World Triathlon Series: Gwen Jorgensen setzt Zeichen

von René Penno für tri2b.com | 07.03.2015 um 13:33
Die Amerikanerin Gwen Jorgensen hat da weiter gemacht, wo sie im vergangenen Jahr aufgehört: Die Weltmeisterin von 2014 gewann den Auftakt der World Triathlon Series 2015 in Abu Dhabi. Zweite wurde ihre Landsfrau Katie Zaferes vor Flora Duffys von den Bermudas, als beste Deutsche kam Rebecca Robisch auf Rang elf vor Hanna Philippin und Laura Lindemann ins Ziel.

Gegen die Laufstärke Gwen Jorgensens ist scheinbar nichts zu machen: Mit über eine Minute Rückstand auf Flora Duffy ging die Amerikanerin auf die Laufstrecke, nach drei Kilometern war Jorgensen an der Xterra-Weltmeisterin dran. Von da an ging es nur noch um den zweiten Platz. Den sicherte sich Katie Zaferes, die Flora Duffy auf dem letzten Kilometer noch abfing.

Das Rennen im und am Beach- und Yacht-Club in Abu Dhabi begann schnell. Carolina Routier aus Spanien gab beim Schwimmen das Tempo vor und verließ auch die erste Wechselzone als Führende. Dahinter zog sich das Feld weit auseinander. Es bildete sich eine elfköpfige Spitzengruppe mit Routier, Duffy, der Weltmeisterin von 2012, Lisa Norden und der Britin Lucie Hall. Nach zwölf Kilometern waren nur noch fünf an der Spitze, kurz danach musste auch Katie Zaferes dem hohen Tempo, das Norden, Duffy, Hall und Lindsey Jerdonek vorgaben, Tribut zollen. Als Erste wechselte Lisa Norden auf die Laufstrecke, wurde an der Spitze aber schnell von Flora Duffy abgelöst. Nach drei Laufkilometern war Gwen Jorgensen dran - und vorbei. Jorgensen setzte gleich zum Auftakt ein Zeichen.

Einen starken Eindruck hinterließ in Abu Dhabi auch das deutsche Quintett. Nach dem Schwimmen war Laura Lindemann als 15. beste Deutsche, während des Radfahrens fanden sich alle Starterinnen der Deutschen Tritahlon-Union im großen Verfolgerfeld wieder und wechselten mit 55 Sekunden Rückstand auf die Spitze in die Laufschuhe.

Zunächst war Anne Haug drauf und dran, in die Top Ten zu rennen. Nach ihrer langen Verletzungspause fehlte ihr das letzte Quäntchen, für sie wurde es am Ende Rang 16. „Ich muss letztlich zufrieden sein“, sagte Haug im Ziel. „Ein halbes Jahr Pause kann ich nicht wegzaubern. Gerade beim Laufen habe ich gemerkt, dass mir noch die Kilometer fehlen. Ich freue mich aber mit den anderen, vor allem mit Laura, die für mich erwartet stark aufgetreten ist.“

Für Haug sprangen Rebecca Robisch, Hanna Philippin und Laura Lindemann in die Bresche, verpassten die ersten Zehn aber nur um eine Sekunde. Sophia Saller, 2014 U23-Weltmeisterin, wurde 33. „Insgesamt bin ich mit dem Auftakt wirklich zufrieden“, sagte DTU-Cheftrainer Ralf Ebli. „Klar wären wir gerne in den Top Ten gelandet, aber das Teamresultat ist wirklich gut und das Debüt von Juniorin Laura Lindemann als 13. sensationell. Wir sehen die Fortschritte, gerade beim Schwimmen, und können auf diesem Rennen aufbauen.“

Die deutschen Starterinnen waren unterwegs immer wieder bemüht, die Lücke nach vorn zu verkleinern. Dabei waren sie allerdings auch meist auf sich allein gestellt. „Da fehlte ein wenig die Zusammenarbeit und die Bereitschaft der anderen“, so Ebli weiter.