Triathlon-Rundschau: Berlinger verteidigt Titel bei der Challenge Davos, Frommhold und Rolli mit DNF in Nizza
Challenge Davos Festival
Die zweite Auflage der Challenge Davos fand bei besten frühherbstlichen Witterungsbedingungen statt. Nach einem kühlen Morgen wurden die Teilnehmer von der Sonne verwöhnt, so dass nach dem Schwimmauftakt über 1,9 km im nur um die 16 Grad warmen Davoser See die Athleten im Anstieg zum Flüela Pass schnell auf Betriebstemperatur kamen. Als erstes war dies für eine Vierergruppe der Fall, in der die Topfavoriten Pieter Heemeryck aus Belgien, der Schweizer Sven Riederer und Julian Erhardt vertreten waren. Schon in den ersten Rampen lösten sich Heemeryck und Riederer, die nun als Spitzenduo die 54 km lange Radstrecke mit ihren 1.770 Höhenmetern absolvieren sollten.
Bis zur Mitte der zweiten Laufrunde blieb das belgisch-schweizerische Duo zusammen, dann spielte Riederer seine immer noch vorhandene Kurzdistanz-Schnelligkeit aus und konnte mit einer Attacke den Ironman 70.3-WM Fünften abschütteln. Riederer lief nach 3:41.19 Stunden zum vielumjubelten Sieg vor heimischer Kulisse, Heemeryck (3:41:50) folgt mit einer halben Minute Rückstand auf Platz zwei. Dahinter schob sich der Italiener Marcello Ugazio (3:44:04) mit der schnellsten Laufzeit des Tages für die 21 km noch auf Rang drei nach vorne. Mit Julian Erhardt (6.), Fabian Eisenlauer (7.) und Georg Leidhold (8.) kam ein deutsche Trio in die Gesamteinlauf-Top Ten. Michael Göhner wurde hier Elfter.
Eine mehr als klare Sache war die gelungene Titelverteidigung für Lena Berlinger. Bereits nach dem Schwimmen hatte die Oberschwäbin einen kleinen Vorsprung, den sie auf den zwei Flüela-Überfahrten zu einem beruhigenden Zeitpolster ausbauen konnte. Den abschließenden Halbmarathon konnte die amtierende Inferno-Siegerin dann fast schon entspannt angehen. Nach 4:15:25 Std. war der Sieg für Lena Berlinger perfekt. Martina Kunz (4:22:50) aus der Schweiz und die für den SV Würzburg 05 startende Anine Hell (4:33:47) folgten auf den weiteren Podiumsplätzen.
Beim TRI Circuit über 1,5 km Schwimmen, 28,4 km Radfahren und 10 km Laufen gingen die Siege an Timo Hackenjos (1:56:52) aus Kirchzarten und die Allgäuerin Ricarda Gümmer (2:22:30) vom Racing Aloha Team.
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Ironman 70.3 Nizza
Neun Athleten, angeführt vom Franzosen Robin Pasteur, kamen innerhalb von einer guten halben Minute nach dem 1,9 km langen Schwimmauftakt aus dem Mittelmeer an der Promenade des Anglais. Neben den Favoriten Frederik Van Lierde und Giulio Molinari war auch Nils Frommhold in im Spitzenfeld vertreten. Die Akzente auf der Radstrecke setzte dann aber vor allem der US-Amerikaner Rodolphe Von Berg, der sich zusammen mit dem Franzosen Simon Viain absetzen konnte. Während Viain die Kräfte bei der Kletterpartie durch die Seealpen bald verließen, konnte Von Berg das Tempo konstant hochhalten und so fast sieben Minuten Vorsprung auf die Verfolger herausfahren. Dies waren beim Start in den Halbmarathon van Lierde, Molinari, Viain und dessen Landsmann Jarrige. Von Berg ließ sich die Chance auf den Sieg nicht mehr nehmen und rannte in 4:09:50 Std. zum überlegenen Sieg bei der Ironman 70.3 WM-Generalprobe für 2019. Dahinter liefen mit Frederik Van Lierde (4:15:24) und und Giulio Molinari (4:16:06) die Routiniers aufs Podium.
Nils Frommhold verpasste bereist auf dem Rad den Anschluss an die Verfolgergruppe um Van Lierde. Im Laufen stieg der Berliner nach ca. der Hälfte aus. Ebenfalls mit einem DNF taucht Markus Rolli in der Ergebnisliste auf. Schon vor dem Rennen berichtete der Kraichgauer von einem Infekt. "Die Hoffnung war da, ich hab's versucht, aber recht bald einsehen müssen, dass ich meiner Gesundheit nichts Gutes tue, wenn ich das Rennen mit letzter Konsequenz durchziehe", so Rolli via Facebook zum Rennausstieg. Bester Deutscher war daher Dominik Sowieja auf Rang sieben, der sich mit der zweitbesten Laufzeit noch in die Top Ten schieben konnte.
Bei den Frauen war das Rennen fast komplett in französischer Hand. Es siegte Manon Genet (4:46:29) vor der Schweizerin Nina Derron (4:50:12). Die Altersklassen-Athletin Johanna Daumas Carrier (4:53:48) führte als Tagesdritte dann ein französisches Quintett an. Die deutsche Mitteldistanz-Meisterin Luisa Moroff lief als beste Deutsche auf Rang neun auf der Promenade des Anglais ein.