Thomas Braun, Sechster in Florida, und sein Rennrad

von CarbonSports für tri2b.com | 16.12.2002 um 12:50
Thomas Braun fährt mit der neuen Generation der Carbon-Rahmen des deutschen Herstellers CarbonSports GmbH. In einem Interview stand er tri2b.com Rede und Antwort. Und für alle Besitzer eines CarbonSports-Rades gibt es eine Upgrade-Möglichkeit auf das neuste Modell ...

Thomas Braun fährt mit der neuen Generation der Carbon-Rahmen des deutschen Herstellers CarbonSports GmbH. In einem Interview stand er tri2b.com Rede und Antwort. Und für alle Besitzer eines CarbonSports-Rades gibt es eine Upgrade-Möglichkeit auf das neuste Modell. tri2b: Hallo Thomas, herzlichen Glückwunsch zum 6. Gesamtplatz beim IRONMAN Florida ! T. Braun: Vielen Dank ! Das war auch ein hartes Stück Arbeit nachdem ich beim Schwimmen nur ungewohnter 43. war. Leider war ich auf Anraten viel weiter links als die anderen Pros ins Wasser gegangen und wurde durch eine ungünstige Strömung von einem besserem Schwimmergebnis abgehalten. tri2b.com: : Aber dann hast Du auf dem Rad sensationell den schnellsten Split von allen gefahren, und Du hast Dich in der Wechselzone auf Platz 4 wieder gefunden. Überhaupt waren nur 7 Leute jemals schneller auf diesem Radkurs. Kannst Du uns ein paar Geheimnisse verraten ? Wie wird man so schnell ? T. Braun: Naja, richtiges Training in ausreichendem Umfang ist schon mal die Voraussetzung. Ich fahre im Jahr ca. 20.000 KM und Radfahren war schon immer meine liebste Disziplin. Ich bin im Training häufig mit starken Bikern wie Thomas Hellriegel unterwegs. Da zieht man sich natürlich auch gegenseitig. Außerdem war ich bereits 4 Wochen zur Vorbereitung und Akklimatisierung mit Hannes-Hawaii-Tours auf Big Island, Kona. Dann kommt es natürlich gerade auf einem Flachkurs wie Panama City auf die richtige, möglichst aerodynamische Haltung auf dem Bike an. Nicht zuletzt ist das optimale Material wichtig. tri2b.com: : Wir haben gesehen, dass Du auf einem neuen Bike unterwegs warst. Kannst Du uns ein paar Worte darüber sagen ? T. Braun: Ich fahre seit kurzem auf einem Bike von CarbonSports. Die Bikes sind auf optimale Aerodynamik getrimmt und weil sie durch das fehlende Sattelrohr ein ganz klein wenig dämpfen fährt man auch deutlich entspannter. Da Aerodynamik beim Einzelzeitfahren wirklich das wichtigste ist, haben wir alles darauf abgestellt: Der Rahmen ist sowieso schon super aerodynamisch und ich fuhr ein Nimble Trispoke vorne und eine neue, leichte Scheibe hinten, natürlich beides Schlauchreifenversion weil die besser beschleunigen und rollen. Aber nicht nur am Bike haben wir optimiert: Ich habe mir extra einen neuen Aerohelm gekauft und eng anliegende, flatterfreie Kleidung getragen. tri2b.com: : Ist die Aerodynamik denn wirklich so wichtig ? Viele fahren doch auf "normalem" Material auch schnell Rad. T. Braun: Es liegt ja nicht nur am Material, die Kombination aller Faktoren macht es aus. Wir fahren beim IM ja quasi ein 180 KM Einzelzeitfahren. Auf flachen Strecken ist der Windwiderstand die entscheidende Kraft, die es zu überwinden gilt. Roll- und Reibungswiderstände fallen im Vergleich dazu kaum ins Gewicht. Auf Flachstrecken ist auch das Gewicht des Bikes fast unerheblich, denn sobald die Masse beschleunigt ist, ist das Gewicht egal. Wichtig ist, dass die Kombination aus Fahrer und Bike eine harmonische Einheit ergibt. Aerodynamik und Komfort müssen im richtigen Verhältnis stehen. Man muss sich nur die Rennradprofis ansehen: Die fahren ein Zeitfahren auch mit anderem Material als eine normale Etappe im Feld. tri2b.com: : Du fährst schon lange mit einer Schoberer Messkurbel (SRM-System). Verrätst Du uns Deine Werte vom IM ? T. Braun: Ich bin die 180 KM mit einem Schnitt knapp über 40 KM/h gefahren. In einem IRONMAN bringe ich permanent zwischen 250 und 350 Watt auf die Kurbel. Ich fahre außerdem mit relativ hoher Kadenz. In Florida waren es durchschnittliche 93,6 Umdrehungen/Minute. tri2b.com: : Auf der Laufstrecke wurdest Du dann noch von 2 Leuten überholt. Was war los ? T. Braun: Nach einer Archillesssehnenreizung im August musste ich eine dreiwöchige Zwangspause einlegen, dadurch fehlten mir natürlich die erforderlichen Trainingsumfänge beim Laufen. Als Konsequenz hatte ich dann im letzten Viertel des Marathons einen leichten Einbruch. Letztlich bin ich froh, dass es nur 2 Leute waren die mich überholt haben. tri2b.com: : Wie sieht denn Deine Saisonplanung 2003 aus ? T. Braun: Natürlich kann man sich zu einem so frühem Zeitpunkt noch nicht endgültig festlegen. Ich plane aber, wieder beim IM in Klagenfurt, meinem Lieblingswettkampf, und dem IM Florida an den Start zu gehen. Außerdem ist eine Teilnahme für meinen Verein, den TV Forst, in der 1. Liga in Baden-Württemberg geplant. tri2b.com: : Ein Profi macht jetzt sicherlich keine Winterpause mit viel Lebkuchen und Weihnachtsgans. Wie sieht denn eigentlich Dein Wintertraining aus ? T. Braun: Nach dem IM Florida als Saisonabschluss war natürlich erstmal eine kleine Pause angesagt. Jetzt gehts mal wieder zur Leistungsdiagnostik ins Medizinische Sportzentrum Parkhöhe in Bad Wildungen. Das Team um Prof. Dr. Hermann Buhl betreut mich seit langem und entwickelt mit mir unter Berücksichtigung meiner Leistungsdiagnostik meinen individuellen Trainigsplan. Im Dezember bin ich bereits wieder eine Woche auf Lanzarote und nach dem Jahreswechsel gleich wieder für 3 Wochen. Lanzarote ist im Winter wirklich optimal für das anstehende Grundlagentraining. Durch das tolle Klima macht natürlich nicht nur das Biken dort Spaß, sondern auch Laufen und Schwimmen. Weitere Trainingslager sind geplant, u.a. im Februar mit Thomas Hellriegel auf Teneriffa und im März/April 2003 das Trainingscamp von Hannes-Hawaii-Tours auf Mallorca. tri2b.com: : Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Dir eine erfolgreiche Saison 2003. Hast Du unseren Lesern noch etwas mitzugeben ins neue Jahr ? T. Braun: Setzt Euch realistische Ziele. Nehmt Euch nicht zuviel vor und denkt immer dran: Die Grundlage für einen erfolgreichen IRONMAN wird im Winter gelegt.