Vom Lebensmittel zur Ernährung* - ein Versuch durch ein Labyrinth von Meinungen zu navigieren

von S. Kräftner für tri2b.com | 07.03.2013 um 13:03
Im Triathlon wird beispielsweise Ernährung neben, Schwimmen, Radfahren und Laufen als die 4. Disziplin bezeichnet. Diese Rangreihung wird meiner Ansicht nach der Bedeutung von Ernährung für unser Wohlbefinden nicht gerecht. Ich halte Ernährung für das Fundament, auf das all unser Wohlbefinden, unsere Leistungsfähigkeit und unsere generelle Fähigkeit, uns an Umweltbedingungen anzupassen, aufbaut. Der Prozess aus Lebensmitteln Nahrung zu erstellen, hat uns während einer 10.000-jährigen Evolution zu dem gemacht, was uns heute als Spezies Mensch ausmacht, aber auch unsere Geschichte, unser Schicksal als Individuen ist geprägt durch die Art, wie wir uns nähren, wie wir essen. Gehen wir in der eigenen Geschichte und in der Entwicklungsgeschichte des Menschen zurück, dann hat ihn die Fähigkeit zu kochen und damit Nahrung aus Lebensmitteln herzustellen von Ort, Klima und Vegetation unabhängig gemacht.
Was kennzeichnet die Lebensmittel, die uns letztendlich nähren?


Lebensmittel werden letztlich zu Nahrung, indem Lebendiges aus der Natur weiter verarbeitet wird. Das Lebensmittel wird dadurch essbar, haltbar und auch transportierbar, ein nicht zu unterschätzender Wert. Es wird ein ganzes Lebewesen, ein Teil davon oder seine Frucht verarbeitet. Wir essen Pflanzen und Fleisch, beide sind zuvor lebende Organismen gewesen. Wir essen Eier, Käse, Kartoffeln, Mehl, trinken Milch, Saft etc. sie alle stammen von etwas Lebendem bzw. Organischem. Unser Essen ist immer eine Komposition, etwas, das sich aus vielen Komponenten zusammensetzt, egal, ob es sich um verarbeitete bzw. gekochte Speisen handelt oder um ein Lebensmittel, das wir roh genießen. Innerhalb des breiten Spektrums der Lebensmittel haben die Salze als Mineralien eine Sonderstellung. Sie bestehen meist nur aus wenigen unterschiedlichen Molekülen. Sie sind zwar ein wesentlicher Bestandteil unserer Kochrezepte. Man isst sie jedoch selten pur, denn für sich allein genommen sind sie nicht gerade wohlschmeckend.

Nahrung ist also immer eine komplexe Komposition und niemals eine Monosubstanz, wobei die Art der Komposition den Geschmack, aber auch die Wirksamkeit ausmachen. Einzelsubstanzen wie Vitamine und die ganze Bandbreite von Nahrungsergänzungen (Aminosäuren, L-Carnitin, Niacin, Glutamat, Kreatin, Zink, Selen etc.) sind keine Gaumenfreude und werden deshalb zu Kapseln oder Tabletten verarbeitet, damit diese Monosubstanzen – allesamt Ergebnisse aus dem chemischen Labor – genießbar werden. Schaut man sich hierzu in der Literatur um, ist der Wert dieser Nahrungsergänzungen für unser Wohlbefinden nicht eindeutig belegt und stetig im Wandel.
Wie ich bereits erwähnt habe, ist die Verarbeitung von Lebensmitteln oder das Kochen ein anspruchsvolles Handwerk. Man braucht Erfahrung, um ein gutes und auch gesundes Essen zuzubereiten, das Körper und Geist nährt und nicht schadet. Wir alle kennen die Fertiggerichte, die uns krank gemacht haben und dies immer noch tun. Wir in unserer westlichen Kultur leiden erheblich unter unseren schlechten Ernährungsgewohnheiten, die sich meist aufgrund falscher wissenschaftlicher Annahmen und Fehlinterpretationen von Studienergebnissen entwickelt haben.

Kochen ist eine Kunst
Kochen ist eine Kunst, es ist eine Kombination aus Intuition und Erfahrung, eine Tradition, die von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Viele von uns wissen nur mehr wenig über die verschiedenen Zutaten, haben den selbstverständlichen Erfahrungsschatz vorheriger Generationen vergessen, den man für eine gute hochwertige Küche braucht. Ich denke, wir müssen dieses verlorene Wissen neu entdecken, um die Mehrzahl der Krankheiten, die uns heute quälen, behandeln zu können. So kann Nahrung genauso heilen, wie sie krank machen kann.
Das ist keinesfalls ein triviales Ansinnen, denn gute Lebensmittel können sich sehr schnell in schlechte Ernährung verwandeln. Wenn man beispielsweise aus Unwissenheit die Struktur und Form eines Lebensmittels zerstört, geht der Nährwert und somit die heilende Wirkung auf Körper und Geist verloren.

Vertrauen Sie Arzneimitteln mehr als Lebensmitteln und warum Biestmilch auf Ihrem täglichen Speiseplan stehen sollte
Biestmilch ist eine komplexe Komposition wie jedes Lebensmittel auch, sie ist organisch und besteht aus einer Vielzahl bioaktiver Moleküle. Sie ist kein Nahrungsergänzungsmittel, das im Labor entwickelt wurde. Sie ist ein Lebensmittel, das für die Nachkommen den ersten unentbehrlichen Schluck Leben und Überleben bedeutet. Sie ist unglaublich nahrhaft und gibt dem Nachwuchs alles, was er zunächst braucht. Zudem ist Biestmilch, die erste Nahrung, mit der wir überhaupt in Kontakt kommen. Sie versetzt alle Organe und Organsysteme in den Funktionsmodus, den Stoffwechsel, das Immunsystem, die Nerven, den Bewegungsapparat, die Blutgefäße etc.
Biestmilch moduliert Körperzustände, sie aktiviert ebenso wie sie beruhigt. Sie beeinflusst damit auf äußerst positive Weise alle Regulationssysteme des Körpers, den Kopf selbstverständlich mit eingeschlossen.
Es geht bei Biestmilch also nicht darum, eine Menge X durch eine Menge Y zu ersetzen. Deshalb ist die Menge, die man zu sich nimmt nicht vom Körpergewicht abhängig, sondern vom Aktivitätszustand eines Organismus.

Welchen Nutzen hat Biestmilch für Erwachsene?
Biestmilch kann uns unser ganzes Leben lang nähren, nicht nur im Säuglingsalter. Sie hilft uns vorbeugend. Jahr für Jahr entsteht so eine immer solidere Basis für die wachsenden Anforderungen, vor die uns das Leben stellt. Biestmilch beeinflusst auch beim Erwachsenen allemOrgansysteme, vom Stoffwechsel über die Zellregeneration und Immunität bis hin zum Nerven- und Stresssystem. Selbstverständlich kann Biestmilch keine Berge versetzen, da ist sie wie andere Lebensmitteln auch. Wenn Sie Biestmilch in Ihren Speiseplan integrieren, dann unterstützt sie wirkungsvoll ihr Wohlbefinden und beugt vielen chronischen Leiden vor. Vergleichen wir es mit Ausdauertraining. Wenn Sie fit bleiben möchten oder gar Ihre Fitness steigern möchten, müssen Sie regelmäßig Ihr ganzes Leben lang dafür arbeiten, Sie dürfen nie aufhören zu üben, zu trainieren. So ähnlich ist das mit der Einnahme von Biestmilch.

Wenn Sie sich für Biestmilch entscheiden, sollten Sie dabei bleiben und sie als festen Bestandteil Ihrer Ernährung betrachten. Die Wissenschaft hinter Biestmilch ist genauso vage wie hinter jedem anderen Lebensmittel auch. Im Nahrungsmittel- und Ernährungsbereich ist Marketing oft stärker als jede Wissenschaft. Sie müssen lernen, auf Ihre eigene Erfahrung zu vertrauen und sich selbst erforschen. Versuchen Sie herauszufinden, was es heißt, sich wohl zu fühlen und schauen Sie, ob Biestmilch Ihnen dabei helfen kann. Sie ist ein Lebensmittel, von großer Kraft und Nachhaltigkeit, unabhängig vom Alter.

Die Wissenschaft rund um Ernährung und Nahrung ist ein Thema für sich. Hier ein paar Denkansätze in kürzester Form.

Warum entzieht sich Ernährung der Wissenschaft bis zum heutigen Tag?


Die Naturwissenschaften betrachten die Monosubstanzen, aus denen unsere Nahrungsmittel zusammengesetzt sind. Experimente werden im Reagenzglas durchgeführt, dann im Tier fortgesetzt und schließlich sollen Feldstudien mit Menschen die entsprechenden Hinweise untermauern. Anschließend werden die Schlussfolgerungen von einzelnen Wissenschaftlern gezogen. Bis heute fehlen in der Ernährungsforschung die eigens dafür definierten Bezugsrahmen und Hypothesen, die den Ausgangspunkt für die Forschungen bilden könnten. Wissenschaft und Ernährung haben keine definierte robuste Beziehung zueinander, sie ähnelt vielmehr einem beliebigen Aufeinandertreffen. Die Wissenschaft scheint nicht zu wissen, wie sie sich der Ernährung annähern soll, und wie man sie von den Erfahrungen von tausenden von Jahren befreien könnte. Ernährung ist ein komplexes flüchtiges Thema. Die westliche Wissenschaft mag das nicht. Westliche Wissenschaft möchte die Erfahrung und den Beobachter aus ihren Untersuchungsansätzen herausdestillieren, was meiner Meinung nach unmöglich ist, besonders wenn es um Nahrung geht. Status quo ist derzeit, dass eine Substanz von Forschern untersucht wird und dann Schlussfolgerungen gezogen werden, die hauptsächlich auf Assoziierung und nicht auf Kausalität basieren. Wir, die Nicht-Experten, die Außenseiter bleiben dabei oft hilflos zurück und unsere Sicht wird getrübt durch die Macht des wissenschaftlichen Wortes.
Die Geschichte ist reich an fälschlichen Schlussfolgerungen. Bis heute weiß die Wissenschaft nicht wirklich, wie Ernährung in all ihrer Komplexität zu erforschen ist. Die Lösung liegt dabei nicht in der Aufspaltung.
Solange wir nicht wissen, welche Parameter oder Muster von Parametern wir berücksichtigen und messen müssen, um ein Studiendesign zu entwickeln, das es uns dann ermöglicht, das entsprechende Kollektiv von Menschen auszuwählen, die statistischen Methoden zu bestimmen und die Komplexität angemessen zu reduzieren, solange müssen die Ergebnisse, mit denen wir konfrontiert werden, als vorübergehend und flüchtig angesehen werden. Bis jetzt bleiben wir mehr oder weniger uns selbst und unseren Erfahrungen überlassen. Das Motto lautet also trotz aller Wissenschaft noch immer: „Erforsche Dich selbst“!

* Dieser Artikel ist eine Gedankensammlung und erhebt alles andere als einen Anspruch auf Vollständigkeit.