POWERMAN Zofingen 2003: Riesen ist Bernhards Thronfolger

von R. Stoffel/tri2b.com für tri2b.com | 14.09.2003 um 10:23
Stefan Riesen schlägt in Zofingen überraschend Benny Vansteelant. Der Titel der besten POWERWOMAN geht an Fiona Docherty...

Stefan Riesen schlägt in Zofingen überraschend Benny Vansteelant. Der Titel der besten POWERWOMAN geht an Fiona Docherty. Riesen: "Nicht mehr an den Sieg geglaubt" Der aus dem Berner Schwarzenburgerland stammende Stefan Riesen (SUI) setzte sich nach 10km Laufen, 150 km Radfahren und nochmals 30 km Laufen in 6:28:45 Std. mit zwei Minuten und acht Sekunden Vorsprung auf Benny Vansteelant durch. Dritter wurde der Langdistanzweltmeister des vergangenen Jahres, Huub Maas aus den Niederlanden (6:32:24 Std.). "Dabei hatte ich gar nicht mehr an den Sieg geglaubt, als Vansteelant rund fünf Kilometer vor dem Ziel an mir vorbeizog. Ich wollte nur noch Rang zwei absichern", erklärte ein überglücklicher Riesen im Ziel. Riesen hatte in der dritten und letzten Radrunde auf den letzten 30 Kilometern den Belgier zunächst um knapp fünf Minuten distanzieren können, ehe Vansteelant im Laufen wieder aufschloss. Doch Vansteelant musste in seinem ersten Wettkampf jenseits der Viereinhalb-Stunden-Marke seinem Effort Tribut zollen und wurde zusehends langsamer. Vansteelant packt der Hungerast Schließlich wurde er von Riesen gekontert. "Mein Blutzuckerspiegel sackte im Finish zusammen", sagte ein im Ziel schwer gezeichneter Vansteelant, der zwei Wochen zuvor in Affoltern am Albis noch seinen fünften Duathlon-WM-Titel realisieren konnte, den dritten über die kurze Distanz. Doch der bisher gerade auf den kürzeren Strecken als unschlagbar geltende Belgier musste auf dem legendären Zofinger POWERMAN-Kurs die Tücken eines langen Rennens erkennen. Diese Erfahrung hatte der 30jährige Riesen schon bei seinem zweiten Platz im Vorjahr gemacht, ebenso war er jeweils Zweiter bei den diesjährigen IRONMAN Wettbewerben in Geradmer und Zürich. Aus deutscher Sicht konnte der Inferno Zweite Marc Pschebizin mit Rang acht in 6:49:52 Std. überzeugen. Tina Walter gibt vom Start weg Gas Das Damenrennen begann mit einem Paukenschlag der Deutschen Tina Walter, die nach dem ersten Lauf in 37:29 Minuten mit über zwei Minuten Vorsprung vor der mitfavorisierten Fiona Docherty (NZL) und Erika Csomor (HUN) die 150 km lange Radstrecke in Angriff nahm. Nach 74 km bei der zweiten Durchfahrt am Bodenberg waren es sogar 5:35 Minuten Vorsprung, den die Führende der POWERMAN-Wertung vor ihren Verfolgerinnen herausfahren konnte. Führungswechsel nach 164 Kilometern Im weiteren Verlauf schmolz aber der Vorsprung von Walter zusehendes dahin. Beim Wechsel auf die Laufstrecke war es nur noch eine knappe Minute, die sie vor Erika Csomor mit auf die abschließenden 30 Laufkilometer nahm. Bereits nach 4 Kilometern war der Traum vom Sieg für Walter ausgeträumt, Csomor nahm die Spitze, danach überholten auch Fiona Docherty, Bella Commerford (GBR) und Maja Jacober (SUI) die schwer leidende Deutsche. Walters Aufgabe – Docherty fängt Csomor Wenig später gab Tina Walter das Rennen auf, während sich an der Spitze ein spannender Zweikampf um den Titel entwickelte. Auf der letzten Bergabpassage ließ es Docherty noch einmal richtig laufen und konnte Cosmor den schon fast sicher geglaubten Titel entreißen. Nach 7:37:47 Stunden siegte die Neuseeländerin Docherty bei ihrem Debütauftritt in Zofingen. Nur 42 Sekunden später folgte Erika Csomor (7:38:29) vor der Dritten Bella Comerford (7:39:40). Beste Deutsche wurde nach der Aufgabe von Walter, die sich trotzdem über den Sieg in POWERMAN-Weltserie freuen darf, Sonja Heubach auf Rang sieben (8:11:02 Std.). Die Bayerin aus der Nähe von München knüpfte damit an ihr gutes Ergebnis beim IRONMAN in Zürich an, wo sie ebenfalls in den Top-Ten finishte. Bescheidene Zuschauer-Resonanz Die Zuschauer-Resonanz in Zofingen fiel im Vergleich zu den Vorjahren trotz idealer Bedingungen bescheiden aus. Der Kurzdistanz- Duathlon vom Samstag ohne WM-Status hätte einem Vergleich fast standgehalten. Ob dies in erster Linie auf das Fehlen der größeren Namen aus der Triathlon-Szene zurückzuführen ist, darunter der Schweizer Vorjahressieger Bernhard (startet am 18. Oktober auf Hawaii) und Karin Thürig (Rad-WM-Qualifikationsrennen und Hawaii im Kalender) bleibt offen. Nur rund 25 000 Zuschauer verfolgten laut Polizei-Angaben das Rennen. Im Mai 2000, beim letzten Start und Sieg von Lokalmatadorin Natascha Badmann, waren es noch doppelt so viel.
Zaehler