Wintertriathlon EM: Sie kamen, sahen und siegten
Die deutschen Wintertriathleten holten insgesamt 6 Medaillen bei der ETU Wintertriathlon EM im slowakischen Donovaly. Benjamin Sonntag gewann neben Einzelgold auch Teamgold mit der DTU Auswahl. Die deutsche Damenauswahl krönte das EM-Wochenende ebenfalls mit Mannschaftsgold. Sonntag erstmals unter Druck Nicht mehr ganz so locker wie noch in den Rennen zur DM am Kniebis und beim Weltcup in Wildhaus konnte Benjamin Sonntag die Konkurrenz beim Kampf um den EM Titel in Schach halten. Auf der neun Kilometer langen Laufstrecke kontrollierten zuerst die Schweizer Christoph Mauch und Otmar Brügger das Tempo. Die beiden Eidgenossen wechselten auch in Führung liegend auf die Moutainbike-Strecke. Doch auf dem technisch anspruchsvollen Radparcours setzte sich der amtierende Weltmeister und EM-Titelverteidiger Mark Ruhe an die Spitze des Feldes. Dahinter führte Topfavorit Benjamin Sonntag die Gruppe der Verfolger an. Neben den beiden Schweizern Mauch und Brügger konnten sich zu diesem Zeitpunkt auch noch Patrick Kuril (SVK) und Thomas Schrenk berechtigte Hoffnung auf Edelmetall machen. Schneller Schrenk spurtet auf Rang drei Nach dem Wechsel auf die Langlaufski attackierte Sonntag und übernahm die Führung vom Liechtensteiner Ruhe. In 1:23:19 Std. überquerte Sonntag die Ziellinie als neuer Europameister, gefolgt von Mark Ruhe, der in 1:23:51 Std. Silber gewann. Eine Wimpernschlag-Entscheidung gab es um den begehrten Bronzeplatz. Thomas Schrenk spielte seine Erfahrung aus und gewann das Sprintfinish gegen Christoph Mauch. Der Willinger scheint das richtige Timing für die letzten Meter zu haben, denn schon bei der DM am Kniebis konnte er sich in einem dramatischen Zielsprint gegen Walter Ernst den dritten Platz sichern. Vlasfeld kontert gegen Lang Noch keine zwei Wochen ist es her – da kommentierte Marianne Vlasfeld ihre deutliche Niederlage gegen Sigrid Lang damit, dass „ an einem guten Tag auch ein Sieg möglich sei“. Dass dieser Tag schon in Donovaly Wirklichkeit wurde, kam jetzt fast ein wenig überraschend. Zur sehr hatte Sigrid Lang die bisherigen Rennen dominiert. Doch diesmal konnte sich die Niederländerin Vlasfeld nach gut der Hälfte der MTB-Strecke von Lang absetzen und eineinhalb Minuten Vorsprung mit auf die schmalen Latten nehmen. Noch war nichts entschieden. Zu sehr fürchtete Vlasfeld die Langlaufstärke der Deutschen. Doch die schnelle „Sigi“ konnte nichts mehr zusetzen. Der EM-Titel ging somit in 1:36:58 Std. an die wieder erstarkte Marianne Vlasfeld. Mit 1:47 Minuten Rückstand sicherte sich Sigrid Lang Silber. Die Bronzemedaille gewann mit Jutta Schubert ebenfalls eine DTU-Athletin. DTU Staffeln mit zweimal Gold Im Staffelrennen lieferten sich die DTU-Herren über die gesamte Renndistanz einen harten Fight mit dem Team der Eidgenossen und siegten denkbar knapp mit nur 9 Sekunden Vorsprung. Als erster Starter des DTU-Teams ging Thomas Schrenk an den Start. Nach 2,5 km Laufen, 2,5 km Moutainbike und 2,6 km Skilanglauf lag der EM-Dritte des Einzelrennens zeitgleich mit dem Schweizer Othmar Brügger. An Staffelposition zwei gelang es dann Falk Göpfert, ein kleines Zeitpolster gegenüber dem schweizerischen Staffelläufer Josef Brügger zu erkämpfen. So konnte EM-Champ Sonntag mit 40 Sekunden Vorsprung in das entscheidende Duell gegen den Ironman-erfahrenen Mauch gehen. Der Schweizer machte jetzt ordentlich Druck und verkürzte den Rückstand im Ziel bis auf 9 Sekunden. Bronze ging in 1:11:01 Std. an das Team der ausrichtenden Slowakei. Eine klare Angelegenheit war hingegen der Staffelsieg der DTU-Damen. Nach 1:23:33 Std. durften sie sich über den EM-Titel vor Spanien (1:28:50 Std.) und der slowakischen Auswahl (1:41:44 Std.) freuen. Showdown in Oberstaufen? Die insgesamt 6 Medaillen bei der EM in Donovaly lassen jetzt für die Heim-WM in zwei Wochen in Oberstaufen einiges erwarten. Folgt im Allgäu Benny Sonntags vierter Streich und hat Sigrid Lang dort die richtige Antwort im Duell mit Marianne Vlasfeld parat? Für Spannung ist jetzt allemal gesorgt. Demnächst auf tri2b.com.
