Olympia 2004: Die letzten Stunden

von Annette Gasper für tri2b.com für tri2b.com | 29.08.2004 um 13:46
Das Olympische Feuer in Athen wird in wenigen Stunden erlöschen, dann sind die 28. Olympischen Spiele der Neuzeit beendet. Die Bilanz der deutschen Triathleten ist – einmal mehr nach großen Meisterschaften – durchwachsen ...

Das Feuer in Athen wird in wenigen Stunden erlöschen, dann sind die 28. Olympischen Spiele der Neuzeit beendet. Die Bilanz der deutschen Triathleten ist – einmal mehr nach großen Meisterschaften – durchwachsen: Nach der Enttäuschung über das Abschneiden der deutschen Frauen versöhnte der sechste Platz des Rostockers Andreas Raelert. In den letzten Tagen steigt die Frequenz der Partys im Olympischen Dorf deutlich, für die verbliebenen Athleten gibt es genug Gründe zu feiern, auch wenn einige Wettkämpfe noch ausstehen. Die Stimmung ist bisweilen fast ausgelassen, und jeder ist froh, einmal wieder ausschlafen zu können. Ein wenig Melancholie schwingt auch mit, wenige Tage bevor die Weltjugend für vier lange Jahre auseinandergeht und das Olympische Dorf von Athen verlässt. Es wird sich in drei Wochen noch einmal für die Paralympics füllen, aber diese Veranstaltung wird sehr viel leiser und ruhiger ablaufen als die vergangenen 17 Tage.

Die Autorin Annette Gasper arbeitet
als Schwimmtrainerin und Physio-
therapeutin. 2000 gründete sie
Total Training Europe und bietet
zusammen mit Steve Tarpinian,
Verfasser des Videos SWIM POWER,
Schwimmseminare an.

Nach dem Triathlonrennen habe ich Sebastian Dehmer getroffen. In seiner olympischen Premiere hat er alles gegeben und Platz 25 belegt, ein gutes Ergebnis für den DTU-Youngster, ein Resultat, mit dem er selbst sehr zufrieden ist. In seiner Ansprache vor dem Start der Männer hatte DTU-Präsident Dr. Müller-Ott noch einmal hervorgehoben, wie interessant das olympische Triathlonformat sei, dass angesichts der schweren Radstrecke von Athen die Karten völlig neu gemischt würden und Weltmeister nicht automatisch die Favoriten im Kampf um Olympisches Gold sein müssten. – Das Rennen der Frauen am Vortag hatte es eindrucksvoll gezeigt. In Vouliagmeni kam es nicht so sehr darauf an, gut zu schwimmen. Die harte Radstrecke mit ihren 18-prozentigen Rampen hatte das Feld zerlegt und jene starken Radler begünstigt, die danach noch genug Kraft fanden, schnell zu laufen. Windschattenfahren wurde in Athen zur Nebensache. Das war für viele Zuschauer, aber auch manche Athleten in dieser Klarheit doch eine Überraschung. In den kommenden Wochen, Monaten und Jahren dürfen wir uns auf viele interessante und spannende Rennen im abwechslungsreichen Weltcup-Zirkus freuen, bevor es in vier Jahren in Peking wieder den Startschuss zu einem Olympischen Triathlon geben wird. Mit herzlichen Grüßen verabschiedet sich aus Athen, Annette Gasper