Roth freut sich über gewachsenen Stellenwert

von Jens Richter für tri2b.com für tri2b.com | 07.10.2002 um 19:15
Eng wie nie wird es im nächsten Jahr für die europäischen Langstreckler. Fast alle kontinentalen Highlights über die Mittel- und Langstrecke ballen sich innerhalb von wenigen Wochen. Es wird also schon Zeit für eine erste Vorplanung ...

Trotz des Einlenkens der Rother um Detlef Kühnel und Herbert Walchshöfer zwingt ausgerechnet der jüngste Sproß der Triathlon-Familie, der Ironman in Frankfurt, die Athleten nun zu frühen Entscheidungen über ihre Saisonziele. Es kann jetzt nur noch heißen "entweder, oder" – und zwar nicht nur zwischen den beiden Großen des Kalenders. Die Rennplanung 2003 muss so zeitig und so gründlich überdacht werden, wie nie zuvor. – Und die Fans reisen, zappen oder klicken in ihrem kurzen Sommerurlaub von einem Event zum nächsten und verpassen vielleicht doch das eine oder andere. Die IM-Rennen sind sich selbst die ärgsten Konkurrenten Schon in der soeben abgelaufenen, europäischen Triathlon-Saison folgten die Langstrecken-Highlights Schlag auf Schlag. Doch im kommenden Jahr wird die Konzentration noch zunehmen, denn die Quelle Challenge in Roth und der Ironman Austria liegen nun auf dem selben Termin, dem 6. Juli 2003. Und dann folgt die Main-Metropole mit ihrer Hawaii-Qualifikation nur sieben Tage später. Damit ist nun auch eine europäische Ironman-Tournee mit den Stationen Gérardmer (21.6.), Klagenfurt, Frankfurt und Zürich (27.7.) so gut wie unmöglich geworden. Die europäischen Ironmen und -women werden sich entscheiden müssen – lediglich Lanzarote liegt da ein wenig außen vor. Deutsche Titel sportlich so wertvoll wie nie zuvor Nach dreizehn Jahren Pause kehrt nun die Deutsche Meisterschaft über die Mitteldistanz aus Immenstadt (19.Juli 2003) nach Kulmbach zurück. Mitte August wird das sein und die DTU löst damit ihre Zusage ein, auch weiterhin einen Titelkampf an das Team von Wolfgang Pirl zu vergeben. – Denn zur Freude der Rother übernahm TeamChallenge von den Kulmbachern die Deutschen Langstrecken-Titelkämpfe, wahrscheinlich sogar als Internationale Deutsche Meisterschaft. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten: Durch die Entzerrung im Rennkalender werden beide Titel enorm aufgewertet und Roth darf jetzt erst recht mit den Besten rechnen. Nur German Altenried geht dabei leider leer aus, aber sein Allgäu-Klassiker hat eine große, eigene Fangemeinde. Auch in Europa: Quali ist eben nicht gleich Quali ... Vielleicht werden so ja auch die Ironman-Veranstaltungen von Lanzarote und Frankreich stille Nutznießer des Juli-Gedränges als frühzeitige Qualifikationsalternative in einer zweigeteilten Saisonplanung? – Der Auslöser der kniffligen Terminballung, der Ironman in Frankfurt, profitiert vielleicht selbst am wenigsten von seiner eigenen Wanderschaft in die Julimitte. Sein Trumpf ist nun vor allem die große Zahl an Hawaii-Slots. Denn damit wird die Qualifikation für Hawaii dort möglicherweise so einfach, wie seit ihrer Einführung 1989 nicht mehr. Eine entsprechende Tendenz war ja bereits in diesem Jahr zu erkennen – das lockt sicher einige zusätzliche Starter an. Noch vor wenigen Jahren hatte dagegen ein in Europa erworbener Hawaii-Startplatz als ganz besonderes Gütezeichen gegolten, als sich die versammelte europäische und internationale Elite in Franken um 120 Startplätze auseinandersetzte. Doch dafür würde die WTC nun eilends ihre Slots umverteilen müssen. TEAMChallenge: "Wir sind gut positioniert!" Aus Roth vernimmt man jedenfalls eher Zufriedenheit mit der jüngsten Entwicklung und sieht dort auch "keinen Grund mit einem Auge nach Österreich oder in das übrige Ausland zu schauen". Schon in der QCR-Premiere versammelte man schließlich das stärkste Startfeld der europäischen Saison, für das kommende Jahr liegen die Erwartungen eher noch höher. Der DM-Zuschlag der DTU dürfte die Entscheidung zur Terminverschiebung leichter gemacht haben und weitere, interessante Planungen laufen bereits auf Hochtouren ...