Kurzmeldung


Triathlon WM-Serie: Alistair Brownlee dominiert

von René Penno für tri2b.com | 07.08.2011 um 16:10
Alistair Brownlee hat das fünfte Rennen der Dextro Energy Weltmeisterschaftsserie gewonnen und nach dem Sieg seiner Landsfrau Helen Jenkins am Vortag für einen britischen Doppelerfolg in London gesorgt. Zweiter wurde Alexander Brukhankov aus Russland vor Jonathan Brownlee, der seinem älteren Bruder im kommenden Jahr bei den Olympischen Spielen zur Seite stehen wird. Mit dabei sind 2012 auch Steffen Justus und Jan Frodeno, Maik Petzold muss trotz Platz zwölf in die Relegation.

Über den Sieg musste sich beim zweiten Wechsel keiner mehr Gedanken machen. Einmal mehr hatte Alistair Brownlee das richtige Gespür, als er Ende der zweiten Runde zusammen mit dem Neuseeländer James Elvery und Alexander Brukhankov auf dem Rad ausriss. Nur noch Ivan Rana (Spanien) schaffte später den Anschluss; als sie vom Rad stiegen, war der Vorsprung bei inzwischen strömenden Regen auf 1:14 Minuten auf das Feld angewachsen. Brownlee beim Laufen noch einmal einzuholen, das war bei typisch britischen Bedingungen kaum vorstellbar. Der siegte schließlich vor Brukhankov und hatte genügend Zeit, sich in London feiern zu lassen.

In Anbetracht des riesigen Vorsprungs konnte Alistair Brownlees jüngerer Bruder Jonathan volle Pulle gehen. Damit sprengte er schnell die erste Verfolgergruppe; nur Javier Gomez konnte ihm folgen. Elvery war schnell eingeholt, Rana ebenfalls, so ging es immerhin noch um Bronze. Und für die Deutschen um einen Platz unter den besten Zwölf: Maik Petzold, Steffen Justus und Jan Frodeno hatten die besten Karten in der Hand und befanden sich in einer neunköpfigen Verfolgerguppe. Auch die zerfiel noch in der Schlussphase genauso, wie Jonathan Brownlee auch Javier Gomez noch abschütteln konnte.

Mit einem blauen Auge davongekommen


Hinter diesen Beiden sprintete Steffen Justus vor den zwei Franzosen Laurent Vidal und David Hauss auf Platz fünf – und zu den Olympischen Spielen. „Heute hat alles gut geklappt bei mir und über das Olympiaticket freue ich mich natürlich riesig“, hatte Steffen Justus in London beste Laune. Seinen Titel dort wird auch Jan Frodeno verteidigen können, der trotz des ungeliebten Schmuddelwetters Elfter wurde, direkt vor Maik Petzold. Damit erfüllten zwar drei Athleten die Norm des Nominierungskriteriums der Deutschen Triathlon-Union, aber nur Justus und Frodeno können planen, da nur die zwei Besten fest nominiert sind. „Für Maiki tut es mir natürlich ein bisschen leid“, sagte Frodeno im Ziel. „Mit ihm duelliere ich mich ja schon seit Jahren und auch 2007 hatte er ein Olympiaticket knapp verpasst“, so der Olympiasieger weiter. „Ich bin sehr froh bei diesem Wetter, das definitiv nicht meins ist, eine solche Leistung gezeigt zu haben“, meinte Frodeno, der in London auf seine starke dritte Disziplin gesetzt hatte. „Ich wusste, dass ich da gut gearbeitet hatte, auch wenn ich eigentlich dachte, schneller zu sein. Aber heute bin ich mit einem blauen Auge davon gekommen.

“Nicht ganz so gut verlief das WM-Rennen für Christian Prochnow und Jonathan Zipf. Prochnow wurde durch einen Reifenschaden schon früh weit zurück geworfen, Zipf büßte schon beim Schwimmen wegen einer Muskelverletzung in der Brust 1:30 Minute auf die Führenden ein und gab das Rennen nach einer Radrunde auf. „Christian und Jonathan sind etwas tragische Figuren heute, aber das kann leider passieren“, sagte der DTU-Sportdirektor Wolfgang Thiel. Dafür aber war er froh, gleich zwei Startplätze für die Olympischen Spiele vergeben zu können. „Mit Steffen und Jan werden zwei arrivierte und konstante Leistungsträger im nächsten Jahr den olympischen Triathlon bestreiten“, so Thiel. „Auch Maik wäre mit seiner Platzierung dabei gewesen. Somit haben sich hier die stabilsten Athleten der letzten drei Jahre hervorragend präsentiert“, zog Thiel ein kurzes Fazit. Petzold hat jetzt die Chance, den noch letzten freien DTU-Startplatz für Olympia im kommenden Frühjahr zu ergattern.