Mensch und Maschine: Die optimale Sitzposition für schnelle Bikesplits

von Stefan Drexl für tri2b.com | 04.02.2014 um 00:00
Die Leidenschaft zur Aerodynamik wird derzeit von den Herstellern der Zeitfahrgeschosse bis ins winzigste Detail ausgereizt, wie auf der letztjährigen Eurobike in Friedrichshafen eindrucksvoll präsentiert wurde. Jede Kleinigkeit, vom Schaltgriff bis zum Ausfallende wird getuned bis die optimale Stabilität und das geringste Gewicht erreicht sind. Was bringt aber das ausgefeilteste Tuning und hochwertigste Rad, wenn der Athlet nicht richtig im Sattel sitzt und die Leistung nicht effektiv auf die Pedale bringt. Mit dem Radlabor versucht Andreas Bruch genau diese Schnittstelle zu optimieren und sorgt dafür, dass Triathleten auf ihren Maschinen nicht nur fest sondern auch komfortabel im Sattel sitzen, damit sie ihre individuellen Ziele, von der Sprint bis zur Langdistanz auch bestmöglich und gesund erreichen. Den Sportwissenschaftler habe ich in München aufgesucht, mit im Gepäck natürlich mein Rad, und mir die Besonderheiten des Bike Fittings und den Unterschied von seinem zu anderen Systemen während der eigenen Vermessung erklären lassen.

Die Leidenschaft zur Aerodynamik wird derzeit von den Herstellern der Zeitfahrgeschosse bis ins winzigste Detail ausgereizt, wie auf der letztjährigen Eurobike in Friedrichshafen eindrucksvoll präsentiert wurde. Jede Kleinigkeit, vom Schaltgriff bis zum Ausfallende wird getuned bis die optimale Stabilität und das geringste Gewicht erreicht sind. Was bringt aber das ausgefeilteste Tuning und hochwertigste Rad, wenn der Athlet nicht richtig im Sattel sitzt und die Leistung nicht effektiv auf die Pedale bringt. Mit dem Radlabor versucht Andreas Bruch genau diese Schnittstelle zu optimieren und sorgt dafür, dass Triathleten auf ihren Maschinen nicht nur fest sondern auch komfortabel im Sattel sitzen, damit sie ihre individuellen Ziele, von der Sprint bis zur Langdistanz auch bestmöglich und gesund erreichen. Den Sportwissenschaftler habe ich in München aufgesucht, mit im Gepäck natürlich mein Rad, und mir die Besonderheiten des Bike Fittings und den Unterschied von seinem zu anderen Systemen während der eigenen Vermessung erklären lassen.

Die Besonderheit der Radlabor Bike Fitting Produkte, ob sie nun 110 oder 400 Euro kosten, ist die lasergestützte Körper- & Radvermessung sowie die millimetergenaue Radeinstellung. Diese Arbeitsschritte nehmen dank unserer Technologie des BikeScanners & BikeManagers sehr wenig Zeit in Anspruch wodurch wir mehr Zeit haben uns direkt mit den individuellen Anliegen der Kunden zu befassen. Durch zahlreiche Studien zum Zusammenhang von anthropometrischen (Körper) Daten und der Sitzposition auf dem Fahrrad sind wir zudem in der Lage die Sitzposition unserer Kunden nicht nur durch den Bikefitter in der Filiale sondern zusätzlich durch unsere Formeln beurteilen zu lassen. Diese zweite Meinung verbessert die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis unserer Produkte.

Der Einfluss der Winkel auf die Pedalkraft


Eine weitere Besonderheit des Bike Fittings bei Andreas Bruch ist die Pedalkraftanalyse mit dem sogenannten PowerForce System. Bei dieser Analyse werden die generierten Kräfte, welche auf das Pedal wirken unmittelbar direkt gemessen und nicht wie bei einer gewöhnlichen Druckmessung nur berechnet. Das erfolgt mit wissenschaftlicher Genauigkeit der für den Vortrieb ausschlaggebenden Kräfte. Das System wurde vom Radlabor selbst entwickelt und wird mittlerweile in zahlreichen wissenschaftlichen Studien als Messinstrument genutzt. Am besten lässt sich die Bedeutung der Pedalkraftanalyse erklären wenn man sie mit der gängigeren Winkelanalyse anderer Systeme vergleicht. Sehr oft stützen sich BikeFittings stark oder fast ausschließlich auf Video-gestützte Bewegungsanalysen (z.B. Retül. BGFit, u.a.).

Im Mittelpunkt steht hierbei meist die Winkelanalyse, in der die Segmentwinkel des Fahrers ermittelt werden und versucht wird anhand dieser Winkel die Sitzposition auf dem Rad zu optimieren. Dabei wird die Analyse aber primär vom äußeren Verhältnis der Segmente zueinander beeinflusst und nicht von der optimalen Kraftentfaltung. Anders ausgedrückt: Ob die Kraftübertragung auf das Pedal effizienter oder ineffizienter erfolgt kann nicht analysiert und damit auch nicht in die Empfehlung der Sitzposition miteinbezogen werden. Als Messinstrument für die dynamische Optimierung der Sitzposition ist die Pedalkraftanalyse aus einer professionellen Analyse nicht mehr wegzudenken.

Der exakte Ablauf des BikeFittings


In der Praxis wird nach einem Anamnese Gespräch daher erst einmal die bestehende Sitzposition des Athleten erfasst. Dafür wird das Rad mithilfe des eigens entwickelten BikeScanners vermessen. Daraus ergibt sich die aktuelle Sitzposition basierend auf Sitzhöhe, Sattelposition, Sitzlänge bis zum Pad & Aerogriff sowie die Höhe des Pads & Griff im Bezug zum Sattel. Im nächsten Schritt wird dann der komplette Körper untersucht und dazu erfolgt eine Lasergestützte Körpervermessung mit 14-Messpunkten. Diese hilft u.a. Segmentlängendifferenzen zu erkennen. Aus den Segmentlängen ergibt sich eine berechnete Sitzposition für den Athleten. Daraufhin erfolgt ein Abgleich der bestehenden Position mit den jeweiligen Radlabor Kategorien. Denn nicht jeder, der denkt er fährt sportlich Rad, hat dieses auch so eingestellt. Nun können die Werte des Rades direkt auf einen SRM-Hochleistungsergometer übertragen werden. Das Radlabor arbeitet von beginn an ausschließlich mit den hochpräzisen Ergometern von Science Powermeter, denn diese Ergometer sind stufenlos und exakt auf jede beliebige Sitzposition einstellbar.

Im Gegensatz zu gängigen Fitbikes (Purely Custom, Apex, u.a.) kann auf dem SRM-Ergometer auch die Leistung mit höchster Genauigkeit gemessen werden. Zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen die Messgenauigkeit der SRM-Ergometer mit ihrer SRM Science Kurbel und machen diese daher zur ersten Wahl für Analysen im Labor. In enger Absprache mit dem Athleten wird jetzt auf dem Ergometer versuchen die für ihn oder sie optimale Position zu bestimmen. Als Orientierung dient die Berechnung des BikeManagers. Dabei verlässt sich Andeas Bruch aber nicht nur auf das Feedback des Athleten oder der Berechnung seines Systems. Seine langjährige Erfahrung fließt in jede Entscheidung mit ein, so dass am Ende das Arbeitsgerät des Athleten perfekt auf ihn abgestimmt ist und er oder sie komfortabel und nachhaltig die best mögliche Leistung abrufen kann.