Ironman South Africa: Große Kona-Punktejagd am Indischen Ozean

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 29.03.2017 um 11:19
Im südafrikanischen Port Elizabeth steht am Sonntag der erste große Ironman-Showdown des Jahres 2017 auf dem Programm. Beim Ironman South Africa, zugleich die kontinentale Meisterschaft, geht es für die Profis um 150.000 Dollar und 4.000 Punkte im Kona-Proranking. Dementsprechend hochkarätig ist das Teilnehmerfeld in der Stadt am Indischen Ozean besetzt. Dabei will eine ganze Reihe deutscher Profiathleten frühzeitig die Weichen für die Kona-Quali stellen.

Angeführt wird das Männerfeld vom US-Amerikaner Ben Hoffman, der im Vorjahr an der Nelson  Mandela Bay gewinnen konnte. Gleiches gelang Frederik van Lierde im Jahr 2015. Der Belgier will am liebsten an seine Siegleistung von vor zwei Jahren anknüpfen, musste aber vor Ort erst einmal einen dramatischen Zwischenfall verkraften. Bei einer Trainingsfahrt wurde der 37-Jährige von vier Straßenräubern ausgeraubt und auch leicht verletzt. Glücklicherweise ist der Hawaiisieger von 2013 zumindest körperlich nicht mehr beeinträchtigt und gab grünes Licht für einen Start am Sonntag.

 

Frommhold mit Kind und Kegel

 

Eine kleine Premiere ist das Rennen am Sonntag für Nils Frommhold. Der Ironman Südafrika-Sieger von 2014 wird erstmals unter den Augen seiner komplett mit angereisten Familie ein Ironman-Rennen bestreiten. Die letzten Formtests liefen bei Frommhold, der seine Saison im Vorjahr nach einem Ermüdungsbruch vorzeitig beenden musste, vielversprechend. Beim Halbmarathon in Frankfurt rannte der Berliner zuletzt eine Zeit von  1:11:35 Stunden. Mit hohen Erwartungen dürfte auch Boris Stein am Sonntag ins Rennen gehen. Der Eitelborner, der sich in einem Trainingscamp auf Mallorca den letzten Schliff gab, war in Port Elizabeth im Vorjahr Fünfter und schrammte nur eine Minute am Siegerpodest vorbei. Neben Stein werden am Hobie Beach aber noch einige andere Deutsche die Jagd nach Kona-Proranking-Punkten aufnehmen: Johann Ackermann, Markus Fachbach, Christian Kramer und Roman Deisenhofer. Ebenso Michael Rünz, der allerdings am ersten Trainingstag in Südafrika von einen Wohnwagen angefahren wurde und Verletzungen davon trug.  Einen rein deutschen Tag wird es in Port Elizabeth beim Blick auf die Startliste wohl trotzdem nicht geben: Der Spanier Eneko Llanos, Jan van Berkel aus der Schweiz, die beiden Briten Joe Skipper und David McNamee und auch die Südafrikaner James Cunnama und Kyle Buckingham dürften hier was dagegen haben.

 

Ryf und neun deutsche Girls

 

Viel Deutsch wird auch im Profifeld der Frauen gesprochen. So sind Julia Gajer, Astrid Stienen, Maren Hufe, Kristin Möller, Katja Konschak, Natascha Schmitt, Carolin Lehrieder, Lina-Kristin Schink und Katharina Grohmann, im Vorjahr Neunte, gemeldet. Dazu die Topfavoritin: Die Schweizerin Daniela Ryf will möglichst frühzeitig mit ihrem Pflicht-Ironman die Hawaii-Quali endgültig in der Tasche haben. Auf ihrem Weg zum möglichen dritten Hawaii-Triumph in Serie wird Ryf wohl auch in Südafrika nur sehr schwer zu schlagen sein. Die finale Vorbereitung absolvierte die Schweizerin zuletzt in der Sonne Gran Canarias.  

Konkurrenz bekommt Ryf aber nicht nur von den Deutschen. Besonders die finnische Vorjahressiegern Kaisa Lehtonen und die dahinter zweitplatzierte Britin Susie Cheetham wollen dagegen halten. Kurzfristig abgesagt hat die Britin Jodie Cunnama, den meisten besser unter dem Mädchennamen Swallow bekannt. Auf ihrer Facebook-Seite nannte die Siegerin von 2015, die im Vorjahr nach einem schweren Radsturz ihr Titelverteidigungsrennen vorzeitig aufgeben musste, gesundheitliche Gründe für den Startverzicht.  

Unter den knapp 2.000 gemeldeten Altersklassenathleten sind auch 56 Deutsche vertreten. Für sie geht es um insgesamt 75 Startplätze für den Ironman Hawaii 2017. Der Wetterbericht sagt aktuell für den Rennsonntag viel Sonnenschein und angenehme Temperaturen von gut 20 Grad vorher.