Triathlon Heilbronn: Mitteldistanz-Siege an Nothof und Salzwedel

von tri2b.com | 12.06.2022 um 17:06
Insgesamt 650 Triathletinnen und Triathleten waren beim hep Triathlon Heilbronn powered by Audi auf den drei angebotenen Wettkampfdistanzen am Start. Die Siege auf der prestigeträchtigen Mitteldistanz über 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen gingen an Philipp Nothof und Sophia Salzwedel.

Nach 4:14:46 Stunden überquerte Nothof vom hep Team Neckarsulm die Ziellinie auf dem Marktplatz, wo er nach einem an Strapazen reichen Wettbewerb lautstark von Familie und Zusehenden gefeiert wurde.

Denn nicht nur hatte Nothof, der seinen Sport als Vollbeschäftigter nur in seiner Freizeit ausübt, kurzzeitig auf der herausfordernden Radstrecke durch das wellige Terrain des Heilbronner Umlands mit insgesamt 1.100 Höhenmetern die Orientierung verloren, auch zwei Kettenabwürfe brachten den zweifachen Familienvater auf der Route über Böckingen, Nordhausen, Schwaigern, Stetten am Heuchelberg, Haberschlacht und Neipperg zurück in die Innenstadt Heilbronns zwischenzeitlich aus dem Tritt:

„Es war brutal, ein turbulentes Rennen aber mit einem geilen Resultat“, fasste der Lokalmatador, der Anfang Juli in Roth an den Start gehen wird, sein Triathlon Heilbronn-Erlebnis zusammen. Nothof weiter: „Das war eine der krassesten Strecken, die ich gemacht habe. Ich bin in Walchsee schon gestartet, ich bin beim Ironman schon gestartet und Zürichsee. Das war eines der härtesten Rennen, weil du immer so brutale Stiche hast, kurze Rampen mit 450 Watt.“
Dass es dann aber beim „Heimrennen“ trotz aller Strapazen zum ersten großen Sieg reichte, machte Nothof „extrem stolz. Für mich ist das von der Logistik her ideal: kurze Wege, das ist genau mein Ding. Ich feiere das Lokale. Ich muss nicht weit weg. Deshalb finde ich auch cool, was Audi und hep mit ihrem Engagement hier machen.“

Umso schöner zudem, dass mit Moritz Bickel ein Teamkollege den Doppelsieg sicherstellte (4:14:44). „Das ist das i-Tüpfelchen. Er arbeitet auch so hart in jeder freien Minute. Das ist einfach geil!“, so Nothof. Rang drei ging an Florian Heck von KickAss Sports (4:17:01).


Harter Fight bei den Frauen


Während Nothof bei den Männern einem relativ souverän kontrollierten Sieg entgegengelaufen war, hatte sich das Rennen bei den Frauen erst auf den letzten Kilometern entschieden. Sophie Salzwedel stellte, angefeuert von Ehemann und Freunden, noch die bis dato führende Florentine Exner, die sich aber sogleich als wahre Sportsfrau zeigte und die Attacke ihrer Rivalin noch auf der Strecke lautstark bejubelte.

„Es war sehr hart heute. Ich bin so gelaufen, dass ich mich gut fühle. Dann hat mein Mann gesagt, dass ich nur noch 30 Sekunden hinten dran bin. Da habe ich gedacht, ich werfe noch einmal alles rein und habe sie kurz vor der Verpflegungsstelle überholt“, fasste die Triathletin des SV Ludwigsburg 08 die entscheidenden Meter ihres erst dritten Mitteldistanz-Rennens zusammen.

„Das war ein Sahnetag. Das muss man einfach nur genießen. Ich kann es gar nicht fassen“, so die Wahl-Baden-Württembergerin die noch vor wenigen Wochen bei den Deutschen Meisterschaften in Ingolstadt als Neuling auf der Mitteldistanz ein waschechtes Waterloo erleben und bei bitterkalten Bedingungen unterkühlt aussteigen musste.
„Ich war unglaublich enttäuscht, weil ich so gut trainiert hatte. Dann habe ich spontan auf der Rückfahrt im Auto eine Mail geschrieben und bin von der Kurz- auf die Mitteldistanz gewechselt“, blickte die ehemalige 2. Triathlon-Bundesliga-Starterin, die vor wenigen Jahren aus dem nordrheinwestfälischen Münster nach Bietigheim-Bissingen gezogen war, zurück.

Neben Salzwedel (4:51:30) und Exner (Triathlon Team Düsseldorf; 4:55:29) rundete die Tschechin Lilly Zednikova (Vfl Waiblingen Triathlon, 5:08:46) das Frauenpodium der Mitteldistanz als Dritte ab.



Sprintdistanz-Sieger Henseleit: „Es ist eine coole Veranstaltung, die Spaß macht.“

 

Während auf der Olympischen Distanz Janina Fabriz (Soprema Team TSV Mannheim; 2:40:11) und Florian Hochuli (Tri-Team Heuchelberg; 2:20:53) den Sieg feierten, jubelte auf der Sprintdistanz der wohl prominenteste Teilnehmer der diesjährigen Auflage des hep Triathlon Heilbronn powered by Audi. Simon Henseleit, frischgebackener U23-Europameister, triumphierte mit einer Gesamtzeit von 1:00:19 Stunden und zeigte sich nach dem klaren Erfolg auch dementsprechend zufrieden im Gespräch: „Es war zwar klar, dass ich hier einen Trainingswettkampf machen will, aber vor dem Hintergrund, wo ich herkomme, natürlich mit dem Anspruch, zu gewinnen und den Erwartungen gerecht zu werden. Das hat heute top geklappt.“ Der erfahrene Sportler vom hepsportsteam zeigte sich auch insgesamt von der Veranstaltung angetan: „Es ist natürlich im Vergleich zu einem ITU-Rennen schon anders, weil man viel mehr Menschen auf der Strecke hat. Aber es macht auch Spaß, zu sehen, dass die Hobby-Athletinnen und –Athleten wieder starten und racen können. So ein Format ist auch nicht darauf ausgelegt, dass Profis herkommen und Streckenrekorde aufstellen. Es ist eine coole Veranstaltung, die Spaß macht.“