Challenge Regensburg: Julia Viellehners Tag

von René Penno für tri2b.com | 14.08.2016 um 19:56
Julia Viellehner ist die Siegerin der ersten Ausgabe der Challenge Regensburg. Die Athletin vom TSV Altenmarkt dominierte den Marathon und siegte nach 9:37:32 Stunden vor Erika Csomor aus Ungarn (9:45:04) und Silvia Felt (9:48:17). Für Viellehner war es auch der erste Sieg auf der Langdistanz.

Julia Viellehner kann laufen. Und wie sie das kann. Die 30-Jährige gewann schon den München-Marathon (2015) und war im selben Jahr Zweite des Powerman Zofingen. Ihre Qualitäten sind über jeden Zweifel erhaben. So wurde sie auch nicht unruhig, als die Konkurrenz erstmal vorneweg fuhr.

Nach dem Schwimmen war sie schon Vierte, mit zwei Minuten Rückstand. Vor ihr kamen Kathrin Walther und Nicole Woysch aus dem Wasser, diese beiden gaben auch auf den nächsten 180 Kilometern den Ton vor. Woysch nutzte die ersten Steigungen, um eine Lücke zu reißen, Walther, schon sehr bald die erste Verfolgerin der Triathletin aus Saarbrücken, blieb ruhig und hatte ihre eigene Taktik. Sie wollte abwarten. Auch als Silvia Felt nach rund 100 Kilometer bei ihr auftauchte, und später noch Erika Csomor, wurde sie nicht nervös. Auf den letzten 20 Kilometern des Radfahrens drehte die 30-Jährige das Rennen. Sie übernahm die Spitze und stellte ihre Rennmaschine mit 1:38 Minuten Vorsprung auf Nicole Woysch und Erika Csomor ab. Silvia Felt hatte bis dahin wieder 4:37 Minuten eingebüßt.


Zur Halbzeit an die Spitze



Mit Beginn des Marathons änderte sich die Situation fast im Minutentakt. Csomor lief schnell zu Walther auf, der anzusehen war, dass sie das Tempo der Ungarin nicht mitgehen konnte. Auch Nicole Woysch war bald an Kathrin Walther vorbei, nach zehn Kilometern war sie Fünfte hinter Silvia Felt. In dieser Phase hatte Julia Viellehner schon ihre Aufholjagd begonnen. Beim Radfahren hatte sie fast sieben Minuten verloren. Davon holte sie sich mit jedem Kilometer in den Laufschuhen immer mehr zurück. Genau zu Halbzeit des Marathons hatte Viellehner Csomor an der Spitze abgelöst. Die Ungarin, die schon so viele Rennen in den Beinen hat und der nur wenige nochmal solch ein Ergebnis wie in Regensburg zugetraut hatten, konnte nur noch hinter Viellehner hinterherschauen. 

Julia Viellehner, in diesem Jahr Dritte bei ihrem Profidebüt bei der Challenge Rimini und Zweite bei der Challenge Heilbronn, rannte Csomor einfach aus den Augen. Getragen von den vielen Zuschauern entlang der Donau und in der Altstadt. Irgendwann waren auch ihr die Strapazen anzusehen, da war der Vorsprung schon auf über fünf Minuten angewachsen und der Weg ins Ziel nicht mehr allzu weit.

Viellehner konnte ihren ersten Sieg auf der Langdistanz genießen, Csomor zeigte es allen nochmal und wurde Zweite, mindestens genauso viel Respekt verdiente sich auch Silvia Felt, die nach längerer Abstinenz von der Rennszene als Dritte mit aufs Podium kletterte. Für Nicole Woysch, die so stark auf dem Rad unterwegs war, blieb Rang vier vor der Neuseeländerin Tamsyn Hayes und Kathrin Walther. Jana Candrova aus Tschechien, die Britin Amanda Wilmer sowie die beiden Deutschen Sylvia Nowak und Carolin Engelke-Horn komplettierten die Top Ten der Frauen bei der Premiere des Challenge Regensburg.