Ironman: Weiss und Crowley holen die Südamerika-Meisterschaft, Krämer Fünfter

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 02.12.2018 um 17:02
Der Österreicher Michael Weiss und Sarah Crowley aus Australien haben die Ironman South American Championship im argentinischen Mar del Plata gewonnen. Weiss setzte sich in 7:30:23 Stunden (das Schwimmen wurde wegen kalter Wassertemperatur auf 1,9 km verkürzt) vor dem US-Amerikaner Matt Hanson und Mario De Elias aus Argentinien durch. Bester Deutscher war Lukas Krämer auf Rang fünf. Bei den Frauen ging der letzte Ironman-Titel des Jahres 2018 an die Australierin Sarah Crowley.

 Nach nicht einmal 20 min. führte der Vorjahressieger Matt Chrabot aus den USA das Feld aus den kalten Atlantikfluten. Die schnellen Schwimmzeiten ließen vermuten, dass die wegen der kalten Wassertemperaturen auf 1,9 km verkürzte Schwimmstrecke sogar noch einige Meter kürzer ausfiel. Dementsprechend sollten auf der Radstrecke, die auf einem dreimal zu durchfahrenden Pendelkurs entlang der Küste zu absolvieren war, schon bald die Spezialisten zum Zug kommen.  Nach 50 km war der spätere Sieger Michael Weiss erstmals an der Spitze. Schnell hatte der Niederösterreicher seine Verfolger um mehrere Minuten distanziert, zu denen zunächst auch die US-Stars Andy Potts und Tim O´Donnell zählten. Letztgenannter stieg wenig später frühzeitig von Rad - DNF. 

 

Ex-Radprofi und Dopingsünder Schumacher fährt auf Rang zwei nach vorne

 

Nach der Hälfte der Raddistanz war dann ein Deutscher der erste Weiss-Jäger. Sein Name Stefan Schumacher.  Der 37-jährige Ex-Radprofi, der in den Dopingskandal rund um das Team Gerolsteiner verwickelt war und  2013 eine Dopingbeichte ablegte, versucht sich nach dem Ende seiner Radsportkarriere nun als Triathlonprofi. Der Nürtinger stellte nach seiner Aufholjagd mit 8 min. Rückstand auf Weiss sein Rad ab. Die US-Amerikaner Potts und Matt Hanson folgten mit bereits über 12 min. Rückstand in den Marathon. In Schlagdistanz bewegte sich zu diesem Zeitpunkt auch noch der Münchner Lukas Krämer.

 

Weiss gelingt zweiter IM-Triumph innerhalb von 14 Tagen, Krämer rennt in die Top Five

 

An der Spitze machte Weiss dort weiter, wo er zuletzt vor 14 Tagen bei seinem Sieg in Cozumel aufgehört hatte. Er drückte aufs Tempo  und hatte nach der ersten der drei Marathon-Wendepunktschleifen auf dem Peralta Ramos Sea Boulevard seinen Vorsprung auf fast eine Viertelstunde vor Schumacher ausgebaut, dem mittlerweile Hanson an den Fersen hängte. An der Dominanz des Österreichers sollte sich auch im weiteren Verlauf des Marathon nichts mehr ändern, der überlegen seinen nächsten Ironman-Erfolg einfuhr. Dahinter sicherte sich Matt Hanson mit einem 2:45er Marathon Rang zwei, vor dem Einheimischen Mario De Elias. Lukas Krämer, Ironman Agegroup-Weltmeister der Jahre 2014/2016 und seit dem Vorjahr als Profi unterwegs, konnte sich mit einem schnellen Lauf (2:51:43) noch bis auf Rang fünf nach vorne schieben und Schumacher auf Rang sechs verdrängen.

 

Crowley geht früh in Führung

 

Bei den Frauen war es die mittlerweile 48-jährige Dede Griesbauer aus den USA, die das Feld nach dem kurzen unterkühlten Schwimmauftakt anführte.  Die Triathlon-Dauerbrennerin sollte dann auch auf dem Rad das Feld nicht kampflos räumen. Anfangs konnte sich nur die Australiern Sarah Crowley vor Griesbauer an die Spitze setzen und sich über die Raddistanz ein gut vierminütiges Zeitpolster heraus arbeiten. Erst zum Schluss bekam dann Griesbauer von Kimberly Morrison Gesellschaft und wechselte zusammen mit der Britin in den Marathon.

Crowley behauptete auf den abschließenden 42,2 Laufkilometern nun geschickt die Führung und lief nach dem Ironman Hamburg-Sieg zum zweiten IM-Titel im Jahr 2018. Dahinter konnten Morrison und auch Griesbauer ihre Podiumsplatzierungen erwartungsgemäß nicht halten und fielen weit zurück - Morrison gab auf, Griesbauer wurde Siebte. Erste Nutznießerin war Susie Cheetham. Die Britin rannte mit einem glatten 3-Stunden-Marathon auf Platz zwei, vor der bis dato eher unbekannten Finnin Minna Koistinen. Die mitfavorisierte Australierin Mirinda Carfrae verpasste als Sechste das Podium am Ende deutlich.