ITU Cross-WM: Kathrin Müller holt sich den Titel

von tri2b.com | 16.08.2014 um 17:32
Kathrin Müller ist die neue Weltmeisterin im Cross-Triathlon. Bei der ITU-Weltmeisterschaft in Zittau verwies die Freiburgerin nach 2:58:35 Stunden Flora Duffy von den Bermudas (3:00:53) und die Tschechin Helena Erbenova (3:02:32) auf die Plätze zwei und drei. Den WM-Titel bei den Männern sicherte sich der Spanier Ruben Ruzafa. Dahinter belegten Josiah Middaugh aus den USA und der Neuseeländer Braden Currie die Plätze zwei und drei.

Das WM-Rennen lief nach Plan für Kathrin Müller. Beim 1,5 Kilometer langen Schwimmen bestimmten noch Flora Duffy und die Australierin Erin Densham das Tempo an der Spitze. 1:35 Minuten später folgte Müller den beiden in die Wechselzone, alle anderen, darunter auch die Titelverteidigerin Helene Erbenova, lagen da bereits 2:30 Minuten und mehr zurück. Auf dem schweren, 36 Kilometer langen, MTB-Kurs drehte die Freiburgerin dann richtig auf: Erst holte sie Densham ein, dann war auch Duffy fällig, beim zweiten Wechsel hatte Kathrin Müller 2:39 Minuten Vorsprung vor der Athletin von den Bermudas. Die konnte beim abschließenden 9 Kilometer langen Trailrun Zeit gutmachen, im Ziel fehlten Duffy aber immer noch 2:18 Minuten auf Müller, die als einzige Athletin unter drei Stunden blieb.

„Ich bin einfach überglücklich“, sagte Kathrin Müller nach ihrem Triumph. Damit gerechnet habe sie nicht wirklich, so Müller weiter. Aber das regnerische Wetter sei ihr entgegengekommen. „Auf dem Rad habe ich alles riskiert und bin total zufrieden mit meiner Leistung.“


Ruzafa folgt auf Stoltz

Dreimal in Folge hatte Conrad Stoltz die ITU-Weltmeisterschaften im Cross-Triathlon dominiert. Jetzt wurde der Südafrikaner abgelöst: Ruben Ruzafa, im vergangenen Jahr Zweiter und in diesem Jahr der dominierende Athlet auf der Xterra-Europa-Tour, holte sich den WM-Titel. Beim Schwimmen allerdings mussten die Topfavoriten anderen den Vortritt lassen: Christian Otto kam als Erster aus dem Olbersdorfer See, dicht gefolgt von Leonardo Chacon aus Costa Rica und dem Spanier Roger Serrano Delgado. Hinter Faris Al-Sultan, der die erste Disziplin als Fünfter beendete, reihten sich die Favoriten wie Ben Allen und Conrad Stoltz ein – mit einem Rückstand von über anderthalb Minuten. Ruben Ruzafa hatte als 20. gar eine Lücke von 2:11 Minuten aufzuholen.

Für den ehemaligen MTB-Profi war das kein großes Problem. Zumal ihm der schwere Kurs entgegen kam. Der Spanier stellte sein Rad als Erster in der zweiten Wechselzone ab, mit einem beruhigenden Vorsprung von 2:45 Minuten auf Josiah Middaugh. Die Vorentscheidung war gefallen, da auch Braden Currie schon 3:44 Minuten zurücklag und Conrad Stoltz sich sogar fast fünf Minuten Rückstand einhandelte. Middaugh konnte beim Geländelauf zwar viel Zeit aufholen, im Ziel trennten allerdings noch immer 55 Sekunden vom neuen Weltmeister.

Hinter Currie wurde Michael Weiss aus Österreich Vierter, Conrad Stoltz kam auf Rang acht ins Ziel. Bester Deutscher war Christian Otto auf Rang 20, Malte Plappert folgte auf Rang 22, was ihm Bronze in der U23-Wertung bescherte; Faris Al-Sultan beendete seinen Ausflug ins Gelände auf Rang 41 mit fast 21 Minuten Rückstand auf den Sieger. Den Rückstand hatte sich der Münchener bereits auf dem Mountainbike eingehandelt, seinen Spaß hatte Al-Sultan trotzdem: „Eine schöne Veranstaltung vor viel Publikum“, sagte Faris Al-Sultan dreckverschmiert im Ziel. „Schade, dass das Wetter nicht mitgespielt hat, aber mir hat es heute Spaß gemacht.“


Starke Altersklassen

Mit dem Sieg Kathrin Müllers endete eine aus deutscher Sicht erfolgreiche Cross-Weltmeisterschaft. Viermal gab es Gold in den Altersklassen der Frauen, fünfmal jubelten die deutschen Männer. Zudem gab es Silber und Bronze bei den Juniorenwettbewerben. Die erste Goldmedaille für die Deutsche Triathlon-Union holte Verena Eisenbarth in der AK 20-24 der Frauen, Sabine Hock legte in der AK 45-49 nach, mit Edith Herdt (AK 55-59) und Karin Schulz (60-64) stellte die DTU auch hier die schnellsten Athletinnen. In der Altersklasse 20-24 gewann Thomas Kerner den WM-Titel, ihm nach machten es Martin Schädle (25-29), Lars Erik Fricke (30-34), Martin König (50-54) und Steffen-Luis Neuendorff (70-74).

Die erste deutsche Medaille holte Michael Haas im Rennen der Junioren. Hinter dem Österreicher Florian Klinger und Michael Lord aus Südafrika wurde er Dritter. Silber holte Anna Pauline Saßerath bei den Juniorinnen. Sie musste nur der Niederländerin Lindy van Anrooy den Vortritt lassen. Sina Hinteregger aus Österreich wurde Dritte.Der Titel im Para-Wettbewerb ging an den Ungarn Peter Boronkay. Er verwies Rafael Solis Torres aus Spanien und den Österreicher Martin Falch auf die nächsten Plätze, Stefan Loesler war auf Rang vier bester Deutscher.