Wintertraining statt Winterschlaf für Triathleten

von Sport Ruscher - Training für tri2b.com | 23.10.2002 um 17:31
„Im Winter werden die Meister gemacht“ – diesen Satz haben Sie vielleicht schon von Ihrem Trainer, oder anderen erfahrenen AthletenInnen gehört. Darin steckt viel Wahres. Auch für Triathleten sollte unabhängig von Ambition und Leistungsstand der Winter nicht zur völlig freien Trainingszeit gehören...

„Im Winter werden die Meister gemacht“ – diesen Satz hören Sie vielleicht von Ihrem Trainer, oder anderen erfahrenen AthletenInnen. Darin steckt viel Wahres. Auch für Triathleten sollte unabhängig von Ambition und Leistungsstand der Winter nicht zur völlig trainingsfreien Zeit gehören. Im Gegenteil: Gestalten Sie den Winter aktiv. Das Winterhalbjahr zählt zur Phase des allgemeinen Grundlagentrainings. Damit ist nicht allein nur das Training der Grundlagenausdauer gemeint. Vielmehr stehen alle Basisfähigkeiten auf dem Programm. Insbesondere Technik-, Kraft- und Grundlagenausdauertraining, sowie die Verbesserung bekannter Schwächen sollten im Trainingsplan besonders bedacht werden. Techniktraining als Schwerpunkt Gerade in einer Zeit mit verminderten Trainingsumfängen kommt dem Erlernen oder Optimieren von Bewegungen eine besondere Rolle zu. Um darin Verbesserungen zu erreichen hilft es wenig, sich während eines Ausdauertrainings ab und zu darauf zu konzentrieren. Für wirkliche Fortschritte ist es unerlässlich, idealer Weise unter Aufsicht, spezielle Übungsreihen wie Lauf-ABC, Schwimmdrills usw. zu absolvieren. Diese „überzeichneten“ Einzelphasen aus einer Gesamtbewegung übernehmen Sie dann spielerisch nach einiger Zeit in die Disziplin. Ohne Kraft geht nichts Triathlon ist auch eine Kraftausdauersportart, d.h. die Leistung wird auch dadurch beeinflusst, wie lange z.B. Ihr Schwimmzug oder Laufschritt ist, oder welche Übersetzung Sie treten können. Die Basis dafür ist zunächst einmal die optimale Kraftübertragung im Körper selbst, d.h. nur ein stabiler Rumpf (Bauch, Rücken) gewährleisten wenig „Verwindungsverluste“. Der Besuch in einem Fitness-Studio ist nicht unbedingt erforderlich. Triathleten sind Ganzkörpersportler und koordinieren verschiedene Muskelgruppen in Ihren Gesamtbewegungen. Mit einfachsten Mitteln können Sie Übungen absolvieren, die eine möglichst hohe Körperspannung erfordern und nahe an der Spezialbewegung sind. Beispiel hierfür sind: Training gegen größere Widerstände - beim Lauf: Berganläufe, beim Schwimmen: Zugseil, auf dem Rad: schwere Gänge. In der späteren Umsetzung mit Training der Bewegungsfrequenz ergibt sich dann eine höhere Geschwindigkeit. Ausdauer einmal anders Nicht nur witterungsbedingt, sondern auch zur Motivation, bietet es sich in den folgenden Monaten an, Ihre Ausdauer auch in anderen Bewegungsformen zu trainieren. Sie sparen sich mit dem partiellen Umstieg auf andere Disziplinen auch Trainingsreize, die Sie dann im Frühjahr setzen können. Sehr häufig kombinieren Sie Kraft und Koordination auch mit dieser Trainingsform. Beispiele für besonders gute Alternativtrainings sind Ski-Langlauf, Inline-Skating, MTB, Rad-Cross-Training, Nordic-Walking und -Running. Selbst Spielsportarten wie Basketball, oder Fussball bieten sich mit Bedacht an. Was Hänschen nicht lernt ... Arbeiten Sie an Ihren Schwächen, jetzt haben Sie alle Zeit dazu. Hatten Sie Verletzungsprobleme? Merzen Sie die Schwachpunkte aus! Sie sind z.B. ein mäßiger Schwimmer? Dann legen Sie im Winter ein besonderes Augenmerk auf diese Disziplin. Sie sind immer hypernervös vor dem Wettkampf? Probieren Sie in Ruhe verschiedene Formen des mentalen Trainings! Diese Liste könnte man endlos weiterführen. Was noch bleibt – Tipps aus der Praxis Zwar zählt der Winter in unseren Breitengraden nicht zu den wirtlichen Jahreszeiten, absolvieren Sie dennoch, mit der richtigen Ausrüstung, mehr Outdoortraining als Indoortraining. Da es nicht auf Kilometerfressen ankommt, ist die Verweildauer im Freien überschaubar. Außerdem dankt es Ihnen Ihr Immunsystem. Vorausgesetzt, Sie passen sich über den Herbst hinein an die kalte Jahreszeit an und starten Ihr „Freitraining“ nicht erst mit dem schlechten Gewissen an Neujahr. Denn - auch Radfahren ist jetzt möglich: Rollentraining bringt wenig Spaß. Das gute alte Schutzblech auf einem betagtem Drahtesel macht aber selbst das Radfahren im Winter erträglich. Weniger Spritzwasser hebt den Fahrkomfort, und gegen Wind und Regen schützt moderne Bekleidung. Seien Sie zufrieden mit mäßigen Trainingsumfang. Sie können getrost bei 70% Ihres Jahresmittels gute Trainingseffekte erzielen. Trainingspläne online In diesem Artikel haben wir nur einige Vorschläge und Anregungen zusammengestellt. Für all diejenigen, die es genauer wissen wollen bieten wir ab November unsere Trainingspläne online an. Dort erfahren sie detailiert, wie sie ihr Training Monat für Monat durch den Winter hindurch aufbauen, um optimal in die nächste Saison zu starten.