Staffelglück mit kleiner Träne - ITU erlaubt nur zwei Goldene
Die deutschen Wintertriathleten gewannen am Abschlusstag der ITU Wintertriathlon Weltmeisterschaften 2003 in Ober-staufen auch die Goldmedaillen in den Staffelwettbewerben. Um die Bronzemedaille in der Damenstaffel gab es jedoch einen Eklat. Schweizer suchten Heil in der Flucht Nach dem hervorragenden Mannschaftsresultat im Einzelrennen am Samstag - mit drei Athleten unter den Top 5 - wurde der Männerauswahl der DTU wie bei der Europameisterschaft die Favoritenrolle zugeschoben. Trotzdem war das Duell gegen die Schweizer Auswahl mit Spannung erwartet worden, denn als Titelverteidiger wollten die Eidgenossen den WM-Titel nicht kampflos preisgeben. Dementsprechend forsch ging der erste Staffelstarter der Schweizer, Othmar Brügger, das Rennen an, so dass Thomas Schrenk mit der Verfolgerrolle vorlieb nehmen musste. Göpfert jagte Mauch Mit einer dreiviertel Minute Vorsprung vor Deutschland (Falk Göpfert) und Norwegen ging Vizeweltmeister Mauch für die Schweiz als Zweiter auf den schneebedeckten Rennparcours. Dieser war von den Organisatoren über Nacht extra noch einmal mit Wasser verfestigt worden. Falk Göpfert lief nach seinem überraschenden Bronzetitel im gestrigen Einzelrennen wie entfesselt und konnte den Rückstand auf eine knappe halbe Minute verkürzen. Sonntag im „Armstrong-Stil“ Showdown – das ungleiche Duell hieß jetzt Benjamin Sonntag gegen den Schweizer Josef Brügger. Der Weltmeister konnte den Rückstand auf der Laufstrecke bis auf 10 Sekunden verkürzen, dann ein Blitzwechsel und Sonntag war zu Beginn der MTB Strecke gleichauf mit Brügger. Sonntag fackelte nicht lange und attackierte am Berg in „Armstrong-Manier“, Brügger konnte nichts mehr entgegensetzen – das Rennen war entschieden. Deutschland gewann den WM-Titel, Silber sicherte sich das Schweizer Trio vor den starken Norwegern, die Bronze holten. Damenstaffel nur zu Beginn spannend Das Rennen der Damen lief dramaturgisch wesentlich "entspannter" ab. Zwar setzte die Spanierin Imma Pereiro - wie schon am Vortag im Einzelrennen - beim Laufauftakt die Akzente. Die eigentlichen Siegfavoriten Deutschland und Norwegen ließen sich davon aber nicht beeindrucken. Jutta Schubert und Ine Wigernäs vertrauten auf ihre Radstärke. Beim ersten Wechsel konnte Norwegen noch sieben Sekunden Vorsprung auf Deutschland behaupten. Die an zweiter Stelle für das DTU-Team laufende Angela Huy, im Einzel am Vortag mit einer starken Leistung auf Rang sechs, übernahm jetzt die Spitze von den Norwegern. Eklat um Rang drei trübt tolle Stimmung Schlussfrau Sigrid Lang lief einem gänzlich ungefährdeten Sieg entgegen. Rang zwei belegte die norwegische Auswahl, vor der starken zweiten DTU Garde mit Friederike Rupp, Carolin Windbichler und Katrin Helmke. Da aber laut ITU-Reglement pro Nation nur eine Staffel in die WM-Wertung kommen kann, wurde inoffiziellen Meldungen zufolge die Bronzemedaille Spanien zugesprochen. Diese Entscheidung wirft leider zum Abschluss einen kleinen Schatten auf das tolle Oberstaufener Wintertriathlon-Wochenende. Spannende Wettkämpfe, selektive und faire Strecken, klirrende Kälte, mitfieberndes Publikum und eine reibungslose Organisation ließen die Teilnahme für jeden Athleten zu einem echten Erlebnis werden.
