Michael Göhner: Kona als Profi- und als Agegrouper - wie verschiebt sich die Ambition?

Harald Eggebrecht für tri2b.com | 10.10.2019 um 20:44
Michael Göhner kann auf eineinhalb Jahrzehnte Ironman Hawaii-Erfahrungen zurückblicken. Erstmals war der Reutlinger im Jahr 2004 auf dem Pazifik-Archipel am Start, als ganz junger Altersklassenstarter. Göhner stand gleich in der Agegroup 18-24 ganz oben auf dem Siegerpodest. Ein Zeichen, dass der gelernte Bankkaufmann vielleicht sogar zu größerem berufen ist.

2006 wagte Göhner dann den Sprung ins Profilager. Von nun an war die Ambition Platzierungen einzufahren und Preisgelder zu verdienen. Auch in den Profifeldern war der Name Göhner bald sehr weit vorne zu lesen. Sieg beim Ironman 70.3 St. Pölten und ein zweiter Rang beim Ironman in Frankfurt waren 2007 der endgültige Durchbruch. Mit seiner Laufstärke hatte der Schwabe ein Ass im Ärmel und konnte so hinten raus oft noch entscheidenden Boden gut machen.

 

"Als Profi musst du Abliefern"


Allerdings nicht in Hawaii. Hier wog die Hypothek des nur mittelmäßigen Schwimmleistung so stark, dass Göhner als Profi nie in die Top Ten kam. Die Krönung folgte für den heute dreifachen Familienvater in Roth. 2009 krönte er dort mit dem Sieg und einer Zeit von unter acht Stunden seine Karriere, die von dort an vor allem von ein Verletzungsmisere gezeichnet.
Göhner stecke aber nicht auf, bliebt trotzdem dabei, auch wenn die Weltspitze ihm endgültig enteilt war. Zum Ende seiner Profikarriere setzt er sich neue Ziele, Adventure-Rennen wie der Inferno Triathlon, sollten einen anderen Blickwinkel auf den Triathlonsport eröffnen.

 

Ziele neu definieren


2019 ist Michael Göhner, 15 Jahre nach seinem ersten Hawaii-Start, zurück in Kona. Als Agegrouper, wie damals, allerdings wieder mit einer anderen Ambition. Das "Abliefern müssen" als Profi ist glücklicherweise vorbei und auch das Ziel persönliche Bestzeiten  und das Agegroup-Podium anzupeilen ist kein Thema mehr. Die Motivation ist eine andere geworden, nach Jahren des Trainings unter Schmerzen, bedingt durch die vielen Verletzungen. Michael Göhner will vor allem Spaß haben und ein ordentliches Rennen abliefern, sonst wäre er nicht nochmal nach Hawaii bekommen.

*Michael Göhner hat den Ironman Hawaii 2019 in 9:02:07 Stunden gefinisht, was Rang 11 in der Agegroup 35-39 bedeutete.

 

**Michael Göhner hat sich beim Ironman Hamburg als Sieger der Altersklasse 35-39 (9:10:20 Stunden) für den Ironman Hawaii 2019 qualifiziert.