Ironman Hawaii 2011: Deutsche Athleten mit Kontakt zur Spitze nach dem Schwimmen

von Bernd-Uwe Gutknecht für tri2b.com | 08.10.2011 um 20:34
„Ich wünsche mir, dass Andreas Raelert gewinnt“, meinte Ironman-Legende Mark Allen am Schwimmstart, „aber ich denke, dass Craig Alexander noch ein Stück stärker ist.“ Aus dem Wasser kamen die beiden in der gleichen Gruppe. Vorne weg schwamm wie immer Andy Potts, der mit 49:44 Minuten auch die beste Schwimmzeit der Profis vorlegte.

Bester Deutscher im Wasser war Andi Böcherer als Neunter. In dieser ersten Verfolgergruppe waren alle Mit-Favoriten: Marino Vanhoenacker, Rasmus Henning, Faris Al Sultan, der laut seinem Abu Dhabi Team-Chef Werner Leitner relativ aufgeregt ins Rennen ging. „Faris ist richtig gut drauf!“. Auch Andreas Raelert war in dieser Gruppe, kam nach 51:58 Minuten am Pier in Kona an, mit einer kleinen Blutspur im Gesicht. Vermutlich hat er einen Schlag auf die Augenbraue bekommen. Fantastisch die Schwimmleistungen der besten Frauen. Amanda Stevens mit der besten Zeit von 51:54 Minuten und Julie Dibens haben sich an die Beine der besten Männer gehängt und stiegen gemeinsam mit den Raelerts und Alexanders aufs Rad. Einen ungewohnten Rückstand von fast zehn Minute auf die schnellsten Frauen musste Chrissie Wellington einstecken. Angeblich hatte sie einen Crash im Wasser. 1:01 Stunden, so langsam war die Weltrekordhalterin noch nie auf Hawaii! Das dürfte selbst für die überragende Athletin ein hartes Stück Arbeit auf dem Bike werden. Die Narben von ihrem Radsturz vor zwei Wochen waren deutlich zu sehen, die Wunden sind noch nicht komplett verheilt. Es wäre ein Wunder, wenn sie diese großen Schürfwunden nicht doch behindern würden. Mit einer für sie guten Zeit von 1:06 Std. und einem sehr motivierten Gesichtsausdruck stieg die Regensburgerin Sonja Tajsich aus dem Wasser und konnte zusammen mit Yvonne van Vlerken ihre Aufholjagd beginnen.


Sohn von Ironman-Legende Dave Scott dabei

Der Startschuss am Pier war wie immer höchst emotional. Dramatische Musik bei Sonnenaufgang. Vor allem für die Age Grouper muss das ein erhebendes Gefühl sein. Wir trafen Gert Fischer, den wir die ganze Woche begleitet haben, beim CheckIn. Er war froh, gut geschlafen zu haben: „Endlich geht’s los, ich freue mich voll auf dieses Rennen!“ Im Feld der Amateure war auch Bruce Scott, 20-jähriger Sohn des sechsfachen Hawaii-Champions Dave Scott, der in die Spuren seines Vaters treten möchte. Damit gehört er zu den Jüngsten, eine Amerikanerin ist mit 19 die allerjüngste Teilnehmerin. Den größten Applaus bekamen verdientermaßen die ältesten Starter: eine 76-jährige Frau und ein 81-jähriger Mann, beide aus den USA.


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