Olympia Test in Rio: Acht DTU-Athleten kämpfen um die ersten Tickets

von tri2b.com | 31.07.2015 um 08:54
Etwas mehr als ein Jahr vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro geht es für die besten deutschen Triathleten am Sonntag um die ersten Olympia-Tickets. Beim Testevent in der brasilianischen Metropole kämpfen acht Athletinnen und Athleten aus dem Kader der Deutschen Triathlon Union über die olympische Triathlon-Distanz (1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen) um ihre Chance auf einen Olympiastart. Anne Haug (Bayreuth), Anja Knapp (Dettingen), Hanna Philippin, Rebecca Robisch (beide Saarbrücken) und Sophia Saller (Ingolstadt) bei den Damen sowie Gregor Buchholz, Steffen Justus (beide Saarbrücken) und Justus Nieschlag (Lehrte) bei den Herren müssen dafür als bester DTU-Starter und unter den ersten Acht ins Ziel laufen.

„Rein physiologisch sind alle Athleten in Rio bestens aufgestellt“

 

„Wir haben am Wochenende eine realistische Chance, dass sich zwei Athleten die Olympiaqualifikation für Rio 2016 holen“, sagt DTU-Elite-Bundestrainer Dan Lorang vor den Rennen am Sonntag (Damen ab 14:00 Uhr MESZ, Herren ab 17:15 MESZ). „Es wird entscheidend sein, wie sich die Rennkonstellation entwickelt, aber rein physiologisch werden alle Athleten in Rio bestens aufgestellt sein, da die gesamten Belastungs- und Entlastungsberechnungen auf das Olympia-Testevent ausgelegt wurden. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren sind alle in der Lage, ein Top Acht-Ergebnis zu schaffen und sich den Olympiatraum zu erfüllen.“

 

Gregor Buchholz erwartet einen „sehr harten“ Wettkampf

 

Für die Athleten sind die Rennen in Rio einer der Saison-Höhepunkte und entsprechend steigt die Spannung mit Blick auf den Sonntag langsam an. „Die Erholung kommt so langsam und der Fokus auf das Wochenende ist ausgerichtet“ erklärt stellvertretend Steffen Justus, bereits 2012 in London bei Olympia dabei und der erfahrenste Athlet im DTU-Team. „Ich bin positiv gestimmt und freue mich, dass das Rennen jetzt kurz bevorsteht.“ Für dieses Rennen erwartet Mannschaftskollege Gregor Buchholz einen „sehr harten“ Wettkampf, auch weil die Weltspitze mit wenigen Ausnahmen die Chance auf den Test der Olympiastrecken komplett wahrnimmt. Die meisten nationalen Verbände vergeben analog zur DTU die ersten Olympiaqualifikationen. Buchholz geht davon aus, dass sich das Feld schnell auseinanderziehen wird, was ihm als etwas schwächeren Schwimmer „sicherlich viel Arbeit“ bescheren werde. Der dritte DTU-Mann im Bunde, Youngster Justus Nieschlag, könnte von einer Führungsgruppe indes profitieren. Zudem hat er in 2015 die besten Resultate erzielt. „Wie immer werde ich möglichst entspannt in das Rennen gehen. Bei der Taktik gibt es ebenfalls keine großen Geheimnisse: Es gibt es nur eine Geschwindigkeit und die heißt ‚Vollgas‘.Ich konnte diese Saison schon einige Male in die Nähe von Platz acht kommen und mit dem richtigen Rennverlauf sowie einem besonders guten Tag ist nichts unmöglich.“

 

Hanna Philippin: „Möglichst aus einer Spitzenposition zum Laufen kommen“

 

Rebecca Robisch und Sophia Saller haben das in Rio geforderte Ergebnis bereits in der Weltmeisterschafts-Serie 2015 erreicht, so dass sie realistische Chancen haben, auch in Rio ein solches Top-Resultat zu erzielen. Doch auch bei den anderen Damen zeigt die Formkurve beständig nach oben. Speziell Anne Haug ist nach ihrer langen Verletzung aus dem Jahr 2014 wieder auf einem guten Weg. Allerdings haben mit Ausnahme von Anja Knapp auch die deutschen Damen im Vergleich mit der Weltspitze Defizite beim Schwimmen. Somit hoffen alle auf einen Rennverlauf, den Hanna Philippin so umschreibt: „Für mich persönlich wäre ein Rennverlauf optimal, bei dem ich nach einem guten Schwimmen in einer der vorderen Radgruppen bin, um dann mal relativ ‚erholt‘ und aus der Spitzenposition heraus zum Laufen zu wechseln.“ Ob dies gelingt, ist auch abhängig davon, inwieweit die aktuell dominierenden Amerikanerinnen um Weltmeisterin Gwen Jorgensen beim Schwimmen und Radfahren für Tempo und eine Ausreißergruppe sorgen. Das Ziel, beste Deutscher und bester Deutscher unter den ersten Acht zu sein, verfolgen natürlich alle aus der DTU-Mannschaft und es wird spannend zu verfolgen, wer möglicherweise den ersten Qualifikationsplatz für Olympia 2016 erringen kann: in der Lage dazu sind alle.

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