Red Bull Giants of Rio: Aussies siegen unter dem Zuckerhut

Brasiliens berühmter Strandabschnitt, die Copacabana in Rio de Janeiro, war Austragungsort eines bislang einmaligen Wettbewerbes, an dem am vergangenen Wochenende rund 80 Profi- und Amateur-Teams aus über 40 Nationen teilnahmen. Bei tropischen Temperaturen von über 30 Grad Celsius traten Cracks aus den Disziplinen Schwimmen, Mountainbiken, Hanggliden und Laufen im Team Relay-Modus gegeneinander an. Nach 4:26:41 Stunden siegten die Vertreter aus Australien vor den Brasilianern und dem Team aus Österreich. Das deutsche Profi-Team enttäuschte mit über einer halben Stunde Rückstand auf Platz 18. Nach dem Schwimmen, Mountainbiken und Drachenfliegen konnte Läufer Jürgen Zäck noch als Zweiter zum abschließenden Strandlauf starten. Doch der Routinier musste der Sonne und dem ungewohnten sandigen Untergrund Tribut zollen und wurde während seines Laufs allmählich nach hinten durchgereicht. Teamgeist an der Copacabana Dabei hatten sich die Deutschen viel vorgenommen. Jan Sibbersen vor dem Start: "Wir sind heiß, wollen möglichst weit vorne landen". Doch nicht nur der sportliche Ehrgeiz stand im Vordergrund - auch Kontakte zu anderen Athleten konnte hier gepflegt werden. Da flachste Jan Sibbersen mit Amateur-Schwimmer Sebastian Friese, Lado Fumic tauschte sich mit Mountainbike-Kollege Max Friedrich aus, Guido Gehrmann gab Tipps an Hangglider Hans Kiefinger weiter. Jürgen Zäck joggte am Vorabend mit dem Läufer des deutschen Amateurteams, Daniel Pickel, an der Copacabana entlang. Start-Ziel-Sieg durch die Australier Es schien so, als habe sich der Großteil der Millionen-Metropole am Sonntag Morgen auf gemacht, um die Athleten vom Streckenrand aus zu unterstützen. Was sie zu sehen bekamen, war ein beeindruckender Start-Ziel-Sieg der Australier. Auf dem Parcours, der vornehmlich durch den südlichen Teil der brasilianischen Karnevals-Hochburg führte, dominierte das Down-Under-Quartett den Rennverlauf in allen Disziplinen. Einzig die letzten Meter des Sandlaufes entwickelten sich noch einmal zu einem dramatischen Zweikampf zwischen dem australischen Triathleten Courtney Atkinson, Juniorenweltmeister des Jahres 1999, und Lokalmatador Raimundo Nonato. Letzlich konnte der Australier den Vorsprung ins Ziel retten. Auf Rang drei landete überraschenderweise die Mannschaft aus Österreich, die den Wettbewerb damit als bestes europäisches Team beendeten. Everyone is a winner today Obwohl sich das deutsche Team mehr vorgenommen hatte, zeigten sich dessen Mitglieder am Ende versöhnlich. Guido Gehrmann: "Es war ein Super-Erlebnis, ein richtiger Höhepunkt des Sportjahres für uns". Die Amateure - am Ende landeten sie auf einem ordentlichen 61. Platz - sahen es genauso. Läufer Daniel Pickel: "Dass wir hier dabei sein durften, das war die Krönung unserer Sportler-Karriere. Einfach einmalig". Auch die einzige deutsche Athletin, die am Start war, Drachenflug-Weltmeisterin Corinna Schwiegershausen strahlte glücklich. Mit ihrem brasilianischen Frauenteam musste sie das Feld von hinten aufrollen: "Toll, mit so vielen Athleten ein derart großartiges Event zu feiern". Unterdessen nahmen die siegreichen Australier ihre Kontrahenten lachend in den Arm und riefen: "Everyone is a winner today". Die Ergebnisse: 1. Team Australien: Gesamt: 04:26:41.1 Stunden