Wintertriathlon DM: Enge Entscheidungen in der Loipe

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 18.02.2006 um 09:15
Die Aidlingerin Sigrid Lang (Team multiportsnetwork) und David Roderer (SC Neubau Team Schulz) sicherten sich in Oberstaufen die DM-Titel im Wintertriathlon. Nach einer Aufholjagd in der Lopie ging der Gesamtsieg an Pavel Brydl aus der Tschechischen Republik ...

Die Aidlingerin Sigrid Lang (Team multisportsnetwork) und David Roderer (SC Neubau Team Schulz) sind die Deutschen Meister im Wintertriathlon 2006 (6 km Laufen, 12 km Mountainbike, 8 km Skilanglauf). Roderer, der in Oberstaufen seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen konnte, musste sich im Gesamteinlauf nur dem starken Tschechen Pavel Brydl (Axiom OrbiTt) geschlagen geben. Im Frauenrennen holte sich Lang den Titel von der Allgäuer Lokalmatadorin Jutta Schubert (RSC-GAT Kempten) zurück. » zur Bildergalerie aus Oberstaufen ... Auch lange nach Rennschluss wurde noch heiß über die Entscheidung diskutiert, die Laufstrecke zum Großteil auf die Straße zu verlegen. Zuvor waren in den Junioren- und Staffelrennen die Läufer auf der durch das Tauwetter weich gewordenen Schneeauflage sprichwörtlich eingebrochen. Bayerisch-italienische Zusammenarbeit Im Laufen setzten sich dann entsprechend die Laufspezialisten um Roderer und Daniel Antonioli (ITA) etwas ab. Auf dem Bike war es dann auch der Oberfranke und der Italiener, die versuchten durch eine gute Zusammenarbeit sich die Konkurrenz vom Leib zu halten. Schon beim Weltcup in Freudenstadt habe sich diese Zweckgemeinschaft ergeben, so Roderer gegenüber tri2b.com. Allerdings ereilte Antonioli dann der Plattenteufel und damit hatte er nach einem Laufradwechsel keine Chance mehr auf eine der vorderen Platzierungen. Kampf um Sekunden im Schnee So musste die Entscheidung in der Loipe fallen. Roderer ging als Führender mit einem noch beruhigenden Vorsprung in die sulzig, weiche Spur. Dahinter schoben sich aber Runde um Runde die in gelben Rennanzügen bekleideten Tschechen Pavel Brydl und Jiri Zak nach vorne. Mit weit ausholenden Skatingschritten verkürzten sie Meter um Meter den Rückstand auf Roderer.

Brydl (1:10:31 Std.) konnte Roderer (1:10:37 Std.) kurz vor dem Ziel überlaufen und sich mit sechs Sekunden Vorsprung den Gesamtsieg sichern. Zak (1:10:39 Std.) folgte nur zwei Sekunden später als Dritter. „Ich bin definitiv kein Sprinter, aber auf dem übersichtlichen Kurs hier in Oberstaufen konnte ich die Konkurrenz gut beobachten. So hielt ich die nationale Konkurrenz in Schach“, erklärte der alte und neue Deutsche Meister. Und die nationalen Konkurrenten fuhren die weiteren Plätze in einer engen Spurtentscheidung aus. Der Langlaufspezialist Ralf Hagspiel (1:11:10 Std., SC Oberstaufen) setzte sich gegen den wiedererstarkten Willinger Thomas Schrenk (1:11:11 Std.) und Dirk Debertin (1:11:14 Std., Karlsruher Lemmige) durch. Im Frauenrennen ein schon bekanntes Bild. Sigrid Lang und Jutta Schubert gingen nach dem Laufen mit engen Abständen auf die Radstrecke. Schubert, in Sichtweite zu Lang, versuchte mit aller Kraft die Lücke zu schließen. „Ich bin vollgefahren, doch dann waren die Beine am Anstieg richtig blau und ich musste das Tempo etwas zurückschrauben. Sonst hätte ich keine Körner mehr fürs Skaten gehabt.“ Lang siegte so in 1:16:06 Std. mit gut zwei Minuten Vorsprung vor Schubert (1:18:35 Std.). „Allerdings stimmt mich die heutige Leistung optimistisch für die nächsten Weltcup-Rennen. Dort rechne ich mir gute Chancen auf den Gesamtsieg aus“, so Schubert bei der Siegerehrung. Weltcup-Starter fit für die nächsten Rennen Ähnlich zufrieden war Lang, die sich jetzt ganz auf die Einzelkonkurrenzen bei der EM in Bergamo und der WM in Lillehammer konzentrieren will. Dritte im Frauenrennen wurde Gabi Pauli (1:22:31 Std., WSV Otterskirchen). Ehemann und Wintertriathlon-Trainer Günter Pauli war auch dementsprechend zufrieden mit den Leistungen seiner Schützlinge. „Es war eine gute Generalprobe für die nächsten Weltcups. Allerdings wird es da sicher anders aussehen. Wenn das Laufen und Biken wieder auf Schnee absolviert wird, haben Thomas Schrenk und Stefan Frank als gute Biker wesentlich bessere Karten, das haben sie ja im letzten Jahr bei der EM und WM schon bewiesen."