Profi-Triathlet Thomas Braun wegen Dopings gesperrt

von tri2b.com | 15.07.2004 um 20:59
Die Deutsche Triathlon Union meldet einen Dopingfall. Wie der Verband erst jetzt bekanntgab, war der Sechste des IRONMAN France, Thomas Braun, bereits am 21. Juni 2003 positiv getestet worden auf Stimulanzien und ein anaboles Steroid ...

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) meldet einen prominenten Dopingfall. Wie der Verband erst heute bekannt gab, wurde der Sechste des IRONMAN France 2003, Thomas Braun, am 21. Juni 2003 positiv getestet auf die Substanzen Coffein, Ephedrin und ein anaboles Steroid. Der französische Verband sprach eine Sperre von drei Jahren aus, die DTU bleibt mit einem Jahr unter dem international üblichen Strafmaß für derartige Vergehen. Doping mit dem Stimulanz Ephedrin oder anabolen Steroiden wird nach den Bestimmungen der meisten Sport-Fachverbände mit einer zweijährigen Sperre belegt. Auch die DTU will in Zukunft dieses Strafmaß verhängen, ist im vorliegenden Fall aber noch an seine alte Anti-Doping-Bestimmung gebunden. Die sieht im Fall Braun lediglich den Ausschluss von allen Wettkämpfen für die Dauer eines Jahres vor. Die Sperre wurde rückwirkend ausgesprochen und endet bereits im November 2004. Thomas Braun bestreitet die Doping-Vorwürfe und hat gegen die Entscheidung beim DTU Verbandsgericht Klage eingereicht. Bereits nach der Bekanntgabe der positiven A-Probe eines vom Nationalen Olympischen Komitee Frankreichs akkreditierten Labors hatte Braun dem Ergebnis der Analyse widersprochen und Unregelmäßigkeiten bei der Behandlung der Urinprobe sowie Verunreinigungen von Nahrungsergänzungsmitteln als mögliche Ursachen angeführt. Sowohl die B-Probe als auch eine auf Wunsch des Athleten an der Universität Ulm durchgeführte Gegenanalyse bestätigten die positiven Befunde. Dass das Ergebnis erst jetzt öffentlich wurde, begründet die DTU ebenfalls mit den Bestimmungen ihrer Anti-Doping-Ordnung. Danach sei die namentliche Bekanntgabe von Dopingvergehen in einem „schwebenden Verfahren“ nicht vorgesehen, so der Pressesprecher des Verbandes Frank Wechsel.