Quelle Challenge 2005

von tri2b.com | 03.07.2005 um 21:00
Dem Australier Chris McCormack gelang vor gut 100.000 begeisterten Zuschauern mit einer aggressiven Renntaktik die erfolgreiche Titelverteidigung. Aus deutscher Sicht sorgte Alexander Taubert auf Rang zwei für die Überraschung des Tages ...

Am Donnerstag in der Pressekonfernz gab sich Chris McCormack als Vorjahres-Sieger noch relativ bescheiden: „Wenn ich am Ende als Sieger eine Sekunde Vorsprung habe, dann ist es auch in Ordnung.“ Die Konkurrenz nahm es zur Kenntnis, glaubte nicht ganz dran und hoffte darauf, sich mit dem Australier ein spannendes Rennen zu liefern. » Hier gehts zur Bildergalerie Quelle Challenge Roth 2005 ... » Gesamten Rennverlauf im Quelle Challenge Roth-Liveticker nachlesen ... Aber McCormack hatte wohl ein bisschen geblufft. Schon beim Schwimmen präsentierte er sich in Top-Form und schwamm ganz vorne in der Spitzengruppe mit. „Ich wusste, dass Kieran Doe ein guter Schwimmer ist, deshalb wollte ich unbedingt an ihm dranbleiben“. Und auch auf dem Rad lies er keine Sekunde Zweifel aufkommen, dass dies heute kein taktisches Rennen werden würde. Zusammen mit dem Neuseeländer drückt er vorne aufs Tempo, und obwohl Leder, Bracht und Taubert sich zusammenschlossen und sich in der Führungsarbeit abwechselten, verloren sie gegen Ende der 180 Kilometer sogar noch Zeit auf das Führungsduo. “Ich möchte auf dieser Strecke die Weltbestzeit angreifen“ Diesen Satz hatte die Konkurrenz wohl überhört, aber für Macca war er nicht einfach so dahingesagt. Auf der Laufstrecke war erst recht kein Kraut gegen die Stärke des Aussies gewachsen. Der hatte insgeheim das Rennen wohl als Generalprobe für neue Rekorde angesetzt. 47:33 Minuten Schwimmen, 4:23:07 Stunden Radfahren und 2:45:33 als Laufsplit sind Zeiten, von denen andere Athleten träumen. Am Ende lief McCormack nach 7:58:45 Stunden über die Ziellinie im Rother Triathlonpark. Damit wurde in Roth zum zehnten Mal die Acht-Stunden-Marke durchbrochen. Konzentration auf Hawaii-Sieg Nach dem Zieleinlauf offenbarte McCormack dann seine eigentliche Taktik. Der Hawaii-Sieg ist das große Ziel, Roth war eine wichtige Zwischenstation hierfür. „Ich bin hier diesmal mit dreieinhalb Kilo mehr auf den Rippen angetreten. Letztes Jahr war ich austrainiert, hatte aber dann keine Substanz mehr und benötigte sechs Wochen zur Regeneration. Diesmal geht es sicher schneller und die Vorbereitung auf Hawaii kann früher beginnen." Taubert, Bracht, Leder & Co. Der eine oder andere Athlet des deutschen Spitzentrios wäre sicherlich gerne näher bei McCormack gewesen. Doch auch die Allianz Taubert-Bracht-Leder konnte der Dominanz des Aussies nichts entgegensetzen. Nur Taubert ließ in der ersten Hälfte des Marathon einmal kurz die Hoffnung aufkommen, es könnte noch zu einem echten Showdown kommen. Doch auch der Mannheimer verlor dann zusehens Zeit auf Macca, freute sich aber im Ziel trotzdem wie ein Sieger. "Endlich ist es mir geglückt, auch in Deutschland ein gutes Rennen zu zeigen. Außerdem kann ich mich über den DM-Titel freuen." Lokals gut im Rennen Dennoch, auf dem schnellen Kurs in Roth glänzten viele Athleten. Elf Triathleten blieben unter 8:30 Stunden, sechs davon alleine aus Deutschland. Neben den Arrivierten lieferte vor allem der Youngster Michael Göhner mit Rang fünf ein tolles Rennen – als Amateur. Aber auch die Lokalmatadoren Bernd Eichhorn als Siebter und Michael Hoffmann als Elfter werden mit diesem Tag wohl sehr zufrieden sein. Chris McCormack will nun weiter an seinem großen Ziel für 2005 arbeiten: den Hawaii-Sieg. Aber auch für das kommende Jahr hat er schon ein nicht weniger ehrgeiziges Ziel: „Auf diesem Kurs ist eine Zeit unter 7:50 Stunden möglich.“