World Triathlon Series: In Abu Dhabi gehts los

von tri2b.com | 03.03.2016 um 12:51
Die Olympiasaison 2016 beginnt am Wochenende. In Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten warten auf das Team der Deutschen Triathlon-Union (DTU) um Anne Haug am Samstag (5. März) nicht nur die ersten Rennen der WM-Serie, sondern gleich die wichtigsten Rennen um die Olympiaqualifikation. Über die Olympische Distanz von 1.500 Metern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und 10 Kilometern Laufen müssen mit Ausnahme Haugs die übrigen fünf gemeldeten deutschen Triathletinnen (ab 13:06 Uhr MEZ) und die drei DTU-Männern (ab 10:06 Uhr MEZ) mindestens eine Platzierung unter den ersten Acht erreichen, um sich für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro in Brasilien zu qualifizieren.

Haug hatte sich im Vorjahr bereits teilqualifiziert und muss dies in 2016 mit einem Rang unter den ersten 15 noch einmal bestätigen, so dass nun noch zwei Rio-Tickets bei den Frauen und drei bei den Männern zu vergeben sind. „Anne Haug hat in Rio eine Medaillenchance. Ihre aktuellen Trainingsleistungen stimmen sehr zuversichtlich“ sagt DTU-Cheftrainer Ralf Ebli.

Er weiß aber auch um die schwierige Aufgabe zum Saison-Auftakt. „Das erste Rennen hat es gleich in sich“, schaut Ebli mit Spannung auf den Samstag. „Ich denke auch, dass wir ein, zwei Olympiaqualifikationen erleben werden. Die Vorbereitung verlief planmäßig und weitestgehend störungsfrei. Das spiegelt sich natürlich auch in den Trainingsresultaten und den Ergebnissen der Leistungsdiagnostiken wider. Einige haben bei der letzten Komplexen Leistungsdiagnostik im Februar individuelle Bestleistungen realisiert.“

Philippin: „Wir sind alle fit und wollen die Norm erfüllen“


Entsprechend motiviert gehen Haug, Anja Knapp, Laura Lindemann, Hanna Philippin, Rebecca Robisch und Sophia Saller bei den Frauen sowie Gregor Buchholz, Steffen Justus  und Justus Nieschlag in die Wettkämpfe. Und vor allem bei den Frauen wird das Rennen durch die Qualifikationsnormen aus deutscher Sicht „noch ein kleines bisschen interessanter“, wie Hanna Philippin formuliert. „Ich denke, wir sind alle fit und wollen die Norm erfüllen.“ Alle haben in 2015 auch ein WM-Rennen unter den ersten Acht beendet, so dass „die Konkurrenz stark ist, auch intern“, fasst Rebecca Robisch zusammen. „Ich habe die letzten Monate nur für den Triathlon gelebt. Ich freue mich nun auf den Zirkus“, so Robisch weiter.

Buchholz rechnet sich was aus


Stark ist auch die externe Konkurrenz, wenngleich die Weltmeisterin 2015, die Amerikanerin Gwen Jorgensen, nicht gemeldet hat. Top gesetzt ist deren Landsfrau Sarah True, die WM-Dritte von 2015. Ähnliches gilt für das Männerrennen. Titelverteidiger Javier Gomez aus Spanien hat nicht gemeldet, sein Landsmann und Vize-Weltmeister Mario Mola führt die Startliste an. Nicht am Start sind auch einige der schnellen Schwimmer, was im deutschen Männer-Team gemischte Gefühle auslöst. „Es fehlen auf der Startliste ein paar Leute, die nach dem Schwimmen eine Radgruppe am Laufen halten können“, erklärt Justus Nieschlag. „Dennoch sind einige Top-Schwimmer im Feld, deren Anschluss ich bekommen muss. Mein Traum wäre natürlich eine kleine Spitzengruppe.“ 

Ganz andere Pläne und Hoffnungen hat dagegen Gregor Buchholz nach dem Blick auf die Startliste. „Ich denke, dass es gute Chancen für schwächere Schwimmer gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Gruppen auf dem Rad zusammen fahren, da die flache Strecke eher den Verfolgern entgegenkommt. Natürlich wird die Laufentscheidung kein Selbstläufer, sondern muss hart erkämpft werden. Aber wenn alles gut läuft, rechne ich mir große Aussichten auf das Olympia-Ticket aus“, sagt Buchholz.

„Die Jungs haben Olympia fast schon zu einem gemeinsamen Ziel erklärt“, umschreibt Cheftrainer Ebli die Situation. Jeder kämpft für sich, aber zugleich sind wir im positiven Sinne ein echtes Team. Wir sehen uns ein Stück weit als Schicksalsgemeinschaft – und das macht das Team aus meiner Sicht auch so stark.“

Zu sehen gibt es das erste WM-Rennen in Abu Dhabi im Livestream. Triathlonlive.tv zeigt beide Wettkämpfe ab 10 Uhr (MEZ/Männer) und ab 13 Uhr (Frauen).