Quelle Challenge 2004

von René Penno für tri2b.com für tri2b.com | 04.07.2004 um 23:06
Mit einem unglaublich packenden Finish machte Nicole Leder am Sonntag ihren Sieg bei der 3. Quelle Challenge doch noch perfekt. Erst auf den letzten Laufkilometern überholte sie die Australierin Belinda Granger, die lange auf Siegkurs war ...

Der Marathon der Frauen sorgte am Ende für Spannung pur. Belinda Granger lief lange auf Siegkurs, nachdem sie auf der Radstrecke schon einen großen Vorsprung herausgefahren hatte. Doch 19 Minuten auf Nicole Leder reichten nicht, die Australierin büßte sogar noch zwei Minuten ein und wurde Zweite. Die erste Führende im Rennen der Frauen war Ute Mückel. Sie hatte sich beim Schwimmen vom restlichen Feld abgesetzt und nahm knapp drei Minuten Vorsprung auf Nicole Leder und Heike Funk mit auf die Radstrecke. Zu wenig, wie sich herausstellte. Denn Belinda Granger, die gar fünf Minuten verlor, machte gerade auf dem Rad mächtig Dampf und übernahm nach 72 Kilometern am Solarer Berg die Führung. „Ich wusste, dass ich auf dem Rad sehr stark sein kann, wenn ich unter Druck stehe“, war die Australierin selbstsicher. Zurecht, denn der Vorsprung wuchs stetig an. Heike Funk, die auf dem zweiten Platz fuhr, verlor über drei Minuten, Ute Mückel fuhr mit über acht Minuten Rückstand in die Wechselzone. Nicole Leder auf dem Rad weit abgeschlagen… Besonders aber traf es Nicole Leder. Sie wurde noch von Heidi Jesberger überholt und wechselte als Fünfte mit 19 Minuten Rückstand auf Belinda Granger. „Es gibt Tage, da läuft es eben nicht. Ich musste für jeden Kilometer kämpfen. Es war einfach sehr schrecklich“, beschrieb die Darmstädterin die Situation. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch gewinnen kann.“ Auf der Marathonstrecke aber legte sie wie entfesselt los. Zunächst kassierte sie Heidi Jesberger und kurz darauf auch Ute Mückel und ließ auch den Rückstand zur Führenden Belinda Granger schrumpfen. Dies aber in einer Art und Weise, die die Spannung an der Strecke immer weiter steigen ließ. „Ich habe heute ein wenig kalkuliert. Als Nicole aber bis auf sechs Minuten heran war, wusste ich, dass ich nicht schnell genug bin“, machte sich die Australierin im zweiten Abschnitt des Marathons kaum noch Hoffnungen auf den Sieg. …und wie entfesselt beim Marathon Nicole Leder indes steigerte sich förmlich in einen Rausch und wurde vom Publikum zur zweitbesten Marathonzeit aller Zeiten innerhalb eines Ironman (2:52 Stunden) getrieben. „Dass ich Belinda noch kriege, hätte ich nicht gedacht. Aber die Zuschauer haben mich nach vorn gepeitscht“, gestand die Vorjahrssiegerin, die zwei Kilometer vor dem Ziel die Australierin stellte und ihr noch zwei Minuten abnahm. Im Rother Triathlon-Stadion war die Stimmung zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt. „Nun bin ich natürlich sehr zufrieden“, strahlte sie Siegerin. Belinda Granger indes kündigte, ähnlich wie Chris McCormack im Vorjahr bei den Männern, Revanche an: „Jetzt kenne ich die Strecke und werde nächstes Jahr wiederkommen. Und dann will ich den Platz mit Nicole tauschen.“ Dritte beim QCR 2004 wurde Ute Mückel. Für einige überraschend. „Aber ich habe in diesem Jahr einen mentalen Fortschritt gemacht“, verriet sie nach dem Rennen und kündigte an, im nächsten Jahr zum 13. Mal dabei zu sein. Wenn die Siegerin von 1996 auch einen großen Rückstand zu den ersten Beiden hatte, ihr Podestplatz geriet nicht mehr in Gefahr. Hinter ihr kamen Heike Funk mit acht Minuten Rückstand als Vierte und Heidi Jesberger mit weiteren drei Minuten als Fünfte ins Ziel.