Ironman 70.3: Markus Rolli gewinnt in Phuket

von tri2b.com | 26.11.2017 um 09:19
Markus Rolli hat den Ironman 70.3 Thailand in Phuket gewonnen. Der Forster verwies bei seinem ersten Ironman 70.3-Sieg der Karriere den Australier Tim van Berkel und Fernando Toldi aus Australien auf die Plätze zwei und drei. Bei den Frauen ging der Sieg an die in Phuket beheimate Britin Imogen Simmonds. Bei den Ironman 70.3 Asia-Pacific Championship Western Sydney gab es durch Dan Wilson und Melissa Hauschildt zwei australische Erfolge.

Bereits beim Schwimmen war Markus Rolli auf Augenhöhe mit den Besten. Innerhalb von nur elf Sekunden stürmten acht Athleten über den Bang Tao Beach in Richtung Wechselzone im Xana Beach Club. Auf der Radstrecke, die zuerst in entgegengesetzter Richtung über die vom Laguna Phuket Triathlon bekannten steilen Rampen führte, legte Rolli dann so richtig los. Bald hatte der Kraichgauer auch seinen härtesten Konkurrenten, den Brasilianer Fernando Toldi, abgeschüttelt und fuhr von nun an ein Solorennen. Auch der einsetzende Tropenregen konnte Rolli nicht stoppen, der mit über sechs Minuten Vorsprung vor den ersten Verfolgern, Toldi und dem Australier Tim van Berkel, in den Halbmarathon wechselte.  Auf der Laufstrecke konnte van Berkel seinen Rückstand gegenüber dem Deutschen zwar noch etwas verkürzen. Rolli, der am letzten Sonntag beim Phuket Triahtlon noch stark unter der sengenden Sonne Südthailands litt, kam mit  den heutigen Bedingungen deutlich besser zurecht und lief in 3:49:02 Stunden mit fast vier Minuten Vorsprung zum ersten Ironman 70.3-Profisieg der Karriere. Jan van Berkel (3:52:49) und Fernando Toldi (3:56:47) komplettierten das Podium.

Bei den Frauen nutzte Imogen Simmonds ihren Heimvorteil gekonnt aus. Nach Rang zwei im Vorjahr siegte Simmonds diesmal am Ende überlegen vor der Irin Eimaer Mullan und Dimity Lee Duke aus Australien. Simmonds, die als Dritte auf das Rad gewechselt war,  bestimmte zunächst zusammen mit Duke das Radfahren, bevor sie zum Schluss  sogar noch gut zwei Minuten Vorsprung auf die Australierin herausfahren konnte. Beim Laufen verlor Duke dann weiter an Boden und musste auch noch Mullan an sich vorbei ziehen lassen. An der Spitze lief Imogen Simmonds (4:16:49) einem klaren Sieg vor Eimaer Mullan (4:21:38) und Dimity Lee Duke (4:22:54) entgegen.


Ironman 70.3 Asia-Pacific Championship Western Sydney


Gäbe es eine interne australische Rangliste, Dan Wilson läge wohl an der Spitze. Die beiden Ironman 70.3 in Busselton und Sunshine Coast entschied der Australier in diesem Jahr für sich, neben einigen anderen Rennen außerhalb der weltweiten Serie - jetzt wiederholte der 32-Jährige seinen Erfolg aus dem vergangenen Jahr in Penrith beim Ironman 70.3 Western Sydney und verwies Tim Reed und Braden Currie auf die nächsten Plätze. Dafür wählte Wilson eine ähnliche Taktik, nur diesmal waren einige Athleten mehr im Schlepptau.

Auf dem Rad hatte sich eine neun Athleten große Gruppe an der Spitze gefunden. Ausnahmslos mit klangvollen Namen der Szene: Joe Gambles stieg als Erster vom Rad, Tim Reed, Braden Currie, Sam Appleton, Jake Montgomery, Michael Raelert, Aaron Royle, Dan Wilson und Sam Betten folgten. Alle waren innerhalb nur 15 Sekunden, das versprach einen interessanten weiteren Verlauf. Zumal in dieser Gruppe viele starke Läufer vertreten waren.

 

Wilson läuft am schnellsten


Dan Wilson ließ sich davon aber nicht beeindrucken und übernahm bald die Führung. Für einige Kilometer schienen der Neuseeländer Braden Currie und Wilsons Landsmann Tim Reed den Spitzenreiter nur an der langen Leine laufen zu lassen, nach elf Kilometern war der Vorsprung aber auf eine Minute angewachsen. Ein paar Sekunden konnte Wilson bis ins Ziel noch draufpacken, nach 3:42:11 Stunden stand der Australier als Sieger fest. Tim Reed folgte auf Rang zwei (3:43:33), Braden Currie wurde drei Sekunden dahinter Dritter.

Michael Raelert, vor einer Woche zum dritten Mal Sieger beim Laguna Phuket Triathlon, konnte diesmal seine gute Form nicht auf den Asphalt bringen und beendete das Rennen im Kreise der australischen Topathleten auf Rang acht (3:50:25).  "Ich möchte nicht drumherum reden, das Finale war einfach enttäuschend“, sagte  Raelert im Anschluss. "Es war klar, dass ich nach dem Schwimmen richtig draufhalten müsste, damit ich nach vorne komme“, sagte er im Nachgang des Rennens, „das war der einzig mögliche Weg. „Wenn  dann neun Läufer mit jeder Menge Olympia- und WM-Erfahrung zusammen auf die Laufstrecke gehen, ist ja völlig klar, dass es ordentlich kracht.“

 

Melissa Hauschildt ganz routiniert


Den bei den Frauen sicherte sich Melissa Hauschildt. Nach 4:07:05 Stunden verwies die Australierin ihre Landsfrau Felicity Sheedy-Ryan (4:08:30) und die Neuseeländerin Amelia Watkinson (4:12:52) auf die Plätze zwei und drei.

Lauren Brandon hatte das Rennen bis zum zweiten Wechsel an der Spitze bestimmt. 1:31 Minute vor Hauschildt stieg Brandon vom Rad, von diesem Polster blieb nichts übrig. Zusammen mit Felicity Sheedy-Ryan rannte Melissa Hauschildt an der Amerikanerin vorbei und übernahm selbst die Führung. Nach zehn Kilometern überließ Hauschildt Sheedy-Ryan die Spitze, vier Kilometer später war sie wieder vorn. Jetzt schlug sie ein höheres Tempo an und rannte zu ihrem ersten Sieg in diesem Jahr.