The Championship Samorin: Sanders humpelt zur Titelverteidigung, Kienle und Haug Zweite

von tri2b.com | 03.06.2018 um 14:21
Der Kanadier Lionel Sanders hat bei der Challenge Family-Meisterschaft "The Championship" in Samorin seinen Vorjahrestriumph (Siegerzeit: 3:43:28 Stunden) wiederholt und Sebastian Kienle (3:44:32) ein weiteres Mal auf Rang zwei verwiesen. Der gebürtige Weinheimer Florian Angert (3:47:22) wurde nach einer Soloflucht auf dem Rad starker Dritter. In der Frauenkonkurrenz gelang der Britin Lucy Charles (4:06:10) ebenfalls die Titelverteidigung. Anne Haug (4:07:58) überzeugte einmal mehr mit einer ganz starken Laufleistung und katapultierte sich noch auf Rang zwei nach vorne, vor der Tschechin Radka Vodickova (4:11:40).

Wie erwartet dominierte zunächst Richard Varga das Schwimmen in der Donau. Nach 24:42 min. löste sein Zeitnahmechip aus, 40 Sekunden später folgte bereits Florian Angert und nach weiteren 20 Sekunden Maurice Clavel, gemeinsam mit Patrick Dirksmeier. Ebenfalls gut aus dem Wasser kam Michael Raelert. Sebastian Kienle (27:34 min.) büßte gut 3 Minuten auf den slowakischen Schwimmspezialisten ein und hatte den Südafrikaner James Cunnama und Antony Costes aus Frankreich an seiner Seite. Erst nach 29:03 min. hatte Topfavorit Lionel Sanders wieder festen Boden unter den Füßen, der gemeinsam mit Andi Dreitz in die Wechselzone stürmte.

 

Angert mit Soloflucht auf dem Rad

 

Auf dem Rad bestimmte dann bald ein Duo abwechselnd das Renngeschehen an der Spitze. Maurice Clavel und Florian Angert legten auf dem flachen Kurs ein hohes Tempo vor, dem nur der US-Amerikaner Sam Appleton und Pieter Heemeryck aus Belgien einigermaßen folgen konnten. Sowohl Kienle und Sanders taten sich zunächst schwer ihren Schwimmrückstand deutlich zu verkürzen. Auf dem Rückweg in Richtung Samorin konnte sich dann Angert sogar von seine Mitstreitern lösen. Der 26-Jährige fuhr nun allein in Richtung der zweiten Wechselzone, bemüht möglichst viel Vorsprung mit in den Halbmarathon zu nehmen. Bis auf 2:10 min. sollte der Vorsprung von Angert bis ins Radziel auf dem Xbionic -Sphere-Gelände anwachsen. Sebastian Kienle war der Erste, der von einer fünfköpfigen Verfolgergruppe sein Rad abstellte, Lionel Sanders hatte sich als Siebter (mit bester Radzeit) und 3:05 min. Rückstand allerdings schon in Lauerposition geschoben.

 

Déjà-vu für Kienle

 

Auf der Laufstrecke visierte nun Kienle seinen Konkurrenten Angert regelrecht an. Nach gut 8 Kilometer war der Knittlinger auf einem der kraftraubenden Rasenabschnitte dran an Angert, der nun das Tempo nicht mehr mitgehen konnte. Doch dahinter pirschte sich auch schon Sanders an. In seinem typisch unrunden Laufstil und mit bereits schmerzverzerrtem Gesicht schloss der Kanadier bei km 17 zu Kienle auf. Einen guten Kilometer bildeten die beiden ein Pärchen, dann war Sanders weg und Kienle hatte sein Déjà-vu-Erlebnis.

 

Anne Haug läuft noch auf Rang zwei nach vorne

 

Ähnlich dominant wie Varga war auch Lucy Charles (26:11 min.) beim Schwimmen unterwegs. Erste Verfolgerinnen war ein Trio mit den Australierinnen Ellie Salthouse  und Annabel Luxford, sowie der Tschechin Radka Vodickova, mit gut 2 Minuten Rückstand. Anne Haug (29:44 min.) kam als zehnte Frau,  knapp vor der mitfavorisierten Kanadierin Heather Wurtele und Emma Palant aus Großbritannien, aus dem Wasser. 

An der Spitze sollte sich auch auf den nun anstehenden 90 Radkilometern nichts ändern. Charles hielt ihren Vorsprung, wobei sich ihre Landsfrau Kimberly Morrison als erste Verfolgerin heraus kristallisierte. Die weiteren Mitfavoritinnen Vodickova und Wurtele folgten aufgereiht 4 Minuten dahinter. Noch etwas weiter zurück lag zur Hälfte des Radfahrens Anne Haug, die mit Annabel Luxford und der Finnin Kaisa Sali allerdings prominente Mitstreiterinnen an ihrer Seite hatte.  Charles hielt nun das Tempo weiter hoch und wechselte mit gut 2 Minuten vor Morrison in den Halbmarathon.  Vodickova hatte als Dritte bereits 5 min. Rückstand. Bis Haug in die Laufschuhe schlüpfen konnte vergingen noch weitere 2,5 min., die nun auf ihre Laufstärke hoffte.

Die Bayreutherin ließ einen 1:15:57 Std. Halbmarathon folgen, und schob sich so von Rang sechs nach dem Radfahren noch bis auf Rang zwei nach vorne. Nur der Vorsprung von Lucy Charles war nach dem Radfahren zu groß, sonst hätte wohl auch noch deren am Ende gelungene Titelverteidigung gewackelt.