Ironman-Saisonauftakt: Kienle in Taupo, Philipp in Port Elizabeth

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 02.03.2023 um 15:07
Am Wochenende stehen die ersten vollen Ironman-Rennen der Saison 2023 auf dem Programm. Los geht es deutscher Zeit bereits am Freitagabend mit dem Ironman Neuseeland am Lake Taupo. Im Profifeld geht es dort um 100.000 US-$ und je zwei Startplätze für die Ironman WM 2023. Aus deutscher Sicht sind dort alle Augen auf Sebastian Kienle gerichtet, der auf Neuseelands Nordinsel seine Abschiedstour fortsetzt. Am Sonntag steht dann Port Elizabeth mit dem Ironman Südafrika im Blickpunkt. Bei der kontinentalen Ironman-Meisterschaft sind im Profifeld 150.000 US-$ und je 4 WM-Slots zu vergeben. Bei den Frauen geht Laura Philipp in der Nelson Mandela Bay als Topfavoritin ins Rennen.

 

Ironman Neuseeland: Sebastian Kienle und Altmeister Cam Brown in Fokus

Der Ironman Neuseeland ist außerhalb von Hawaii das älteste bestehende Ironman-Rennen. 1985 ging es in Auckland los, bevor das Rennen ab 1999 am Lake Taupo seine Heimat fand. Traditionell ist das Rennen der erste Ironman der Saison und damit ein Gradmesser, wobei sich die Athletinnen und Athleten aus Down Under eigentlich mitten in der Saison befinden, während es für Europäer meist der Saisoneinstieg ist.

Entsprechend sind es auch diesmal die einheimischen Athleten um Titelverteidiger Braden Currie, der das letzte Profirennen 2021 gewann, in der Überzahl. Im Fokus stehen wird neben Sebastian Kienle auch die neuseeländische Ironman-Ikone Cameron Brown, der im Alter von 50 Jahren nun endgültig seinen Rücktritt als Profiathlet bekanntgegeben hat. Am Samstag will es der 12-malige Ironman Neuseeland-Rekordsieger aber noch einmal wissen.

Für ganz vorne dürfte es für Brown wohl nicht mehr reichen. Anders sieht es bei Sebastian Kienle aus, der mit seinem dritten Platz bei der Challenge Wanaka gezeigt hat, dass seine Abschiedstour alles andere als ein Schaulaufen wird. Mit dem Schweizer Jan van Berkel ist noch ein weiterer Europäer mit Podiumschancen dabei.

Insgesamt acht Profifrauen tauchen in der Meldeliste auf, die von Titelverteidigerin Hannah Berry (vormals Wells) angeführt wird. Konkurrenz bekommt Berry von ihren Landsfrauen Rebecca Clarke und Laura Armstrong, sowie von der Niederländerin Els Visser die bei der Challenge Wanaka als Zweite sogar Clarke im abschließenden Lauf deutlich distanzieren konnte.

Die Strecke:

  • Schwimmen: Ein einmal zu durchschwimmender Rechteckkurs im Lake Taupo.
  • Radfahren: Eine zweimal zu durchfahrenden Wendepunktstrecke mit einem leicht welligen Profil.
  • Laufen: Der Marathon findet über vier weitgehend flache Runden statt, wobei weite Teile des Kurses als Wendepunktstrecke entlang des Lake Taupo angelegt sind.

Wetter: Der Wetterbericht sagt für den Raceday Temperaturen zwischen 14 – 22 Grad vorher. Morgens kann es neblig sein, anschließend soll es ein Sonne-Wolken-Mix geben, wobei am Nachmittag auch etwas Regen dabei sein kann.

Startzeit: Samstag, 04. März 2023 - 7:50 Uhr Ortszeit (19:50 Uhr Freitag MEZ) gehen die Männer-Pros ins Rennen, die Profifrauen starten zwei Minuten später.

 

Ironman Südafrika mit Laura Philipp, Laura Zimmermann und Caro Lehrieder

 

Laura Philipp geht als Topfavoritin in ihren ersten Start beim Ironman Südafrika. Die Hawaii-Vierte von 2022 absolvierte die finale Vorbereitung daheim in Heidelberg und ist gut in Port Elizabeth angekommen, um die letzten Tage vor dem Rennen gezielt für die Hitzeanpassung zu nutzen. Ihre härteste Konkurrentin könnte die Britin Fenella Langridge werden, die mit ihrer Schwimmstärke die Deutsche früh unter Druck setzen kann. Von den Südafrikanerinnen schielen vor allem die Vorjahresdritte Magda Nieuwoudt und Jade Roberts aufs Podium. Chancen auf eine Topplatzierung rechnen sich aber die beiden weiteren deutschen Starterinnen Laura Zimmermann und Carolin Lehrieder aus. Zimmermann wagt dabei das Experiment, mit einer Vorbereitung im Winter-Höhencamp in Livigno und vielen Langlaufkilometern in die erste Langdistanz der Saison zu starten. Lehrieder ging die finale Vorbereitung klassisch mit einem Camp unter südlicher Sonne auf Fuerteventura an.

Im Männerrennen darf Alistair Brownlee mit der Startnummer 1 ins Rennen gehen. Der Brite, der im Vorjahr verletzungs- und krankheitsbedingt die Saisonhöhepunkte verpasste, trifft auf die starken Südafrikaner Bradley Weiss und Matt Trautman, die im Vorjahr hinter ihrem Landsmann Kyle Buckingham Zweite und Dritte wurden. Ebenso auf der Rechnung haben muss Brownlee die starken Franzosen Leon Chevalier und Clément Mignon, sowie den Schweden Rasmus Svenningsson. Spannung verspricht zudem der Auftritt von Cameron Wurf. Der Australier versucht auch in der Saison 2023 den Spagat zwischen Triathlon und Profiradsport. Zum Warm-up war Wurf in der letzten Woche für sein Ineos-Team bei der UAE-Tour dabei., die er allerdings im Gesamtklassement auf dem letzten Platz beendete. Mit Marcel Bischof und Christoph Mattner sind auch zwei Deutsche im Profifeld gemeldet.

Die Strecke:

  • Schwimmen: Vom Hobbie Beach aus geht es auf einen entlang der Küstenline verlaufenden einmal zu durchschwimmenden Rechteckkurs durch den Indischen Ozean
  • Radfahren: Viele eindrucksvolle Ausblicke auf die Küsten gibt es auf dem zweimal zu durchfahrenden Rund- und Wendepunktkurs, auf dem einige fordernde Rolling Hills zu bewältigen sind. Außerdem kann der Wind entlang der Küste eine Rolle spielen.
  • Laufen: Der finale Marathon-Showdown findet auf einem zweimal zu durchlaufenden welligen Wendepunktkurs entlang der Küstenlinie der Nelson Mandela Bay statt.

Wetter: Auf Höchsttemperaturen knapp jenseits der 30-Grad-Marke müssen sich die Teilnehmer einstellen, außerdem ist lebhafter bis starker Wind aus südwestlicher Richtung vorhergesagt. Nachmittags werden Regenschauer erwartet.

Startzeit: Sonntag, 5. März 2023 - 6:10 Uhr Ortszeit (5:10 Uhr MEZ) gehen die Männer-Pros ins Rennen, die Profifrauen starten 15 Minuten später.