Olympia 2004: Das erste Mal im Dorf

von Annette Gasper für tri2b.com für tri2b.com | 01.08.2004 um 11:30
<b>Der erste Arbeitstag im olympischen Dorf ist nun vorüber. Mit der offiziellen Volunteerausrüstung wird sich auf die Reise gemacht</b> ...

Der erste Arbeitstag im olympischen Dorf ist nun vorüber. Mit der offiziellen Volunteerausrüstung wird sich auf die Reise gemacht. Eine durchaus längere Reise sogar: Eine Fahrt vom Wohnort zum olympischen Dorf führt über drei Busse und dauert 1:15 Stunde. Athen ist eben eine Metropole. Wie schon berichtet, geht das Leben hier in Athen seine gewohnten Wege, ohne dass die Olympischen Spiele einen großen Einfluss zu haben scheinen. Dementsprechend wird man im Bus von den meisten Griechen als "Bunter Vogel" gemustert.

Die Autorin Annette Gasper arbeitet
als Schwimmtrainerin und Physio-
therapeutin. 2000 gründete sie
Total Training Europe und bietet
zusammen mit Steve Tarpinian,
Verfasser des Videos SWIM POWER,
Schwimmseminare an.

Kaum im olympischen Dorf angekommen, fühlt man sich gleich wie zu Hause. Alle sehen gleich aus und man fällt auf, hat man nicht das Olympiashirt und die dazu passende Hose an. Trifft man im Bus oder auf der Straße jemanden in der Olympiauniform, hat man sofort einen Gesprächspartner: "Wo bist du eingesetzt? Gefällt es dir? Wo wohnst du? ..." Es ist wie eine Großfamilie mitten in Athen - Coubertin wäre sehr zufrieden mit den Griechen. Das erste Mal am Arbeitsplatz Nach der Sicherheitskontrolle und zwei Check-Ins ist der Arbeitsplatz erreicht, an dem es wie zu erwarten war, sehr ruhig ist. Nur die Chef de Missions und die Teamleader haben Zugang zum Sport-Informations-Center, um die Unterlagen für die verschiedenen Wettkämpfe abzuholen. Von den 33 Triathlonnationen sind mit Kolumbien, Kanada und Argentinien erst drei anwesend. Nur die Athleten selbst fehlen noch. Aber es sind ja auch noch fast vier Wochen Zeit bis zum Wettkampf. Die Stimmung im Dorf ist sehr gut. Alle freuen sich, bei Olympia dabei sein zu dürfen und präsentieren sich von ihrer besten Seite. Ein suchender Blick genügt und schon fragt jemand, ob er helfen kann. Meist auf Griechisch, aber der Wechsel ins Englische ist kein Problem. Und die internationalen Volunteers sind etwas besonderes - man wird sofort jedem vorgestellt. Wie eine kleine Stadt Im olympischen Dorf findet man eigentlich alles, was man braucht, um sich wohl zu fühlen. In der internationalen Zone gibt es Zeitungen aus aller Welt, einen Kodak-Foto-Printshop, ein Postoffice, Blumenladen, Hairstylist, Kinos, Restaurants, eine Bibliothek, Musikshop, Regenerationsbereiche ... Die einzelnen Wohnhäuser sind zweistöckig und in unterschiedlichen Baustilen. Das macht das Dorf sehr abwechslungsreich und schön. Bei den Grünanlagen hängen die Griechen noch etwas hinterher. Die Pflanzen wurden erst vor etwa zwei Wochen eingesetzt und sind noch sehr klein. Aber das sind Nebensächlichkeiten.