Patrick Lange: Die ganz spezielle Energie Big Islands fehlt

Harald Eggebrecht für tri2b.com | 10.10.2020 um 09:25
Patrick Lange legte 2016 bei seinem Ironman Hawaii-Debüt einen Blitzstart hin. Im Marathon fegte der gebürtige Nordhesse durchs Feld und rannte mit neuem Laufrekord noch auf Rang drei hinter Jan Frodeno und Sebastian Kienle. 2017 packte Patrick Lange noch einen drauf und holte sich mit dem neuen Streckenrekord (8:01:40 Stunden) den Hawaii-Sieg.

Ein Coup, den ihm nicht allzu viele zutrauten. Selbst Coach Faris Al-Sultan sprach ihm zu Beginn der Zusammenarbeit das Talent für die ganz großen Siege ab. Damit nicht genug. 2018 gelang Lange sogar die Titelverteidigung, wiederum in neuer Kursrekordzeit (7:52:39 Stunden). Der Angriff auf den Kona-Hattrick endete 2019 dann geschwächt von einem fiebrigen Infekt mit einem DNF. Entsprechend „heiß“ wäre der Wahl-Salzburger auf die Revanche bei der 2020er Auflage gewesen …

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tri2b.com: Schon eine Idee, wie du den diesjährigen Kona-Raceday am 10. Oktober verbringst?
Patrick Lange (P.L.): Ich werde am 10. Oktober mit dem Gedanken aufwachen, dass dieser Tag ein wichtiger Tag für alle Triathleten gewesen wäre. Natürlich finde ich es schade, dass wir dieses Jahr nicht zusammen auf Hawaii verbringen können. Stattdessen werde ich das Beste aus dem Tag machen, zum ersten Mal seit einigen Jahren den Herbst vor Ort genießen und für den 10. Oktober eine längere Bergtour planen. Dabei hoffe ich, dass sowohl die Corona-Bestimmungen wie auch das Wetter diesen Plan nicht durchkreuzen. 

tri2b.com: Was wirst du am meisten vermissen, bzw. auf was kannst du bezüglich einer Hawaii-Reise auch gerne verzichten?
P.L.: Am meisten vermissen werde ich die ganz spezielle Energie, die auf der Insel herrscht. Wenn sich einmal im Jahr die Besten der Welt miteinander messen führt das dazu, dass man selbst Leistungen abrufen kann, die man sich sonst nicht zugetraut hätte. Auch das werde ich vermissen. Leicht fällt es mir hingegen auf die langen Flüge und den damit einhergehenden Jetlag zu verzichten. 

tri2b.com: An was erinnerst du dich zuerst und am liebsten, wenn Du auf deine Siege in Kona in den Jahren 2017 und 2018 zurückblickst?
P.L.: Jede meiner Hawaiiteilnahmen hatte besondere Momente und mit diesen könnte ich ganze Bücher füllen. Für mich sticht rückblickend allerdings immer wieder das Jahr 2018 und der Heiratsantrag an meine Frau Julia hervor. Hier haben sich nicht nur sportliche, sondern auch private Ziele zur gleichen Zeit erfüllt.

tri2b.com: Was würdest du auf Hawaii unbedingt machen wollen, wenn du das nächste Mal vor Ort bist?
P.L.: Ich hatte das große Glück, dass ich 2013 bereits als Tourist auf der Insel gewesen bin und dadurch fast alle touristischen Highlights bereits erleben durfte. Insofern gibt es bei mir wenige Dinge, bei denen ich das Gefühl habe, dass ich sie unbedingt bei meinem nächsten Hawaii-Besuch durchführen muss. Allerdings möchte ich irgendwann wieder einen Sonnenaufgang auf dem Mauna Kea miterleben. Und wer weiß, vielleicht ist es ja bereits im kommenden Jahr soweit. 

tri2b.com: Wie wird deiner Ansicht nach der Triathlonsport in der Saison 2021 aussehen?
P.L.: Zum Ende dieses außergewöhnlichen Jahres gab es im Triathlon einige Wettkämpfe, die auch in Zeiten von Corona stattgefunden haben. Mit den entsprechenden Hygienekonzepten und Sicherheitsvorkehrungen bin ich daher überzeugt, dass auch im kommenden Jahr wieder Wettbewerbe abgehalten werden können. Ich hoffe daher, dass es 2021 ein „Zurück zur Normalität“ geben wird, auch im Sport.