QCR 2005: Internationales Topfeld im Frankenland
Ein absolutes Top-Starterfeld garantiert beim 4. Quelle Challenge Roth (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,2 km Laufen) am 3. Juli einen spannenden Wettkampf, dessen Ausgang in diesem Jahr offen ist wie nie zuvor. Der längst ausgebuchte größte Langdistanz-Triathlon der Welt kann diesmal eine explosive Mischung aus bekannten Weltklasse-Triathleten und heißen „Shooting Stars“ der internationalen Szene aufbieten. Mit am Start ist natürlich wieder Vorjahressieger Chris McCormack, der 2004 mit seiner Weltklasse-Leistung und einer Finisherzeit von 7:57:50 Std. unter der magischen Acht-Stunden-Marke blieb. Der smarte Australier, der sich noch 2003 in dem berühmten „Herzschlag-Finale“ Lothar Leder geschlagen geben musste, konnte dann mit seiner Glanzleistung 2004 den wegen eines Fersensporns angeschlagenen "König von Roth" vom Thron stoßen und ist jetzt heiß darauf, zum zweiten Mal in Folge in Roth zu siegen. Um optimal vorbereitet zu sein, kommt er diesmal schon bedeutend früher nach Deutschland, um mit dem französischen Coach Guy Hemmerlin zu trainieren. „Roth ist einfach das Größte, ein total wichtiges Rennen für mich. Ich habe den Wettkampf schon verfolgt, seit ich ein Kind war!“ Gelingt Lothar Leder die Rückkehr? Schwer einzuschätzen ist in diesem Zusammenhang Lothar Leders zu erwartende Leistung in diesem Jahr. Der sympathische Top-Star kämpfte den Winter über noch immer mit seiner langwierigen Fußverletzung. Seit einigen Wochen ist er nun jedoch endlich schmerzfrei, hat bereits an mehreren Laufwettkämpfen erfolgreich teilgenommen und will sich in Roth 2005 zurückmelden. „Ein Platz unter den Top 3 sollte auf jeden Fall drin sein", hält sich Leder taktisch bedeckt. Ob sein Platz auf dem Rother Siegertreppchen zum sechsten Mal das oberste sein wird, wird erst am Wettkampftag klar sein, denn „es entscheidet immer die Tagesform, und es ist noch eine Menge Zeit bis Juli“, so Leder. Mit wem die beiden Tops ganz sicher zu rechnen haben, ist der Aufsteiger des Jahres 2004, der Münchner Faris Al-Sultan, der bei seinem Start in Roth im letzten Jahr mit seiner Wahnsinnszeit von 7:58:57 unter acht Stunden blieb und den Arivierten das Fürchten lernte. Mit seinem dritten Platz auf Hawaii letzten Oktober und seinem überraschenden, souveränen Sieg beim IRONMAN Arizona Anfang April gehört der unkonventionelle Al-Sultan längst nicht mehr zu den "Jungen Wilden", sondern wird mittlerweile zusammen mit McCormack und Leder als einer der heißesten Favoriten auf einen Sieg in Roth gehandelt. Roth zieht internationale Topathleten an Doch das Top-Starterfeld ist dicht besetzt: Mit dem Hawaii-Vierten Alexander Taubert und dem achtplatzierten Timo Bracht spielen zwei weitere Deutsche ganz vorne in der ersten Liga mit, die übrigens von Lothar Leder als „gleich stark“ eingeschätzt werden. Mit dem in Herzogenaurach lebenden Sven Sundberg (7. Platz in Roth 2004) dürfte in Roth 2005 ebenfalls zu rechnen sein. Nicht zu vergessen die beiden französischen Top-Triathleten Christophe Bastie und Cyrille Neveu, die das weit über 300 Starter zählende Feld aus Frankreich anführen. Alleine der Nationalstolz des patriotischen Nachbarlandes „zwingt“ Bastie und Neveu schon, bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit zu gehen und für ihr Land nach Möglichkeit auch den Sieg zu holen. Mit Clas Björling – Roth-Neuling und Zweiter beim berühmten IRONMAN Neuseeland – und seinem direkten Konkurrenten Björn Andersson, einem Weltklasse-Radfahrer, der in Neuseeland gleich nach Björling die Finishline überquerte, kämpfen auch zwei Schweden ganz vorne mit um den Titel. Und noch ein Name könnte für Aufsehen sorgen: Der des Australiers Jason Shortis, der im vergangenen November den IRONMAN Western Australia mit einer Weltklassezeit von 8:16:00 Std. gewann und nun zum ersten Mal in Roth an den Start geht. Nicole Leder hofft auf Hattrick Bei den Frauen scheint sich Vorjahressiegerin Nicole Leder als eine der heißesten Favoritinnen auch für 2005 herauszukristallisieren. Aus ihrem Trainingslager auf Mallorca ließ die Hawaii-Zehnte verlauten: „Das Training läuft optimal. Wenn nichts dazwischen kommt, ist für Roth alles drin. Die Konkurrenz mit Belinda Granger und Heike Funk ist extrem hart, aber wenn es im Training weiter so gut läuft, ist der Sieg machbar“. Mückel und Niedrig nehmen Abschied Freilich ist auch die Australierin Belinda Granger, die sich im Vorjahr Nicole Leder knapp geschlagen geben musste, heiß auf den Titel. Aber auch die Deutsche Heike Funk, im letzten Jahr Vierte in Roth, wird alles auf eine Karte setzen. Nicht zuletzt wird „Lokalmatadorin“ Ute Mückel ihr Bestes geben: Die „Grande Dame“ von Roth nimmt in diesem Jahr Abschied von der Profikarriere – wie man sie kennt mit einer sicherlich überragenden Leistung. Und noch einen Abschied von einem treuen Freund des Quelle Challenge Roth werden die Fans verkraften müssen: Andreas Niedrig, der nach seiner Drogenlaufbahn ein neues, spektakuläres Leben als Top-Triathlet begonnen hatte und dem in Roth alle Herzen zugeflogen waren, sagt dem Profisport am 3. Juli endgültig „Good Bye und auf Wiedersehen“.
