Stadt–Triathlon München: Nachwuchs siegt über die Ironwomen

Hawaii-Feeling verschafften nicht nur die Samba-Bands an der Strecke: die Wetterberichte sprachen vom heißesten Mai-Wochenende seit 83 Jahren, als im Münchner Olympiapark über 1000 Triathleten zum 3. Stadt-Triathlon München antraten. Mehrere tausend Zuschauer feuerten die Athleten im Olympiabad, sowie entlang der zuschauerfreundlich gelegenen Rad- und Laufstrecke rund um die auch nach dem Auszug der Fußballer unverändert faszinierenden Anlagen der Olympischen Spiele von 1972 an. Nach rund 650 Volkstriathleten startete in einem gemischten Feld, der um die Bayerische Juniorenmeisterschaft kämpfende Nachwuchs, mit ambitionierten Triathleten – darunter zahlreiche bekannte Namen der Szene. Interessant dabei, dass bei dem No-Drafting-Event, durch einen Einzelstart der Teilnehmer, bereits von Beginn an jeder seine eigene Renntaktik entwickeln mußte. Rebecca Robisch mit dem besten Finish Bei den Frauen ging Ute Mückel, zuletzt Dritte des IRONMAN Arizona, als schnellste Schwimmerin zwar am Ende des Feldes ins Wasser, konnte ihre Mitfavoritinnen aber bereits frühzeitig überholen und den Vorsprung dank eines schnellen Radsplits über die 22 km sogar noch mit auf die Laufstrecke nehmen. Heike Funk, die deutsche Meisterin auf der Langdistanz von 2002, hatte trotz der insgesamt schnellsten Radzeit keine Chance. Letztlich konnten sich auf der Laufstrecke über 5 Kilometer entlang des Olympiasees die Jugend durchsetzen: Anja Ippach, die deutsche Vizemeisterin der Junioren 2004, nahm den beiden Ironwomen alleine beim Laufen über zwei Minuten ab. Noch schneller lief nur noch die große Nachwuchshoffnung im Triathlon, Rebecca Robisch aus Roth. Die erst 17-jährige Robisch, die vergangene Woche in Bad Lauterburg erneut Deutsche Juniorenmeisterin im Duathlon wurde, bewies in der Hitze von rund 34 Grad im Schatten ihre Klasse und konnte auf der zweiten Laufrunde an allen Konkurrentinnen vorbeiziehen.

Hundertstel-Entscheidung bei den Männern Bei den Männern zeigten die beiden für das Riederauer Bundesliga-Team startenden Christoph Schmitt und Uli Nieper förmlich einen Synchron-Wettkampf. Obwohl um einige Sekunden getrennt gestartet, kamen beide mit der gleichen Schwimmzeit aus dem Wasser. Die beiden tagesschnellsten Radzeiten sowie die schnellste und die drittschnellste Laufzeit des Tages sorgten dafür, dass Schmitt letztlich nur um Zehntelsekunden vor Nieper den ersten Platz belegte. Auf Platz drei folgte der für das Obergünzburger Bundesligateam startende 19-jährige Stefan Schmid. Der Rother Nachwuchsathlet Till Zupanic konnte letztlich als Vierter in der Gesamtwertung Harald Funk auf den fünften Platz verdrängen. Funk, der sich seit Jahren mit Uli Nieper als Weltmeister der Ärzte und Apotheker abwechselt, zeigte zwar mit der drittschnellsten Radzeit des Tages, dass er recht gut mit der flachen, aber winkligen Strecke zurechtkam, konnte aber auf der Laufstrecke nicht mehr die verlorenen Sekunden vom Schwimmen aufholen, um noch auf die Preisgeldränge vorzustoßen.