Kurzmeldung


Yokohama: Anne Haug stürmt aufs WTS-Podium

von René Penno für tri2b.com | 29.09.2012 um 08:01
Endlich hat es Anne Haug geschafft: In Yokohama erklomm die Münchenerin das Podium eines Rennens der ITU World Triathlon Series, nachdem sie das zuvor mehrmals nur knapp verpasst hatte. In Japan musste sie nur der Schwedin Lisa Norden im Fotofinish den Vortritt lassen. Dritte wurde Maaike Caelers aus den Niederlanden.

Für Lisa Norden muss es ein déja vu gewesen sein: Wie bei den Olympischen Spielen in London rannte sie Schulter an Schulter auf das Zielband zu – nur diesmal hieß die Konkurrentin Anne Haug. Die schenkte der Schwedin trotzdem nichts und wurde nur knapp Zweite. Das war das Erfolgserlebnis, auf das sie so lange gewartet hatte. Obwohl es anfangs nicht danach aussah: Beim Schwimmen hatte Haug wieder über eine Minute auf die Spitze verloren. Auf dem Rad fanden sich 30 Athletinnen zusammen, eine kleine Gruppe mit Anne Haug und der Chilenin Barbara Riveros Diaz jagte hinterher. Nach der Hälfte der Radstrecke waren sie dran – vorne war man sich nicht einig. Gut für Haug.

Die stürmte nach dem zweiten Wechsel als Erste auf die Laufstrecke und riss das Feld gleich auseinander. Nur die anderen Mitfavoritinnen konnten folgen. Sieben Frauen waren an der Spitze, als die beiden Australierinnen Ashleigh Gentle und Erin Densham nochmal aufs Tempo drückten. Dem fiel als Erste Barbara Riveros Diaz zum Opfer. Auf dem letzten Kilometer eröffnete Emma Moffatt das Finale und wurde noch von Lisa Norden, Anne Haug und Maaike Caelers, in Stockholm schon Zweite, überrannt. Die letzten 500 Meter lieferten sich Norden und Haug ein packendes Duell – diesmal mit dem besseren Ende für die Olympiazweite. „Das war ein fast perfektes Rennen“, strahlte Haug trotzdem zufrieden im Ziel. „Endlich habe ich einen Podiumsplatz erreicht und bin mehr als glücklich.“ Hinter Caelers belegten die drei Australierinnen Emma Moffatt, Erin Densham und Ashleigh Gentle die nächsten Plätze. Svenja Bazlen wurde 19., Ricarda Lisk beendete das Rennen auf Rang 28. Anja Dittmer gab das Rennen nach dem zweiten Wechsel auf, Anja Knapp war nicht am Start. „Svenja Bazlens Leistung war eher mittelprächtig, aber es ist nach einer Olympiateilnahme auch schwer, wieder richtig in Tritt zu kommen. Anja Dittmer haben wir aus dem Rennen genommen, weil sich ihre alte Verletzung am Oberschenkel wieder bemerkbar gemacht hat", erklärte DTU-Sportdirektor Wolfgang Thiel.

Joao Silva wiederholt seinen Erfolg


Im Rennen der Männer hat Javier Gomez die Chance genutzt, in der Gesamtwertung dichter an Spitzenreiter Jonathan Brownlee (GBR) heranzurücken. Der Spanier verbesserte sich dank eines zweiten Platzes vorbei an Alexander Brukhankov (Russland) auf Rang zwei und hat vor dem Grand Final in Auckland noch 180 Punkte Rückstand auf den Briten. Sowohl Brownlee als auch Brukhankov hatten auf einen Start in Yokohama verzichtet.

Diese Chance ließ sich Joao Silva nicht entgehen. Der Portugiese gewann vor Javier Gomez und Dimitry Polyanskiy aus Russland und wiederholte seinen Erfolg aus dem vergangenen Jahr. Damals hatte Silva seinen ersten Sieg bei der WM-Serie gefeiert. Auch diesmal war er zur Stelle, als Gomez beim Laufen zur Aufholjagd ansetzte. Kris Gemmell und der Japaner Yuichi Hosoda hatten sich auf dem Rad abgesetzt und waren mit einem Vorsprung von 50 Sekunden in die Laufschuhe gewechselt. Während Gemmell schnell zurückfiel, konnte sich Hosoda noch an der Spitze behaupten. Bis Gomez ihn stellte, dicht gefolgt von Silva und Polyanskiy. Die beiden Verfolger konnten auch noch die Lücke zum Spanier schließen. Zwei Kilometer vor dem Ziel erhöhte Javier Gomez erneut das Tempo und hatte nur noch Joao Silva an den Fersen. Der Portugiese konterte anschließend die letzte Attacke des Spaniers und holte sich den Sieg in Yokohama.

Franz Loeschke und Gregor Buchholz, die beiden einzigen DTU-Starter im Männerfeld, belegten die Ränge 16 und 27. „Platz 16 ist der Stand, wo sich Franz Löschke etablieren muss in seiner ersten WM-Saison, das ist absolut ok. Gregor Buchholz hatte wieder großen Rückstand nach dem Schwimmen und konnte sich dann nicht mehr nach vorne arbeiten“, kommentierte Thiel die Leistungen der deutschen Männer.