vizetitel im Vorjahr glaubt Pauli fest an die Chance auf den Sieg. Frontfrau Lang – Pauli muss verzichten Dass Gabi Pauli nicht dabei sein wird, hat einen sehr erfreulichen Grund: Sie ist seit kurzer Zeit Mutter eines kleinen Sohnes. Aber natürlich haben auch die DTU-Damen hochgesteckte Ziele und für Frontfrau Sigrid Lang sind DM-Sieg und ein Stockerlplatz im WM-Einzelrennen fest eingeplant. „Der Gabi und unserem Sohnemann geht es blendend, eine Rückkehr hinter die Startlinien eines Wintertriathlons ist aber frühestens bei den Weltcups im März möglich“. Dementsprechend motiviert sind deshalb auch die Kemptnerin Jutta Schubert und die Juniorin Friederike Rupp – sie wollen die entstandene Lücke im Team schließen. „Friederike hat zwar beim Gletschertraining etwas überzogen, jetzt ist sie aber voll in der Marschtabelle für den Staffeleinsatz bei der WM“. Teamgeist gegen finanzielle Engpässe Besonders hebt Pauli das gute Gemeinschaftsgefühl im Team hervor – es herrscht eigentlich immer gute Stimmung. Das findet der Teamchef wichtig. Denn die Arbeit sollte zumindest Spaß machen, wenn schon die finanziellen Mittel für das Team nur sehr spärlich zur Verfügung stehen. Dank der Sponsoren Powerbar und Löffler konnten aber zumindest die Schneelehrgänge finanziert und das gesamte Team wintertauglich eingekleidet werden. Besserung wird hier wohl erst eintreten, wenn ein eindeutiges Signal der ITU in Richtung Olympia kommt. Dann könnten die deutschen Wintertriathleten von der Sportförderung des Deutschen Sportbundes profitieren. „Die Leistungen unserer Athleten sind sicher förderungswürdig und der Wintertriathlon ist mit seiner Kurzweiligkeit und Dramatik ein idealer Zuschauermagnet,“ versichert Pauli. Darauf freuen wir uns in den nächsten Wochen.
Zaehler