Triathlon-Splitter: Zwei Raelert-Siege in 24 Stunden

von tri2b.com | 08.06.2015 um 10:24
Michael und Andreas Raelert haben am Wochenende getestet. Die beiden Rostocker gewannen in Linz und Hamburg. Eric Lagerstrom und Ashleigh Gentle flüchteten am schnellsten von Alcatraz, in Mußbach gewann Lena Berlinger ihr zweites Rennen beim Rhein-Neckar-Cup.
Linztriathlon


Mit einem überzeugenden Rennen hat Michael Raelert den 11. Linztriathlon für sich entschieden. Der 34-Jährige gewann den Wettkampf über die Halbdistanz von 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen in 3:58:10 Stunden. Als Sieger vor den beiden Österreichern Paul Ruttmann (4:07:17) und Jan-Hinrich Klindworth (4:25:58) verbesserte Michael Raelert außerdem den Streckenrekord. „Es war warm, es war schön, es war schnell“, fasste der Rostocker seine Eindrücke nach dem Zieleinlauf zusammen. „Vor allem hat es richtig viel Spaß gemacht.“ 

Nach Platz zwei beim Schwimmen im Pleschingersee setzte sich Michael Raelert bald an die Spitze des Feldes und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Insbesondere auf dem anspruchsvollen Zwei-Runden-Radkurs legte er die Grundlage für seinen Erfolg und lag bereits beim Start des Halbmarathons deutlich in Front. Beim Laufen kontrollierte Michael Raelert das Rennen von der Spitze und lief den ungefährdeten Sieg nach Hause. „Nach der bitteren Enttäuschung von Mallorca war das heute ein ganz wichtiger Baustein“, sagte Michael Raelert, den ein schwieriger technischer Defekt auf der Radstrecke beim Ironman 70.3 Mallorca aus dem Rennen geworfen hatte. 

„Ich hoffe, dass ich auf dem Linzer Rennen in Richtung Zell am See aufbauen kann. Heute hat es vor dem tollen österreichischen Publikum ja schon mal richtig gut geklappt.“ Am 30. August will Michael Raelert bei der Weltmeisterschaft im Ironman 70.3 in Zell am See seinen dritten WM-Titel feiern. „Die großartige Unterstützung und Stimmung an der Strecke heute nehme ich als Antrieb fürs Training.“ 

Vierlanden-Triathlon


Einen Tag nach dem Sieg seines Bruders beim Linztriathlon hat Andreas Raelert nachgelegt. Mit einer eindrucksvollen Leistung sicherte der ältere der beiden Brüder beim Vierlanden-Triathlon in Hamburg den zweiten Sieg für das Team Raelert-Brothers in weniger als 24 Stunden. In 3:32:47 Stunden gewann Andreas Raelert das Rennen über die Mitteldistanz von 2 Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren und 20 Kilometer Laufen souverän. Platz zwei belegte Christian Nitschke, der wie Andreas Raelert für das Team TG triZack Rostock unterwegs war, in 3:53:53 Stunden vor Nils Gayer (Tri Endurance/3:58:47). „Es hat alles sehr gut gepasst“, sagte Andreas Raelert, „der Rennverlauf und meine Einzelleistungen waren sehr viel versprechend.“

Bereits beim Schwimmen setzte sich Andreas Raelert deutlich in Front. Er kraulte den zwei Kilometer langen Kurs im Hohendeicher See in 24:35 Minuten im Alleingang herunter und lag beim ersten Wechsel bereits klar in Führung. Auf der mit vielen Ecken und Kurven versehenen Wendepunktstrecke setzte er anschließend mit einem starken Solo Akzente und fuhr die gut 80 Kilometer in 1:55:17 Stunden. „Bereits beim Ironman Texas habe ich spüren können, dass meine Radform grundsätzlich stimmt. Leider hat es dort zwar insgesamt nicht funktioniert, aber die heutige Performance hat mir noch einmal gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“ Entsprechend zuversichtlich stimmte Andreas Raelert auch der abschließende 20-Kilometer-Lauf, den er in 1:10:31 Stunden offensiv gestaltete. „Meine Verletzungssorgen sind fast weg“, sagte er nach dem Rennen. Beim Ironman Texas hatte er den Marathon wegen Achillessehnenproblemen vorzeitig beenden müssen.

Am 5. Juli will Andreas Raelert bei der Ironman-Europameisterschaft in Frankfurt an den Start gehen. Hier gewann er 2010 den EM-Titel, hier möchte er sich in vier Wochen für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii qualifizieren.   

BASF Triathlon-Cup Rhein-Neckar 2015 in Mußbach


Das zweite Rennen des Triathlon-Cup Rhein-Neckar 2015 ist entschieden: Lena Berlinger erkämpfte sich in Mußbach den zweiten Sieg hintereinander. Bei den Männern setzte sich Nachwuchstriathlet Florian Angert gegen zwei Konkurrenten durch.

Nach ihrem knappen Sieg am vergangenen Wochenende in Viernheim erkämpfte sich Lena Berlinger (Mengens Triathleten) in Mußbach schon beim Schwimmen einen Vorsprung von über zwei Minuten gegenüber der Zweiten Nina Kuhn (equipeRED), den sie bis ins Ziel verteidigte. Damit errang sie mit 2:21:08 Stunden den zweiten Sieg hintereinander beim diesjährigen BASF Triathlon-Cup Rhein-Neckar. Obwohl Nina Kuhn als starke Radfahrerin gilt, konnte sie den Vorsprung von Lena Berlinger auf der Radstrecke nicht aufholen. „Ich bekam einfach nicht genug Druck auf die Pedale“, sagte Kuhn, die zwar mit ihrer Platzierung zufrieden war, nicht aber mit ihrer Leistung (2:23:48 Stunden). Friederike Freimuth (SV Nikar Heidelberg) lag beim Schwimmen noch vor Nina Kuhn, wurde aber beim Laufen von dieser überholt, sodass Freimuth als Dritte das Rennen beendete.   

Im Männerfeld konkurrierten in diesem Jahr drei Nachwuchstriathleten. Florian Angert (Team Erdinger Alkoholfrei) war beim Schwimmen mit 17:06 Minuten über eine Minute schneller als sein Verfolger Benedikt Seibt (LAZ Saarbrücken). Diesen Vorsprung konnte Florian Angert über das gesamte Rennen halten und wurde mit 1:59:40 Stunden Sieger bei den Männern. „Ich dachte nicht, dass der Vorteil beim Schwimmen für das gesamte Rennen ausreichen würde“, sagte der 23-jährige Angert. Als Zweiter beendete Malte Plappert (Tri-Team Heuchelberg) das Rennen, nachdem er Benedikt Seibt in der zweiten Laufrunde überholt hatte. Benedikt Seibt kam mit einem leichten Schwächeanfall als Dritter ins Ziel. Schon ab der ersten Minute sei das Laufen hart gewesen, sagte Nachwuchsathlet Seibt, der mit dem Wettkampf in Mußbach erst seine dritte olympische Distanz absolvierte. Erst vergangenes Wochenende hatte Seibt beim Schüler- und Jugendtriathlon „Goldener Hut“ in Schifferstadt gewonnen.

Escape from Alcatraz


Der Amerikaner Eric Lagerstrom hat bei dem Traditionsrennen die Stars auf die Plätze verwiesen. Josh Amberger aus Australien  hatte das Rennen lange angeführt, ehe er beim erst von Andy Potts und später auch von Eric Lagerstrom überholt wurde. Respekt hatte Lagerstrom auch Potts nicht, auf der Zielgeraden sprintete er an dem Routinier vorbei. Amberger wurde Vierter vor Cameron Dye, Graham O’Grady und dem Hawaii-Zweiten Ben Hoffman.

Der Sieg bei den Frauen ging nach Australien. Ashleigh Gentle verwies nach 2:13:43 Stunden Lauren Goss aus den USA und die Hawaii-Siegerin Mirinda Carfrae auf die Plätze zwei und drei. Dahinter folgten mit Leanda Cave und Magali Tisseyre weitere prominente Athletinnen auf den Plätze vier und fünf.

Ironman 70.3 Japan


Die Australier haben das Rennen der Männer in Chita Peninsula dominiert. Nach 4:04:59 Stunden siegte Mitchell Robins vor Ryan Waddington (4:06:37) und Alex Reithmeier (4:07:30). Swen Sundberg beendete das Rennen nach 4:15:45 Stunden auf Rang fünf. Der Sieg bei den Frauen ging nach 4:37:40 Stunden an Shiao-Yu Li aus Taipeh. Zweite wurde die Japanerin Keiko Tanaka  (4:39:15) vor Bree Wee aus den USA (4:49:35) .